Burgenländisches Jagdgesetz
Kommt jetzt Volksabstimmung zur Gatterjagd?
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- Die Jagd im Burgenland bleibt weiter ein heiß diskutiertes Thema.
- Foto: Symbolfoto: Bergringfoto/Fotolia
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Die Novelle des Burgenländischen Jagdgesetzes wurde beschlossen. Die Proteste – vor allem gegen die Gatterjagd – bleiben.
BURGENLAND. Im Rahmen der Landtagssitzung wurden noch einmal die Konfliktthemen des neuen Jagdgesetzes angesprochen. Der Grüne Landtagsangeordnete Wolfgang Spitzmüller zeigte sich verärgert, dass das Land Burgenland in öffentlichen Aussendungen behauptet, dass es nun ein Verbot der Treibjagden in Jagdgattern gibt. „Das stimmt einfach nicht. Im Jagdgesetz steht kein Satz von einem Verbot. Das sind Fake News“, so Spitzmüller, der weiters meinte: „Dieses Gesetz ist eine Katastrophe und basiert nicht auf Tierschutz.“
„Ausnahmeregelungen“
Der zuständige Landesrat Leonhard Schneemann betonte hingegen, dass Bewegungsjagden in Gattern verboten sind. „Aber es gibt Ausnahmeregelungen. Nach einer Beantragung können sie in Einzelfällen bewilligt werden“, so Schneemann.
- Der Gesetzestext zur umstrittenenden Gatterjagd findet sich in § 10 Abs.5 des Burgenländischen Jagdgesetzes: „Es dürfen jährlich ausschließlich von 1. Oktober bis 31. Jänner, maximal an fünf Tagen und nach Bewilligung durch die Bezirksverwaltungsbehörde auf Basis eines vom Bewilligungswerbers im Antrag vorzulegenden Jagdkonzeptes, Jagden auf bewegtes Wild in umfriedeten Eigenjagdgebieten abgehalten werden.“
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- VGT (Verein gegen Tierfabriken)-Obmann Martin Balluch hofft auf genügend Unterschriften, damit eine Volksabstimmung zu Gatterjagd erzwungen werden kann.
- Foto: screenshot/VGT
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12.000 Unterschriften notwendig
Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) gibt nach dem Gesetzesbeschluss den Widerstand nicht auf. Die Tierschützer haben sich zum Ziel gesetzt, eine Volksabstimmung über die Gatterjagd zu erwirken. Auf der Webseite „gatterjagdverbot.at" finden sich die entsprechenden Antragsformluare. Leicht wird es nicht, müssen doch 12.000 Unterschriften wahlberechtigter Burgenländer innerhalb von acht Wochen nach Landtagsbeschluss vorgelegt werden.
Wildschadensregelung bleibt wie bisher
Ein anderer strittiger Punkt konnte beigelegt werden. Zur Verwaltungsvereinfachung war im Begutachtungsentwurf vorgesehen, dass Wildschäden erst ab 10 Prozent Schaden auf der Gesamtfläche abgegolten werden sollen. In Gesprächen mit der Landwirtschaftskammer kam man überein, dass man am bisherigen Modell der Wildschadensverteilung (90 Prozent Jagdausübungsberechtigter / 10 Prozent Bewirtschafter) festgehalten wird.
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