Kirchstetten
Zurück zur Natur am Sonnenkogl - für Jung und Alt
Tief durchatmen, in sich gehen und ankommen. Wer braucht das nicht? Die wohltuende Beziehung zwischen Mensch, Tier und Natur neu entdecken.
WIENERWALD/NEULENGBACH. „Es ist wirklich so schön zu sehen, wie die Leute, die mit so einer innerlichen Unruhe zu uns kommen, dann wirklich wieder mit so einem leichten Durchatmen gehen können. Denn das ist das, was eigentlich in uns allen drinnen ist. Der Mensch kommt nicht nur aus der Natur, er ist Natur. Und die Arbeit, acht, zehn Stunden am PC, indoor: 'das ist nicht artgerecht' hat eine Freundin einmal zu mir gesagt. Sie hätte es mir nicht besser aus der Seele reden können.“, so Daniela Maleschek, die Ruhe in Person.
Sie leitet die tiergestützte Therapie am Sonnenkogl und erzählt, umgeben von Hühnern, Ziegen, Eseln, Ponys, Meerschweinchen und Hasen, von ihrer Arbeit.
Die Berufung und der Tod
„Es ist einfach so schön, wenn man dann sieht, wie glücklich die Leute dann sind, wenn sie gehen“, beschreibt die Trainerin. „Es ist einfach ein Traum von mir, mit Tieren und Menschen zu arbeiten.“ Der Weg zur Berufung war so spontan wie er klar war: „Der Sonnenkogl, der hat für mich ganz klein begonnen. Ich wusste, ich wollte irgendwas mit Mensch und Tier machen. Und als ich 2012 im Waldviertel meine Ausbildung gestartet habe, hab nach dem ersten Wochenende gewusst, okay, das ist genau das, was ich machen möchte.“
Dass dies jedoch nicht nur Tiere kuscheln und mit Menschen plaudern bedeutet, war ihr klar: „Es ist wahnsinnig viel Arbeit. Die Tiere wollen 24-7 und 365 Tage im Jahr ein Futter haben und es ist irrsinnig intensive Arbeit mit den Tieren, um zu einem Punkt zu kommen, wo sie auch wirklich mitarbeiten.“ Am Bauernhof aufgewachsen wusste sie auch, dass zu der Arbeit mit Tieren auch der Umgang mit dem Tod dazugehört: „Das ist auch das, was irgendwie so viele Leute immer gerne wegtauchen. Der Tod, so traurig er ist, er gehört zum Leben dazu.“
Zwischen Kindergeburtstag und Altersheim
„Mir taugt es, mit Menschen in jeder Altersgruppe zu arbeiten. Ich habe angefangen mit Kinderferienwochen und den Sonderpädagogischen Ferienwochen, die von den Elsbeerregion Wienerwald Gemeinden unterstützt werden. Ich biete auch Eltern-Kind-Tierstunden an, wo das Selbstvertrauen der Kinder aufgebaut wird und die Kommunikation von Eltern und Kindern unterstützt wird. Das komplette Kontrastprogramm sind für mich dann die Besuche in Altersheimen.“ Um das Angebot auszuweiten und möglichst vielen Menschen, Jung und Alt die Möglichkeit zu geben, mit den Tieren in Verbindung zu treten, entsteht am Sonnenkogl derzeit ein neues Therapiezentrum.
Daniela Maleschek freut sich auf neue Projekte. Eine Idee wäre, einen Ort der generationenübergreifenden Kommunikation zu schaffen: „Vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass eine Kindergartengruppe und eine Seniorengruppe kommt und wir hocken alle im Hof und tratschen einfach. Die alten Geschichten, ich finde, das hat auch für mich so viel Mehrwert. Es ist so spannend, wie viel wir eigentlich über die letzten Jahre verloren haben, an Wissen. Und es kommt mir oft vor, dass wir dieses wieder hart zurückarbeiten müssen, weil wir vielleicht einfach verlernt haben, mit den alten Leuten zu sprechen.“
Natur und Mensch
Ob an (Oster)ferientagen, Kindergeburtstagen, Kindergartenbesuchen, den Sonderpädagogischen Ferienwochen oder Zeit mit Senioren und Seniorinnen, Maleschenk betont: „Ich liebe diese Arbeit und es ist so schön zu sehen, was die Tiere mit uns Menschen machen. Wie man da wieder ein bisschen zurückkommt zu dem Natürlichen, was uns leider in der heutigen Zeit immer mehr verloren geht.“
Wer den frechen Seppal, den verschmusten Peter, die neugierige Susi oder eines der anderen zahlreichen Tiere kennenlernen möchte, kann über diesen Link mehr erfahren.
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