Equal Pay Day 2024
ÖGB Regionalfrauen fordern gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit

ÖGB-Landesfrauensekretärin li. Edith Fuchsbichler,  mit ÖGB-Regionalfrauenvorsitzenden der Region Südweststeiermark, Sigrid Riegler bei der Verteilaktion in Deutschlandsberg

 | Foto: ÖGB Regionalfrauen
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Am 1. November 2024 ist der österreichweite Equal Pay Day. Ab diesem Tag haben Männer bereits jenes Einkommen erreicht, für das Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen.Die ÖGB Regionalfrauen fordern gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit

DEUTSCHLANDSBERG/LEIBNITZ. Ganzjährig beschäftigte Frauen verdienen in Österreich noch immer 16,6 Prozent weniger als Männer – das sind 9.820 Euro. Während Männer in Österreich im Durchschnitt 59.258 Euro brutto pro Jahr verdienen, beträgt das durchschnittliche Einkommen der Frauen 49.438 Euro

Frauen in der Steiermark arbeiten daher ab dem 25. Oktober 2024 gratis und haben daher 18,5 % oder 10.645 Euro weniger Einkommen im Jahr als Männer.
„Es kommt einem manchmal vor wie eine Geschlechter-Lotterie. Bist du eine Frau, bekommst du für gleichwertige Arbeit einfach weniger Geld als ein Mann. Das darf nicht sein. Wir müssen über echte Lohntransparenz und die Neubewertung von Arbeit reden argumentiert die ÖGB-Regionalfrauenvorsitzende der Südweststeiermark, Sigrid Riegler

Umfassendes Maßnahmenpaket gefordert

Die Gewerkschafterin betont, dass ein fairer Lohn eine grundlegende Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben und eine gerechte Altersvorsorge ist. Die Ursachen für die Einkommensunterschiede sind vielschichtig, daher ist ein umfassendes Maßnahmenpaket zur nachhaltigen Schließung der Lohnlücke erforderlich.
Ein Instrument zur Förderung von Lohntransparenz sind beispielsweise die Einkommensberichte, die von Unternehmen mit mehr als 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erstellt werden müssen.

Richtlinie rasch umsetzen

„Da es aber keine abschreckenden Sanktionen gibt, passiert das in vielen Unternehmen schlichtweg nicht“, so Sigrid Riegler und betont, dass sich das mit der EU-Lohntransparenzrichtlinie ändert. Dementsprechend fordert der ÖGB die Bundesregierung auf, diese Richtlinie rasch und fortschrittlich umzusetzen. Damit wären unter anderem die Auskunftsrechte von Arbeitnehmerinnen gestärkt, mehr Unternehmen von Einkommensberichten erfasst und Sanktionen bei Nichterstellung fällig.

„Zudem muss es eine Stelle geben, die Daten sammelt und auswertet. All das sind langjährige Forderungen des ÖGB. Eine ambitionierte Umsetzung kann als echter Booster für die Lohntransparenz wirken“.

Frauen verlieren eine halbe Million Euro

„Frauen verlieren hochgerechnet in einem Arbeitsleben von 40 bis 45 Jahren eine halbe Million Euro. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Das sind 10.000 Euro pro Jahr – also ein Kleinwagen, alle zwölf Monate“, rechnet die ÖGB-Regionalfrauenvorsitzende vor und verweist darauf, dass Österreich eines der Europa-Schlusslichter in Sachen Einkommensgerechtigkeit ist.
Forderungen der Gewerkschaftsfrauen:
Rasche Umsetzung der Lohntransparenz-Richtlinie
• Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten     Geburtstag des Kindes
• Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle
• 2.000 Euro Mindestlohn in allen Kollektivverträgen

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