Nationalratswahl 2024
Wahlergebnis Burgenland - So hat das Bundesland gewählt

- Großer Jubel bei der FPÖ Burgenland
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Die Nationalratswahl 2024 ist geschlagen. Im Burgenland waren 233.738 Personen wahlberechtigt. Laut derzeitigen Hochrechnungen liegt die FPÖ auch im Burgenland auf Platz 1 und liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der ÖVP. Die SPÖ Burgenland landet erstmals auf Platz 3 und muss um ihr zweites Mandat bangen
BURGENLAND. Das historische Wahlergebnis, das die Freiheitlichen in Österreich erstmals auf Platz 1 führt, zeichnet sich auch im Burgenland ab. Die FPÖ erhielt mit 28,9 Prozent der burgenländischen Stimmen laut derzeitigem Auszählungsstand die meisten. Knapp dahinter folgt die ÖVP mit 28,7 Prozent, an dritter Stelle die SPÖ mit 27 Prozent. Die NEOS kommen auf 6,4 Prozent und die Grünen auf 4,6 Prozent. Von den Kleinparteien kommt die BIER-Partei auf 2 Prozent, die KPÖ auf 1,3 Prozent, KEINE auf 0,5 Prozent, LMP auf 0,4 Prozent, GAZA auf 0,2 Prozent und BGE auf 0,1 Prozent.
Jasmin Puchwein: "Schwarzer Tag"
SPÖ-Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein sieht einen "schwarzen und dramatischen Tag". Der Bundestrend habe das Burgenland nicht ausgelassen. Was das Ergebnis für die kommende Landtagswahl bedeute, sei jetzt noch zu früh zu deuten. Aus jetziger Sicht werde die SPÖ Burgenland ihr zweites Mandat im Nationalrat verlieren. Man habe aus burgenländischer Sicht wirklich alles im Wahlkampf gegeben.

- Jasmin Puchwein: "Heute ist ein schwarzer Tag für die Sozialdemokratie."
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„Heute ist für die Sozialdemokratie kein Tag zum Jubeln. Die Österreicherinnen und Österreicher haben heute der Politik ganz klar ausgerichtet, welche Themen ihnen wichtig sind – Themen wie Teuerung, Asyl und Migration sowie gerechte Löhne. Diese Themen konnten andere Parteien offensichtlich glaubwürdiger besetzen. Trotz des großen Einsatzes unserer Kandidatinnen und Kandidaten im Burgenland wurde auch die burgenländische Sozialdemokratie vom Negativ-Trend mitgezogen." Jasmin Puchwein
Norbert Hofer "überglücklich"
Der burgenländische FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer (FPÖ) ist hingegen "überglücklich, als nun schon alter Hase in der Politik". Er sei wirklich "dankbar für dieses Wahlergebnis". Jede Stimme sei eine Verantwortung und diese wolle man in der Regierung nun umsetzen. Die Frage einer Burgenland Rückkehr könne Hofer nicht beantworten, jetzt müssen zuerst die Parteigremien tagen. Auch ob Alexander Petschnig Landesparteichef bleibt, werde in den entsprechenden Gremien entschieden.

- Norbert Hofer und Alexander Petschnig
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Patrik Fazekas: Anderes Ergebnis erhofft
ÖVP Burgenland-Spitzenkandidat Christoph Zarits respektiert das Wahlergebnis und gibt zu: „Wir haben unser Ziel nicht erreicht. Wir wollten als erster durchs Ziel, das ist uns nicht gelungen." ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas ergänzt: "Das ist nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft haben. Wir haben bis zum Schluss gekämpft. Trotzdem hat es nicht gereicht. Danke an alle, die in diesem Wahlkampf alles gegeben haben. Danke an alle, die uns ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Auch heute hat es sich wieder gezeigt: Regierende haben es in Krisenzeiten schwerer als die Opposition. Gleichzeitig haben gerade Populisten den Vorteil, dass sie Kritik üben können, ohne echte Lösungen anbieten zu müssen."
Anja Haider-Wallner: Kein freudiges Ergebnis
Grünen-Chefin Anja Haider-Wallner sagt: „Das ist kein Ergebnis, über das ich mich freue. Ich sehe es aber als Auftrag, dass wir umso klarer Zusammenhänge aufzeigen, nämlich was es bedeutet, wenn das Hochwasser kommt, wenn es so heiß ist, dass die Oma und das Enkelkind im Sommer darunter leiden. Denn es wird immer schlimmer werden. Da müssen wir zeigen, dass es gute Lösungen gibt. Dafür werden wir weiterhin kämpfen!“
Der burgenländische Spitzenkandidat der Grünen, Philip Juranich, sagt: "Die Wahl selbst haben wir mit einem blauen Auge überstanden, entsprechend der Prognosen und dem Gegenwind, den wir hatten, ist das Ergebnis unterm Strich akzeptabel. Ich würde es als Auftrag interpretieren, in Zukunft noch klarer unsere Positionen aufzuzeigen." Das Ergebnis der FPÖ sei für ihn "ein Stich ins demokratische Herz".
Christoph Schneider: “ Menschen wollen Reformen”
NEOS Burgenland-Spitzenkandidat Christoph Schneider: „Das Ergebnis zeigt, dass die Menschen Reformen wollen. Auch im Burgenland treten wir als die treibende Kraft an. Wir sind die einzige Partei, die für positive Veränderung steht. Damit sind wir im Land das Angebot für all jene, die wollen, dass sich etwas ändert.“
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