City Manager gesucht
Neulengbach im Kampf gegen die Leerstände
Das Zentrum der Stadtgemeinde Neulengbach soll belebter werden. Das Ziel wird an allen und Ecken vorfolgt. Einen Zentralen Punkt stellen dabei die Leerstände dar.
NEULENGBACH. Der Stadterneuerungsprozess wurde im vergangen Jahr gestartet – ein Highlight war die Ideenwerkstatt, die von 1. September bis 17. Oktober 2023 in der ehemaligen Putzerei im Zentrum geöffnet war. Über 500 Beiträge für die Entwicklung des Zentrums wurden gesammelt und ausgewertet – insgesamt haben 577 Personen in der Ideenwerkstatt ihre Ideen, Wünsche und Anregungen eingebracht und knapp 600 Personen haben an der Onlinebefragung teilgenommen. Die Teilnehmenden wünschen sich überwiegend eine attraktivere Gestaltung des Gesamtambientes – also mehr Aufenthalts-qualität, schönere Verweilzonen, mehr Grünraum. Außerdem soll das Zentrum auch als florierender Wirtschaftsstandort erhalten werden.
Die Schritte der Stadt
Neulengbach ist derzeit auf der Suche nach einem Citymanager, der sich um die Ortskernbelebung und den Leerstand im Neulengbacher Zentrum kümmern soll. Außerdem soll der neue Citymanager zukünftig auch Ansprechperson für die Wirtschaftstreibenden in Neulengbach sein. Die Ausschreibung stieß auf großes Interesse insgesamt 32 Bewerbungen gingen bei der Stadtgemeinde ein. Derzeit läuft das Auswahlverfahren für die Besetzung der neuen Position.
Die Initiative Leerstand
Der Verein Aktive Wirtschaft, speziell die Initiative Leerstand beschäftigt sich nun bereits seit ungefähr einem Jahr mit dem Thema wie man das Zentrum beleben kann. Ziel der Initiative ist vor allem das Aufmerksam machen auf die Thematik und das Problem. Es wurden zum Beispiel Sticker an die Geschäftsflächen geklebt, um darauf näher hinzuweisen. Erfolge sind, dass die Nachfrage für eine Zwischennutzung von Anfang sehr hoch war und auch immer noch besteht. Die Zwischennutzung besteht darin, dass sich Kleinunternehmer die Lokalitäten über einen bestimmten Zeitraum, meist ein bis zwei Monate aber auch bis zu sechs Monate, zu eigen machen können. Sozusagen als Testlauf, wie das so funktioniert.
Die Problematik der Leerstände
Ein zentrales Problem der Leerstände stellt die derzeitige Situation der Immobilienbranche da, denn für viele der Geschäftsflächen wäre eine Renovierung nötig, um sie überhaupt sinnvoll nutzen zu können. Durch hohe Rohstoffkosten und Grundstückswerte sehen sich die Besitzer nicht in der Lage, die gewerblichen Flächen zu renovieren. Außerdem geht aus auch darum wer Lokale eröffnen könnte.
"Ein großes Problem stellt der Mangel an Personen da, welche Lokale oder Geschäfte eröffnen wollen würden. Der Bedarf ist da, die Menschen wollen Geschäfte und Gastronomiebetriebe, allerdings scheitert es oft daran, dass sich niemand findet, der diese auch umsetzen möchte.",
so Michaela Schmitz von der Aktiven Wirtschaft Neulengbach.
Leerstände verhindern bevor sie entstehen
Gernot Binder der Wirtschaftskammer gibt an, dass die beste Maßnahme um Leerstände zu vermeiden wäre, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger zu suchen, bevor der Leerstand überhaupt erst entsteht. Denn einen Betrieb weiter zu führen kann um einiges einfacher sein als einen von Grund auf neu aufzubauen. Möglich ist dies allerdings nicht immer, da oft Lokale oder Geschäfte ungeplant zusperren, aber wenn es zum Beispiel um eine Pensionierung geht, kann man da bereits ansetzen bevor es zum Leerstand kommt.
Ausschlaggebend ist vor allem auch die Verkehrslage im Zentrum. Es sollte eine gesundes Mittelding aus nicht zu ruhig und unbelebt aber auch nicht kompletter, vor allem verkehrsbedingter Trubel entstehen. Das Zentrum sollte gut erreichbar sein, auch mit dem Auto und genügend Parkplätze zur Verfügung stellen, sonst grenzt es sich zu sehr ab.
Die Zukunft des Zentrums
Die nächsten Schritte im Stadterneuerungsprozess sind einerseits der Aufbau des Citymanagements im Zusammenspiel mit Aktiver Wirtschaft, Vereinen und privaten Initiativen, andererseits wird der Dialog mit Hauseigentümern, Betrieben und Anwohnerinnen und Anwohner gesucht, um die Rahmenbedingungen weiter zu konkretisieren. Im Anschluss soll ein Mobilitäts- und Freiraumkonzept erarbeitet werden und ein Wochenmarkt aufgebaut werden.
„Der Wunsch nach einem Markt im Zentrum wurde sehr deutlich, daher möchten wir diesen noch im heurigen Jahr aufbauen“,
so Bürgermeister Jürgen Rummel.
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