Artenvielfalt
Wildbienen auf Wanderschaft: Sensationelle Entdeckungen

In Tadten, am Grünen Band im Burgenland, wurde eine neue Wildbienenart entdeckt – die Fuchs Langhornbiene. Sie ist nicht die erste mediterrane Bienenart, die in den vergangenen Jahren durch für sie günstiger werdende klimatische Bedingungen auch im äußersten Osten Österreichs nachgewiesen werden konnte. | Foto: Nicolas Vereecken
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  • In Tadten, am Grünen Band im Burgenland, wurde eine neue Wildbienenart entdeckt – die Fuchs Langhornbiene. Sie ist nicht die erste mediterrane Bienenart, die in den vergangenen Jahren durch für sie günstiger werdende klimatische Bedingungen auch im äußersten Osten Österreichs nachgewiesen werden konnte.
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Die Fuchs-Langhornbiene ist erstmals in Österreich nachgewiesen worden – ein spektakulärer Erfolg für den Naturschutz. Zudem sorgten weitere spannende Wildbienenfunde, darunter eine historische Entdeckung von 1886, für Aufsehen beim Österreichischen Wildbienenrat.

BURGENLAND. Wildbienenexpertinnen und -experten in Österreich feiern einen spektakulären Fund: Die Fuchs-Langhornbiene (Eucera vulpes), eine bislang unbekannte Wildbienenart für Österreich, wurde in einem Luzernefeld in Tadten, Burgenland, nachgewiesen. Mit dieser Entdeckung wurde der Wildbienenfund des Jahres gekürt. Der Fund entstand im Rahmen des EU-geförderten Projekts FRAMEwork, das die Förderung der Artenvielfalt in landwirtschaftlichen Gebieten zum Ziel hat.

Die Bestimmung der Biene war jedoch anspruchsvoll. Expertinnen und Experten der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien und des Naturhistorischen Museums Wien stellten fest, dass die Art ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet ist. Doch aufgrund der steigenden Temperaturen wagen sich wärmeliebende Arten zunehmend nach Norden. „Die Fuchs-Langhornbiene siedelt sich vor allem in den wärmebegünstigten Regionen im Osten Österreichs an“, erklärt Sophie Kratschmer von der BOKU.

Peter Unglaub übernahm den Preis für den „Bedeutendsten Wildbienenfund des Jahres“ im Namen des Entdeckerteams der BOKU University von Sylvia Wanzenböck vom Österreichischen Wildbienenrat (m.). Dominique Zimmermann, Kuratorin der Bienen-Sammlung des Naturhistorischen Museums (r.), entdeckte die Schimmernde Mauerbiene, die als „herausragender Wildbienenfund“ prämiert wurde. | Foto: Christine Pühringer
  • Peter Unglaub übernahm den Preis für den „Bedeutendsten Wildbienenfund des Jahres“ im Namen des Entdeckerteams der BOKU University von Sylvia Wanzenböck vom Österreichischen Wildbienenrat (m.). Dominique Zimmermann, Kuratorin der Bienen-Sammlung des Naturhistorischen Museums (r.), entdeckte die Schimmernde Mauerbiene, die als „herausragender Wildbienenfund“ prämiert wurde.
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Historische Entdeckung: Eine Biene aus 1886

Neben dem aktuellen Erstnachweis der Fuchs-Langhornbiene sorgte ein weiterer Fund für Aufsehen: Die Schimmernde Mauerbiene (Osmia submicans). Dieses Exemplar wurde 1886 in Innsbruck gesammelt und lag seither unentdeckt in der Sammlung des Naturhistorischen Museums Wien.

Dominique Zimmermann, Kuratorin der Bienen-Sammlung, entdeckte die Art bei ihrer Arbeit für die „Rote Liste der Wildbienen Österreichs“. Die Schimmernde Mauerbiene war seit über einem Jahrhundert unbeachtet geblieben und gilt mittlerweile als in Österreich ausgestorben. Zimmermann hofft auf eine Wiederentdeckung: „In Deutschland kommt die Art nicht allzu weit von der österreichischen Grenze entfernt vor.“

Dieser Fund unterstreicht die Bedeutung historischer Sammlungen, die oft Schätze bergen, deren Wert erst Jahrzehnte später sichtbar wird.

Die Schimmernde Mauerbiene wurde 1886 gesammelt und seither in Österreich nicht mehr gefunden. Das zeigt, welch ungeheuren Schatz an Wissen die Sammlungen der Museen beherbergen, der noch wenig gehoben wurde. | Foto: Harald Schillhammer
  • Die Schimmernde Mauerbiene wurde 1886 gesammelt und seither in Österreich nicht mehr gefunden. Das zeigt, welch ungeheuren Schatz an Wissen die Sammlungen der Museen beherbergen, der noch wenig gehoben wurde.
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Wildbienen auf dem Vormarsch

Wildbienen brauchen Wärme. Ihre Vielfalt ist daher im Mittelmeerraum am größten. Doch der Klimawandel verändert ihre Lebensräume. Arten, die früher nur in Wien, Niederösterreich und Burgenland vorkamen, breiten sich nun in Oberösterreich und der Steiermark aus.
„Viele Wildbienen finden hier inzwischen geeignete Bedingungen, die vor wenigen Jahren noch zu kalt gewesen wären“, erklärt Kratschmer. Neben klimatischen Veränderungen beleuchten auch historische Funde die Problematik: Oft werden seltene Arten erst identifiziert, wenn sie bereits regional ausgestorben sind.

Der Österreichische Wildbienenrat setzt sich seit seiner Gründung 2019 für die Erforschung und den Schutz dieser faszinierenden Insekten ein. Gemeinsam mit dem Naturschutzbund Österreich schafft er Aufmerksamkeit für die wertvolle Rolle der Wildbienen in der Bestäubung und Biodiversität.

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