Zwölfte Gault&Millau-Auszeichnung
Karin Rauch, die Hauben-Seriensiegerin

- Hut ab, Haube auf - Karin Rauch und Ria Zapfl (v.l.)
- Foto: Langmann
- hochgeladen von Gerhard Langmann
STAINZ. - Von Restaurants, Hotels und Gästen gleichermaßen begehrt: die Gault&Millau-Haube für exquisite Küche. 1969 hatten die Gastronomiekritiker Henri Gault und Christian Millau die Idee, in Magazinform einen Restaurantführer für Frankreich herauszugeben. 1980 schwappte die Idee nach Österreich über, heute wird der Gault&Millau-Guide von Martina und Karl Hohenlohe in einer beträchtlichen Auflage herausgegeben.
Erfreulich für die regionale Gastronomie: Auch im zwölften Jahr in Serie wurde Karin Rauch, Küchenchefin im Rauchhof, mit der begehrten Trophäe ausgezeichnet. Zu einem runden Geburtstag hat sie sich erstmals eine Gault&Millau-Haube aufgesetzt, heuer wiederholte sie ihr Kunststück von zwei Hauben aus dem Vorjahr. „Entscheidend sind halt die Punkte“, ließ sie wissen, dass die Auszeichnung zwar nicht unmittelbar angestrebt, als Anerkennung der kulinarischen Leistung aber mit Freuden angenommen wird. „Viele buchen heute ihr Lokal im Internet oder mit dem Handy“, misst Karin Rauch den beiden Hauben auch einen wirtschaftlichen Aspekt zu.
Geschenkt wird einem bei der Gault&Millau-Bewertung nichts. „Man muss beständig das Niveau hochhalten“, gibt die mehrfache Haubenköchin zu, von der Verkostung weder den Zeitpunkt noch die Degustation gekannt zu haben. Davon erfährt man erst im Nachhinein. Die 14 Punkte schwere Meinung ist aber dennoch bedeutsam: Karin Rauch und ihr Team verstehen es, ihre Gäste auf steirische Art und Weise zu verwöhnen. Nach einem Glas Schilcher Frizzante genießt man Bodenständiges, wie zum Beispiel gerösteten Fleck auf Kräuter-Paradeisergemüse. Aber auch die Kreativität kommt nicht zu kurz, etwa bei den mit Forellen gefüllten Weinblättern, die mit Paprika-Zitronenchutney serviert werden. Das Rehschnitzel in der Thymian-Nusskruste mit Maiwipferlpesto oder das Ragout vom Maibock mit Morcheln und Polenta sind ebenfalls exzellent zubereitet. Wer noch Lust auf etwas Süßes hat, der sollte das Dessert „Zotter“ probieren. Dieses besteht aus weißem Schokoladenmousse und einer dunklen Schokoladentarte mit Himbeermousse und spielt definitiv in der Oberliga der Nachspeisenabteilung mit.
Momentan hat die Gastronomie zwangsläufig geschlossen. Aber nicht ganz, denn der Rauchhof bietet auf Vorbestellung Suppen, Speisen und Dessert zur Abholung (FREI bis SON) an. „Die Menüs ersieht man auf der Homepage“, verrät Karin Rauch, die in der Küche von Ria Zapfl unterstützt wird, dass vorwiegend regionale und saisonale Produkte (etwa Wild, Forelle, Gansl) verarbeitet werden.
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