Netzwerk Berufliche Assistenz
"Ich möchte anderen Mut machen"
Die Berufsausbildungsassistenz Im Rahmen von Neba (Netzwerk Berufliche Assistenz) berät und hilft Jugendlichen, trotz Beeinträchtigung im Job bleiben zu können. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie dies gut gelingen kann.
Gesundheitliche Beeinträchtigungen – vor allem wenn sie plötzlich und unvorhergesehen auftreten – machen in vielen Fällen eine normale Ausübung des gewohnten Berufes unmöglich. In manchen Fällen ist dies aber sehr wohl möglich, wenn nämlich die Beeinträchtigung ein gewisses Ausmaß nicht überschreitet und wenn – und das ist der springende Punkt – Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam daran arbeiten, dass es trotzdem funktionieren kann.
Mit NEBA (Netzwerk Berufliche Assistenz) wurde genau dafür das optimale Instrument geschaffen (die Woche hat bereits darüber berichtet, lesen Sie dazu auch den Bericht Hilfe im Kampf um Arbeitsplatz-Erhalt); ein Teilbereich davon, nämlich die Berufsausbildungsassistenz, beschäftigt sich mit dieser Thematik im Bereich der Lehre.
Best practice-Beispiel
Ein besonders gelungenes Beispiel dafür, wie es funktionieren kann, wenn von beiden Seiten der Wille zur Zusammenarbeit besteht, ist der Fall einer jungen Dame. Sie möchte zwar anonym bleiben, aber dennoch anderen Betroffenen Mut machen, an sich selbst zu glauben und als leuchtendes Beispiel dafür vorangehen, was möglich ist, wenn man nur fest genug daran glaubt und daran arbeitet.
Sie hat im Oktober 2018 ihre Lehre in einer Mürztaler Spar-Filiale begonnen und im vergangenen Dezember mit der erfolgreich abgelegten Lehrabschlussprüfung (LAP) beendet. Ihr gesundheitliches Problem ist aber nicht von heute auf morgen gekommen, sondern war von Anfang an bekannt. "Bei mir war von Anfang an klar, dass ich eine Lernschwäche habe und auch körperlich eingeschränkt bin. Das hat mein Arbeitgeber von Anfang an gewusst, war aber nie ein Problem, im Betrieb wurde das sehr gut aufgenommen."
Mit "Spar" hat sie jetzt einen fixen Arbeitgeber gefunden. "Ich wollte schon immer einen Beruf, bei dem ich mit Leuten zu tun habe; eine Lehre bei Spar war genau was ich immer machen wollte", erklärt die junge Dame.
Mehr möglich als gedacht
Anfangs war daher nur von einer Teilqualifizierung die Rede; auch, weil die Betroffene zuvor die Sonderschule besucht hat. "Weil wir aber schnell gesehen haben, dass da mehr möglich ist, haben wir in der Berufsschule darum angesucht, den Lehrplan umzuändern. Sie hat dann die Absatz 1-Lehre, das ist Lehre mit Unterstützung, absolviert", erklärt ihre Betreuerin Nina Gitzl von der Berufsausbildungsassisten. Sie betreut durchschnittlich an die 25 Jugendliche in ihrer Lehrzeit und war in unserem konkreten Fall von Anfang an dabei ."Diese junge Dame ist ein leuchtendes Beispiel dafür, was man alles erreichen kann. Denn sie hat wirklich mit Fleiß und Strebsamkeit ihre Ausbildung absolviert und hart an sich selbst gearbeitet, auch wenn es nicht immer leicht für sie war. Vor allem der Start in die Lehrzeit war von Schwierigkeiten geprägt; aber das hat sie alles hinter sich gelassen."
Was sich die junge Dame für ihre Zukunft wünscht, hat sie eigentlich bereits erreicht: "Ich möchte einen Job bei Spar haben", so die erfolgreiche Jugendliche bescheiden. Ein Wunsch, der durch Willensstärke und großen Fleiß bereits Realität geworden ist.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.