Bezirk Zwettl: Nur wenig exotische Tiere

- <b>Keine Verstöße:</b> Im Bezirk Zwettl sind die Besitzer exotischer Tiere verantwortungsbewusst.
- Foto: Zellinger
- hochgeladen von Bernhard Schabauer
Offiziel gemeldet: Zwettler halten 88 Reptilien, 60 Schlangen, 42 Schildkröten und zehn Vögel.
BEZIRK ZWETTL. Eine tote Fischernatter mit einem asiatischen Waldskorpion im Maul wurden in Hietzing entsorgt. Die Bezirksblätter Zwettl nahmen diesen Vorfall zum Anlass, um zu schauen, wie viele und welche gefährlichen Wildtiere in unserem Bezirk leben.
Klaus-Jürgen Tomacek betreibt nicht nur seine Aquarienwelt in Waidhofen und Zwettl, sondern hält auch privat Tiere, von denen manch anderer noch nie etwas gehört hat.
Der Fachmann warnt vor einem zu leichtfertigen Umgang mit Chamäleon, Schlange und Spinne: "Es muss jedem klar sein, Kuscheltiere sind das keine. Diese Tiere muss man immer mit Vorsicht und Respekt behandeln, aber das ist bei einem Hund oder einer Katze nicht anders."
Verkauft werden die Tiere nur mit behördlichen Dokumenten. Wildfänge sind streng verboten und es muss nachgewiesen werden, dass es sich bei den Exoten um Nachzüchtungen handelt.
Giftschlangen verboten
In Niederösterreich ist die Haltung von Giftschlangen seit 2012 verboten, erklärt der Fachmann. Tomacek zieht die Grenze der Exotik: Kobras und andere hochgiftige Schlangen kommen ihm nicht ins Haus. "Das Risiko ist einfach zu groß."
Selbst gebissen wurde er noch nie, obwohl er täglich mit den Tieren zu tun hat. "Ein Mensch passt ja auch gar nicht ins Beuteschema der Tiere. Sie beißen nur zu, wenn sie sich bedroht fühlen."
Manche Tierarten haben ihren schlechten Ruf auch völlig zu Unrecht, wie Tomacek erklärt: "Ich hatte schon selbst Piranhas zu Hause und die unterscheiden sich auch kaum von anderen Fischen. Jedenfalls sind sie nicht so, wie man es aus den Filmen kennt."
Feuerwehr: Kaum Einsätze
Werner Hammerl, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Zwettl-Stadt, erklärt im Bezirksblätter-Gespräch: "Zum Glück haben wir nur ganz vereinzelt Einsätze, die mit exotischen Tieren zu tun haben. Aber wir sind für alle Fälle gewappnet und stehen im Ernstfall mit einigen Tierärzten in sofortigem Kontakt."
Zahlen und Fakten, Verpflichtungen:
Gesetzlich besteht für Wildtiere mit besonderen Ansprüchen an die Haltung Meldepflicht innerhalb von 14 Tagen bei der Bezirksverwaltungsbehörde. Generell betrifft das alle Wildtierarten der Säugetiere, Vögel, Reptilien, Lurche sowie Fische, die in Freiheit mehr als einen Meter lang werden. Weiters sind Eulen oder Greifvögel meldepflichtig. Generell verboten sind etwa Menschenaffen, Hyänen, hundeartige Raubtiere, Bären oder Großkatzen.
Per August 2015 waren im Bezirk Zwettl 42 Schildkröten, 88 Reptilien, drei Säugetiere, 60 Schlangen und zehn Vögel gemeldet.
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