Zwei Welttage
Unverzichtbarer Genuss: Burgenländer lieben ihre Brotzeit

Am 16. Oktober ist Welttag des Brotes und Welternährungstag. Das ist wohl kein Zufall. | Foto: Kate Remmer/unsplash
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  • Am 16. Oktober ist Welttag des Brotes und Welternährungstag. Das ist wohl kein Zufall.
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Ob es Zufall ist, dass der "Welttag des Brotes" und der "Welternährungstag" auf dasselbe Datum, 16. Oktober, fallen? Wohl kaum. Brot ist ein Grundnahrungsmittel mit viel Geschichte. Genau diese haben wir uns angeschaut und klären die Frage, wie viel Brot die Burgenländerinnen und Burgenländer verspeisen.

BURGENLAND. Zur Suppe, zum Salat, mit Aufstrich und als Jause, ja, sogar als Süßspeise ist Brot ein Genuss. Und es zählt zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Brotbacken ist ein Handwerk, das auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblickt. Im Burgenland gibt's knapp 40.000 Hektar Anbaufläche für Weizen, Roggen und Dinkel, die zu Mehl verarbeitet werden, wobei die Flächen natürlich von Jahr zu Jahr variieren, abhängig von den landwirtschaftlichen Bedingungen und der Marktnachfrage. 

Brot spielt im Alltag eine wichtige Rolle – einst wohl mehr als heute.  | Foto: Pixabay
  • Brot spielt im Alltag eine wichtige Rolle – einst wohl mehr als heute.
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Herzblut und harte Arbeit

Daraus ergibt sich, dass im Durchschnitt jede Burgenländerin, jeder Burgenländer an 5,2 Tagen die Woche Brot isst – damit liegt man über dem Österreichschnitt mit fünf Tagen wöchentlich. Vor allem bei älteren Menschen ist diese Backware noch besonders häufig am Teller zu finden. Egal, ob jung oder junggeblieben: Beim Kauf wird vorrangig auf heimische Qualität wert gelegt. Zumindest in der Theorie ist "einkaufen daheim" gefragt, in der Praxis steht das Bäckereien-Sterben dem gegenüber. Nicht zuletzt, weil die Massenware in Lebensmittelgeschäften preislich eine Konkurrenz zu den traditionellen Bäckerinnen und Bäckern darstellt. Aktuell gibt es nur noch 54 aktive Bäckerinnen und Bäcker mit 14 Lehrlingen im gesamten Bundesland. Der Abwärtstrend ist allerdings österreichweit zu spüren. 

Hinter jedem Brot und Gebäck steckt viel Handarbeit. | Foto: Lukas Lorenz
  • Hinter jedem Brot und Gebäck steckt viel Handarbeit.
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Hinter jedem Laib Brot steckt harte Arbeit und viel Herzblut. Das Können, aus Getreide, Wasser und einem Triebmittel ein Produkt zu produzieren, das nicht nur schmeckt, sondern auch satt macht, will erst einmal gelernt werden. Damit wir alle tagtäglich mit frischen Broten versorgt sind, stehen die Bäcker schon früh auf und mischen, kneten und verfeinern unterschiedliche Backwaren noch lange, bevor Otto Normal überhaupt munter ist.

Handwerk mit Tradition

"Brot und Gebäck sind unverzichtbar. Sie bereichern unseren Speiseplan und sorgen für Lebensqualität. Schmackhaftes aus den regionalen Backstuben ist ein wichtiger Bestandteil der Nahversorgung in der Stadt und auf dem Land", sagt Michael Goldenitsch, Innungsmeister der burgenländischen Bäcker.

Michael Goldenitsch, Innungsmeister der burgenländischen Bäcker, hat das Handwerk natürlich selbst auch erlernt. | Foto: WKB/Mädl
  • Michael Goldenitsch, Innungsmeister der burgenländischen Bäcker, hat das Handwerk natürlich selbst auch erlernt.
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"Das Bäckerhandwerk ist einerseits noch mit der Tradition – wie der Verwendung von Sauerteig – verbunden, andererseits entwickelt sich die Ausbildung und das Handwerk im Zeitalter der Digitalisierung und neuer ernährungswissenschaftlicher Erkenntnisse weiter. Jeder, der in einer regionalen Bäckerei einkauft, unterstützt die Lebensqualität und die Aufrechterhaltung der Nahversorgung."

Wissenswertes über Brot

Schon gewusst?

  • Bethlehem, der Geburtsort von König David und Jesus, ist nicht nur einfach ein Name für einen Ort. Wer sich mit dem Hebräischen ein wenig auskennt, weiß, dass eine Vielzahl der Wörter immer tiefgründigere Bedeutungen hat. Bethlehem etwa setzt sich aus den Worten "Bet", das Haus, und "Lechem", das Brot, zusammen.
  • Bier wird häufig als flüssiges Brot bezeichnet. Kein Wunder, beide Produkte bestehen aus denselben Zutaten. Im Mittelalter gab es nach dem Back- auch immer gleich einen Brau-Tag – das weiß auch das Rumpelstilzchen, wenn es singt: "Heute back' ich, morgen brau' ich."
  • Vor allem in ländlichen Raum noch bekannt, ist das Einritzen von einem großen Kreuz oder drei kleinen Kreuzen am Brot, meist auf der Unterseite. Mit diesem Ritual soll das Brot gesegnet und Gott gedankt werden.
  • Nicht vielen ist die Bedeutung des Heimatbrotes bekannt: Wer früher im deutschsprachigen Raum auf Wanderschaft war, brauchte auf seinem Weg ein Nahrungsmittel, das lange hält und für Kraft sorgt: eben das Heimatbrot, das, so will es die Überlieferung, nur mit Tränen gesalzen wurde.
  • Das "Endstück" des Brotes ist vielerorts nicht nur heiß umworben, es hat im deutschsprachigen Raum auch derart viel Bedeutung, dass es dafür sogar unterschiedliche Bezeichnungen gibt: Scherz, Scherzal, Kante, Anschnitt, Knäusle, Knust, Renftel, Riebele und Co. Wie sagst du dazu?

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