An ungarisch-serbischer Grenze
Schlepper opfern "menschliche Köder" beim Stacheldrahtzaun

Suchtrupps und Fährtenhunde spüren Illegale in ungarischen Wäldern auf.
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Martialisch das Erscheinungsbild. Gefürchtet ihre angebliche Brutalität. Aggressiv in Ton und Gestik. Grenzeinheiten der ungarischen Exekutive. Die entlang des Stacheldrahtzaunes zu Serbien patrouillieren. Um Schlepperkriminalität und illegale Migration, wie auch die Exodus-Welle nach Österreich, zu verhindern. Dabei jedoch täglich einem „Katz-und-Maus-Spiel“ ausgesetzt sind. Es durch militante Schleuser zum „Anfüttern“ von Fremden kommt. Ein widerwärtiges, unmenschliches Ablenkungsmanöver. Lokalaugenschein der RegionalMedien Burgenland.

Es ist wie die Erstürmung einer Festung. Auf serbischer Seite bringen Menschenschmuggler dutzende Migranten in die Nähe der Barriere. Warten im Schutz der Wälder auf einen günstigen Moment. Um dann einen Blitz-Angriff zu starten. Indem sie eine Horde Illegaler zum meterhohen Stacheldrahtzaun schicken. Mit langen Alu-Leitern. Kaum angelehnt, klettert der erste „Freiwillige“ los. Löst damit die Alarmsysteme aus, wie Überwachungskameras, Bewegungssensoren, Sirenen. (Siehe Teil 1 dieser Serie). Das Einsatzzeichen für die ungarischen Grenzschützer.

Über diesen Wald-Zaun kletterten Migranten (Foto: einer von ihnen in roten Schuhen) - kamen aber nicht weit.
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Schlepper opfern "menschliche Köder"...

Mit Vollgas brettern die Einheiten an den Tatort. Innerhalb kürzester Zeit springen schwerbewaffnete Mannschaften aus ihren Pickups. Konnten den illegalen Grenzübertritt stoppen. Ein Erfolg mit bitterem Beigeschmack. Das waren nämlich nur „menschliche Köder“. Von den brutalen Schleppern „geopfert“. Um die Eingreiftruppen an der EU-Außengrenze abzulenken. Denn während diese Migranten zurück in die serbischen Wälder laufen, steigen parallel dazu dutzende Migranten an anderen Stellen auf Leitern. Gleichzeitig...

Trotz Stacheldrahtzaun gelangen Migranten von Serbien nach Ungarn.
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"Katz-und-Maus-Spiel" an der Grenze

Am höchsten Punkt der Barriere angekommen, lassen sie eine weitere Kletterhilfe auf ungarischen Boden sinken. Können somit den ersten Zaun überwinden. Laufen zur zweiten „Geflecht-Mauer“ in zirka 8 Meter Entfernung. Stellen wieder Leitern in Formation eines umgedrehten „V“ auf. Um auch hier im „Rauf-Runter-Modus“ das Gatter zu bezwingen. Dort wartet dann ein sogenannter Fuß-Schlepper, der die Illegalen in versteckte Waldlager auf ungarischer Seite bringt. Um sie dann an „Schleuser-Fahrer“ zu übergeben. Die die Fremden in Kastenwägen nach Österreich transportieren. Völlig ausgeliefert. Teils über Stunden. Teils geschlichtet wie in Konservendosen. Unter katastrophalen Umständen. Oft unter Qualen...

KEIN "Hände hoch", wie man irrtümlich deuten könnte. Das ist eine Nationalitäten-Abzählung...
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Suche nach Illegalen mit Hunden, Drohnen...

Bis die Grenz-Schützer am Stacheldrahtzaun alle „Überkletter-Stellen“ erreicht haben, schaffen es immer wieder dutzende Fremde aufs ungarische Staatsgebiet. Bei Tag und bei Nacht. Jetzt setzt Phase zwei der Spezial-Kräfte ein. Das Aufspüren der Illegalen. Unterstützt durch Wildkameras, Sirenen-Sensoren und Drohnen. Teils auch mit Fährtenhunden. Viele können von den Exekutiveinheiten bei Suchaktionen aufgegriffen werden. Möglich durch das Zusammenwirken zahlreicher Sonder-Einheiten.

Sturmgewehre, Pistolen, Schlagstöcke und Pfeffersprays für die ungarischen Grenzeinheiten.
  • Sturmgewehre, Pistolen, Schlagstöcke und Pfeffersprays für die ungarischen Grenzeinheiten.
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Spezialeinheiten mit schwerer Bewaffnung

Für die Magyaren sind das Militärs, Polizei, Bürgerwehr, Grenz-Jäger und spezielle Eingreiftruppen (Söldner). Zusammengezogen aus ganz Ungarn. Ausgerüstet mit Pistolen, Sturmgewehren, großen Pfeffersprays, normalen und Teleskop-Schlagstöcken. Weiters mit Nachtsichtgeräten, Suchscheinwerfern und besonders starken Kopf- und Taschenlampen. Sowie einem Fuhrpark mit Pickups und stark motorisierten Einsatzautos. Bei ihren Einsätzen unterstützt werden die Grenz-Schützer von tschechischen und österreichischen Polizei-Einheiten. Alle verfügbaren Kräfte fahren permanent Patrouille oder warten in versteckten Parknischen auf ihren Einsatz. In ständiger Funkverbindung untereinander. Wie auch mit einer Kommando-Zentrale, bei der alle Alarme zusammenlaufen bzw. das Grenz-Areal auf Monitoren beobachtet wird.

So sieht es in weiten Teilen ungarischer Grenz-Wälder aus.
  • So sieht es in weiten Teilen ungarischer Grenz-Wälder aus.
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Zu Schlepper und Migration kommt Müllproblem

Beim Lokalaugenschein in den ungarischen Wäldern, im Bereich zwischen Szeged und Ásotthalom, im Umfeld der Schnellstraße M55, erzählt ein ungarischer Befehlshaber: „Wir kämpfen hier nicht nur gegen kriminelle Schlepper und illegale Migranten, sondern zusätzlich gegen ein Müllproblem!“ Das ist mir auch von meinem Einsatz in Deutschkreutz bekannt. Aber was ich hier sehe, sprengt meine Vorstellungskraft. Ein Meer an Abfall und Unrat. Essensreste, Verpackungen, Dosen, Plastikflaschen, Decken, Schlafsäcke, Rucksäcke... An mehreren Stellen in unmittelbarer Nähe.

Die Rucksäcke sind prallvoll. Bevor die Fremden illegal nach Österreich einreisen, ziehen sie sauberes Gewand an und entledigen sich der schmutzigen Kleidung.
  • Die Rucksäcke sind prallvoll. Bevor die Fremden illegal nach Österreich einreisen, ziehen sie sauberes Gewand an und entledigen sich der schmutzigen Kleidung.
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Mit schöner Kleidung zum Asyl nach Österreich

„Warum die viele Kleidung?“, frage ich. Die erstaunliche Antwort: „Die Illegalen sind in Lumpen bis zu einem Monat lang unterwegs. Teils im Freien. In Wäldern. Erst nach dem Überklettern des Zaunes ziehen sie ihre schöne Kleidung an. Um einen besseren Eindruck für ihr Asyl-Ansuchen in Österreich zu hinterlassen. Daher bleibt zurück, was nicht mehr gebraucht oder nichts wert ist!“ Und weiter: „Manche steigen aber auch noch mit ihren Lumpen in die Schlepperautos und ziehen sicher erst später um. Die lassen dann in euren Wäldern ihre Fetzen zurück!“

Nahe des Grenzzauns. Im Sand steckengeblieben. Vermutlich eine mitternächtliche "Ausflugs-Tour". Da keine Illegalen (mehr) im Auto waren, wurde der Fahrer vorerst nur beobachtet...
  • Nahe des Grenzzauns. Im Sand steckengeblieben. Vermutlich eine mitternächtliche "Ausflugs-Tour". Da keine Illegalen (mehr) im Auto waren, wurde der Fahrer vorerst nur beobachtet...
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Kastenwägen verhafteter Schleuser

„Und warum stehen hier immer wieder Kastenwägen herum? Verlassen, teils sogar mit geöffneten Türen?“ „Das sind die Fahrzeuge der Schlepper. Wir nehmen die Täter fest, verhören sie und sperren sie ein. Die Autos werden erst später abgeholt. Fallweise auch von Leasingfirmen, weil vor allem neue Transporter oftmals extra für den Menschenschmuggel angemietet worden sind!“ Kaum ausgesprochen, eine von stündlich vielen Alarm-Meldungen per Funk. Diesmal aber in der Nähe. Schlepper-Sichtung und zahlreiche Illegale. Auf zu den Autos. „Da sind vermutlich auch deine Österreicher im Einsatz. Steig aufs Gas!“

Morgen, im dritten Teil, lesen sie über Misshandlungs-Vorwürfe und angebliche brutale Migranten-Push-Backs. Verhaftungen von Schleppern. Den Auslands-Einsatz der österreichischen Polizei an der ungarisch-serbischen Grenze. Und ihre tägliche, gefährliche Patrouillen-Tätigkeit direkt beim Stacheldrahtzaun.

Lokalaugenschein an der ungarisch-serbischen Stacheldrahtgrenze
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