Landtagswahl Burgenland 2020
Doskozil holt die absolute Mehrheit
Am Sonntag hat das Burgenland seinen neuen Landtag gewählt. Landeshauptmann Doskozil und die SPÖ gehen als klarer Sieger hervor und sichern sich mit 19 Mandaten die absolute Mehrheit im Landtag – die Wahlbeteiligung lag bei knapp 75 Prozent (2015: 76 Prozent)
BURGENLAND. Die SPÖ Burgenland rund um Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat ihr großes Ziel erreicht und geht mit nicht ganz 50 Prozent der Stimmen (49,9) als klarer Wahlsieger hervor. Doskozil zeigte sich in einer ersten Reaktion "überwältigt" und bezeichnete den heutigen Sonntag als "Freudentag": "Heute wird gefeiert, aber ab morgen werden wir wieder demütig für das Burgenland arbeiten." Er glaubt, dass die SPÖ vieles richtig gemacht hat und der Erfolg sei auch ein starkes Zeichen an die Bundes-SPÖ, wie man Wahlen gewinnen kann.
FPÖ rutscht auf unter zehn Prozent ab
Der bisherige blaue Regierungspartner hat laut FPÖ-Klubobmann Géza Molnár "natürlich schon einmal mehr gelacht" und kommt nur auf rund 9,8 Prozent. Damit werden die Freiheitlichen zwei Mandate verlieren. Für eine weitere Zusammenarbeit stehe man der SPÖ trotzdem zur Verfügung, sagte FPÖ-Bundeschef Norbert Hofer, der das Wahlergebnis im Landhaus verfolgte.
Tschürtz gratulierte Doskozil zum Wahlsieg und sagte, man könne den negativen Bundestrend der FPÖ nicht aufhalten. Trotzdem sei er mit dem Ergebnis zufrieden.
ÖVP kommt auf über 30 Prozent
Auch die ÖVP hat sich wohl deutlich mehr Stimmen erwartet. Zwar hat man das ausgesprochene Ziel – einen Dreier, also über 30 Prozent – mit 30,6 Prozent geschafft. Richtig Freude kam in der ÖVP-Zentrale – in der auch Bundeskanzler Kurz das Wahlergebnis verfolgte –aber nicht auf. Thomas Steiner: "Wir haben uns realistische Wahlziele gesetzt, die haben wir erreicht und ich möchte mich bei allen Wählern bedanken. Ich gratuliere Hans Peter Doskozil zum Ergebnis." Bezüglich einer Regierungsbeteiligung wolle man einmal das endgültige Wahlergebnis abwarten, die Wahl analysieren und dann über die weitere Vorgehensweise besprechen.
Grüne Ernüchterung
Für die Grünen gibt es am Wahlsonntag die große Ernüchterung. Das Ziel, ein drittes Mandat zu ergattern, ist mit 6,7 Prozent klar gescheitert. Landesgeschäftsführerin Martina Hajdusich gab zu, "dass die Erwartungen höher waren". Nichtsdestotrotz habe man ein leichtes Plus erzielen können. "Das darf man auch nicht außer Acht lassen."
Spitzenkandidatin Petrik bedankte sich bei allen Grün-Wählern für das "historisch beste Ergebnis im Burgenland".
LBL und NEOS gescheitert
Als Wahlverlierer müssen neben der FPÖ auch das Bündnis Liste Burgenland (LBL) mit 1,3 Prozent sowie die NEOS Burgenland mit 1,7 Prozent betitelt werden. Beide haben den Einzug in den Landtag deutlich verpasst. NEOS-Spitzenkandidat Edi Posch sagte den Bezirksblättern, man sei natürlich nicht erfreut, "da wir unser Ziel nicht erreicht haben. Wir hatten ein Micky Mouse-Wahlkampfbudget von rund 70.000 Euro und damit kann man keine großen Sprünge machen. Aber wir haben es erst zweimal probiert und werden es auch weiterhin probieren. Es konnten viele neue Kontakte geknüpft werden – auf denen können wir aufbauen und weiterarbeiten."
Andreas Kuchlbacher (LBL) führt den starken LBL-Verlust unter anderem auf den Wechsel von Gerhard Hutter zur SPÖ zurück. Außerdem habe man es verabsäumt, die Jugend abzuholen.
Hinweis: Beim Ergebnis handelt es sich um keine Hochrechnung, sondern um den tatsächlichen Auszählungsstand. Dieser Beitrag wird laufend aktualisiert.
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