Große Pläne
100 Mio. Euro für das Bundesschulzentrum Deutschlandsberg

- Das Bundesschulzentrum in Deutschlandsberg bietet insgesamt vier Schulen Raum und platzt inzwischen aus allen Nähten.
- Foto: Simon Michl
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Das Bundesschulzentrum Deutschlandsberg soll bis zum Schuljahr 2026/27 um rund 100 Millionen Euro brutto komplett saniert und ausgebaut werden. Außerdem stärkt das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) den Bildungsstandort Deutschlandsberg mit der Errichtung einer neuen, eigenständigen Höheren Technischen Lehranstalt, kurz HTL.
BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Wer es kennt, der weiß: Das Bundesschulzentrum in Deutschlandsberg ist deutlich in die Jahre gekommen. Dennoch ist es der Nabel für die Ausbildung von Jugendlichen aus dem ganzen Bezirk Deutschlandsberg und darüber hinaus sind hier doch HLW/FW, HAK/HAS, das BORG sowie seit dem Vorjahr auch die HTL Bulme untergebracht.
Das Bundesschulzentrum genießt auch weiterhin einen ungebremsten Zustrom an Schülerinnen und Schülern. Die vier Schulen beherbergen aktuell rund 1300 Schülerinnen und Schüler und 150 Lehrerinnen und Lehrer.

- Dietmar Theußl obliegt als Direktor des BG/BORG auch die Hausverwaltung des Bundesschulzentrums Deutschlandsberg.
- Foto: Susanne Veronik
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Die BG Unterstufe ist wegen Platzmangels noch in der Mittelschule Deutschlandsberg einquartiert, eine echte Herausforderung vor allem für das pendelnde Lehrer-Kollegium, wie auch Dietmar Theußl als neuer Direktor am BG/BORG unterstreicht, der zugleich die Hausverwaltung für das Bundesschulzentrum inne hat:
"Ich kenne das Schulhaus seit meiner eigenen Schulzeit. Inzwischen hat sich nicht sehr viel geändert. Es ist also höchst an der Zeit, die baulichen Maßnahmen in Angriff zu nehmen. Inzwischen platzen wir aus allen Nähten." Damit spricht Theussl wohl allen aus der Seele, die im Bundesschulzentrum ein und aus gehen.
Jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht
Wie bereits im Vorjahr angekündigt, werden jetzt endlich Nägel mit Köpfen gemacht: Bei einer Pressekonferenz haben Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Werner Amon als Landesrat für Bildung und Präsident der Bildungsdirektion für die Steiermark, Bgm. Josef Wallner, Aufsichtsratsvorsitzender des BFI Steiermark Josef Gritz und Gerald Beck, seines Zeichens Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft, dentsprechende Pläne dazu vorgestellt, und das im „Spargo“ beim Fachmarktzentrum.
"Wir haben deshalb das Spargo“ ausgewählt, weil es der Treffpunkt für Schülerinnen und Schüler aus dem Bundesschulzentrum ist", erklärte Werner Amon diesen eher ungewöhnlichen Ort für so eine hochkarätig besetzte Pressekonferenz.
Kurz gefasst: Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung investiert 100 Millionen Euro brutto in den Ausbau des künftigen Schulcampus, um den Bildungsbedarf in der Region umfassend zu decken und den Jugendlichen eine breit gefächerte, zukunftsorientierte Ausbildung zu ermöglichen.

- Beim Pressegespräch im Spargo
- Foto: Susanne Veronik
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Umfassende Generalsanierung und Erweiterung
Somit soll das bestehende Bundesschulzentrum durch eine umfassende Generalsanierung und Erweiterung fit für die Zukunft gemacht werden. Die Planungen sehen Platz für insgesamt 65 Klassen verschiedener Schultypen vor, darunter das BG/BORG, die HAK/HAS und die HLW/FW und die künftig zweizügoge HTL. Die vier Schultypen werden in Zukunft noch stärker zusammenarbeiten und sich Räume teilen, trotzdem soll jede Schule ihre Identität beibehalten. Die Bundesimmobiliengesellschaft verantwortet dabei die Adaptierung des Bundesschulzentrums als Bauherr.
Seit über einem halben Jahr haben Susanne Kummer, Susanne Holler-Mündl und Roman Auweck von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) den Partizipationsprozess mit den Direktorinnen sowie dem Abteilungsvorstand der HTL für das Bundesschulzentrum Deutschlandsberg.
„Mit dem neuen Schulcampus in Deutschlandsberg schaffen wir eine zukunftsfähige Bildungsinfrastruktur und bieten jungen Menschen vor Ort die Chance auf eine hochwertige, differenzierte Ausbildung. Diese Maßnahmen zeigen unseren Einsatz für eine flächendeckende und attraktive Bildungslandschaft in Österreich, die auch auf regionale Bedürfnisse eingeht. Besonders wichtig ist uns dabei, die jungen Menschen bestmöglich auf die Anforderungen der Digitalisierung und einer sich wandelnden Arbeitswelt vorzubereiten.“
Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Einen Ausblick auf die nächsten Schritte gab Gerald Beck, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft. "Mit dem Partizipationsprozess gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern sowie mit den Lehrkräften und dem Department-System als Ergebnis haben wir die Basis für einen modernen Bildungscampus Deutschlandsberg geschaffen."

- Heuer im April: LR Werner Amon, BM Martin Polaschek, die inzwischen pensionierte Direktorin und Hausverwalterin des Bundesschulzentrums Gerda Lichtberger, Bürgermeister Josef Wallner und Peter Hochwald von der Bildungsdirektion Steiermark (v.l.)
- Foto: Löschnig
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"Wir werden das bestehende Schulgebäude klimafit sanieren. Auch bei den Zubauten stehen Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit im Vordergrund und die Außenanlagen werden attraktiv gestaltet. Deutschlandsberg bekommt somit den ersten Bildungscampus in Österreich, bei dem gleich mehrere Bundeschulen in einem Department-System organisiert sind. Es wurde von Schülerinnen und Schülern und dem pädagogischen Personal mitgestaltet – für uns der Garant dafür, dass die neue Schule auch in der Praxis funktioniert".
Gerald Beck, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft
Neue eigenständige HTL für Deutschlandsberg
Aktuell werden fünf Klassen der HTL BULME Graz-Gösting am dislozierten Standort Deutschlandsberg geführt, die im letzten Schuljahr ebenfalls in das Bundesschulzentrum eingezogen sind. Diese Expositur gibt es mittlerweile seit 18 Jahren."Jetzt ist es an der Zeit für eine eigenständige HTL-Bulme", sind sich die Verantwortlichen einig.

- Das Bundesschulzentrum in Deutschlandsberg ist sichtbar in die Jahre gekommen.
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Auf Initiative von Landesrat Werner Amon und Bildungs-Minister Martin Polaschek wird daher mit dem Schuljahr 2026/27 eine eigenständige zweizügige HTL Deutschlandsberg gegründet, also mit künftig zehn Klassen.
Diese bietet künftig zwei Fachrichtungen an: Wirtschaftsingenieurwesen (Industrial Engineering & Management) und – als neues Ausbildungsangebot – IT und Digitalisierung. „Die eigenständige HTL stärkt nicht nur die Ausbildungsqualität, sondern intensiviert auch die Verbindung zur lokalen Wirtschaft und fördert somit die Entwicklung der ganzen Region“, betont Bildungsminister Martin Polaschek.
Die Wahl Deutschlandsbergs als Standort für eine eigenständige HTL trägt mehreren Faktoren Rechnung:
- Stetig steigenden Schülerzahlen
- Die wachsende Notwendigkeit an Bildungsangeboten im Bereich IT und Digitalisierung in Österreich
- Der Wunsch der Bundesregierung, den Jugendlichen vor Ort attraktive Bildungswege zu eröffnen
Der eigenständige HTL-Standort wird durch die enge Verbindung zur regionalen Wirtschaft einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung der Region leisten. Für Josef Wallner ist die Präsentation der Pläne für das BSZ ein "Glückstag" in seiner 25-jährigen Amtszeit als Bürgermeister der Stadtgemeinde Deutschlandsberg.
"Das Bekenntnis zu einer eigenständigen HTL Bulme ist ein wichtiger Schritt, um Fachkräfte in der Region auszubilden und auch im Bezirk zu halten. Mit der neuen Schule wird Deutschlandsberg damit nicht nur als Bildungs-, sondern auch als Wirtschaftsstandort gestärkt."
Josef Wallner, Bürgermeister der Stadtgemeinde Deutschlandsberg

- Pressegespräch im „Spago“: Gerald Beck, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft, Bgm. Josef Wallner, Bundesminister Martin Polaschek, Landesrat Werner Amon und Aufsichtsratsvorsitzender des BFI Steiermark Josef Gritz (v.l).
- Foto: Susanne Veronik
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Synergien für die gesamte Region
Überzeugt vom Synergieeffekt mit positiven Auswirkungen auf die gesamte Region ist auch LR Werner Amon: „Mit dem Bau der Koralmbahn wird sich unsere Region wirtschaftlich noch stärker entwickeln. Umso wichtiger ist es, dass wir die Fachkräfte von morgen auch bei uns ausbilden und so im Bezirk halten. Dabei wird die neue HTL Deutschlandsberg nicht nur als Bildungs-, sondern auch als Wirtschaftsstandort die Region stärken!“
Bereits seit 60 Jahren ist das Bfi-Zentrum in Deutschlandsberg, wie Aufsichtsratsvorsitzender des BFI Steiermark Josef Gritz betonte: "Seit mehr als 20 Jahren besteht eine wertschätzende Zusammenarbeit mit dem Bundesschulzentrum Deutschlandsberg. Jetzt ist der Vertrag auch für die nächsten 20 Jahre aufrecht, darauf freue ich mich bereits jetzt", bedankte sich Gritz bei den Anwesenden für die Stärkung der Bildungs-Region mit einer eigenständigen HTL in Kooperation mit dem Bfi.
Anliegen der Hausverwaltung am Bundesschulzentrum
Welches sind den jetzt die Anliegen von Seiten der Hausverwaltung? Dazu hat MeinBezirk Deutschlandsberg bei Dir. Dietmar Theußl nachgefragt, der sich einerseits erfreut über die Vorhaben am BSZ Deutschlandsberg zeigt, zugleich aber auch verwundert darüber, dass die Schulleitungen des BSZ nicht über jenen Pressetermin im Spago in Kenntnis gesetzt worden sind.
Theußl hat das Wichtigste in folgende Punkte zusammenfasst:
Das zukunftsweisende Departmentsystem soll idealerweise pro Schule eingerichtet werden.
Es werden unbedingt multifunktionale Räumlichkeiten für die Nachmittagsbetreuung benötigt. Ein Angebot der Nachmittagsbetreuung auf höchstem Niveau muss das Ziel sein.
Der Zustrom vor allem bewegungs- und sportbegeisterter Schülerinnen und Schüler wird immer stärker. Mit vier Schulen am Standort und einer ausgebauten HTL ist ein vierter Turnsaal unumgänglich.
Der weitere Zeitplan
Ob es schon einen Termin für einen Spatenstich gibt? "Nein, diesen gibt es noch nicht. Der nächste Schritt ist einmal die Auslobung für den Architekturwettbewerb 2025", so GF Gerald Beck. Als Übergangslösung während der Bauzeit wird es ein Unterrichts-Angebot in einem Container-System geben. "Das Wort Container klingt zwar eher abwertend, aber solche Einrichtungen sind ein sehr ausgeklügeltes System mit vollwertigen Klassenräumen. Ich lade Sie gerne dazu ein, so eine Container-Schule zu besuchen", so Gerald Beck, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft.
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