Hans Niessl
„Ich hatte nie Geschäftsverbindungen zur Commerzialbank“
Alt-Landeshauptmann Hans Niessl zeigt sich über die Anschuldigungen der ÖVP verärgert. Er hatte nie eine Geschäftsverbindung zur Commerzialbank Mattersburg und erhielt erhielt nur einmal – vor 15 Jahren – eine VIP-Karte des SVM, die jedoch zurückgeschickt wurde.
BURGENLAND. „Hans Niessl hat offensichtlich jahrelang Geschenke von Commerzialbank-Chef Martin Pucher erhalten. Darunter auch VIP-Jahrestickets des SV Mattersburg im Wert von rund 3.000 Euro pro Jahr“ – das postete ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas auf seiner Facebook-Seite als Reaktion auf einen profil-Bericht, wonach in einer Handkassa der Commerzialbank Mattersburg eine VIP-Karte des SV Mattersburg für die Bundesliga-Saison 2019/20 gefunden wurde, und zwar ausgestellt auf den ehemaligen Landeshauptmann Hans Niessl.
Hans Niessl betont, dass er als Präsident von Sport Austria versucht habe, sich aus der Parteipolitik herauszuhalten. Nach den „Anpatzversuchen“ der ÖVP gegen seine Personen sieht er sich jedoch nun veranlasst, Stellung zu nehmen.
VIP-Karte zurückgeschickt
„Offenbar machen Markus Ulram und Patrik Fazekas eine Fernlehre bei Donald Trump und versuchen, Tatsachen zu verdrehen“, so Niessl. Dass er jährlich eine VIP-Karte für SVM-Spiele bekommen habe, sei eindeutig eine Unwahrheit. „Vor zirka 15 Jahren wurde eine VIP-Karte an unser Büro geschickt, die jedoch wieder zurückgeschickt wurde. Seither hat es keine Jahres-VIP-Karten gegeben. Die nun gefundene VIP-Karte 2019/20 fällt in die Zeit meiner Pension und war noch in der Bank. Das heißt, auch als Privatperson gab es keine Karte, obwohl dies rechtlich bedenkenlos gewesen wäre“, so Niessl.
Über Medien erfahren
Der Alt-Landeshauptmann nimmt auch zu den Gerüchten Stellung, wonach er Informationen von der Schließung der Bank bekommen und Geld abgehoben hätte: „Ich habe nie Geschäftsverbindungen zur Commerzialbank gehabt. Von der Schließung habe ich über die Medien erfahren.“
Klage nicht ausgeschlossen
Niessl appelliert an die ÖVP, zu einer „niveauvollen Politik“ zurückzukehren und den „Trumpismus“ zu beenden: „Von einer nicht verwendeten VIP-Karte auf eine jährliche VIP-Karte zu schließen, wäre nicht einmal Donald Trump eingefallen.“ Als Zeichen eines Mindestanstands erwarte er sich von Markus Ulram und Patrik Fazekas eine Entschuldigung. „Sollte das nicht der Fall sein, schließe ich eine Klage auf Rufschädigung nicht aus“, so Niessl.
ÖVP: „Niessl eng mit Pucher verbandelt“
Von der Klagsdrohung wenig beeindruckt zeigt sich ÖVP-Klubobmann Markus Ulram. Seiner Ansicht belegen Berichte eindeutig, dass das Verhältnis von Niessl und Ex-Commerzialbank-Chef Martin Pucher über ein professionelles hinaus ging. „Auch wenn Niessl jetzt nichts mehr davon wissen will und in klassischer SPÖ-Manier durch Klagspolitik die Flucht nach vorne antritt, ist es eindeutig. Er bekam offensichtlich VIP-Jahreskarten im Wert von rund 3.000 Euro geschenkt, er war Dauergast im teuren VIP-Club mit der gesamten SPÖ-Burgenland-Elite und engstens mit Martin Pucher verbandelt“, so Ulram.
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