Frauengesundheit
Das erste Mal beim Frauenarzt und Mammographie

- Wiener Neustädter Gynäkologin Dr. Nani Kail.
- Foto: Kail
- hochgeladen von Kathrin Plavec-Liska
Der erste Besuch beim Gynäkologen kann schon so mancher Frau Angst bereiten.
Die BezirksBlätter befragten eine Wiener Neustädter Frauenärztin wie sie ihre Patientinnen vor der ersten Untersuchung darauf vorbereitet und außerdem erklärte sie wie wichtig eine Mammographie ist.
WIENER NEUSTADT. Gynäkologin Dr. Nani Kail: "Der Erstbesuch beim Frauenarzt findet zumeist zwischen dem 12. und 18. Lebensjahr statt und sollte in angenehmer, ruhiger Atmosphäre erfolgen. In meiner Ordination gibt es dafür eine sogenannte „Mädchensprechstunde“, wobei es in den allermeisten Fällen zunächst zu einem persönlichen Gespräch und Kennenlernen des Arztes sowie der Ordination kommt. Eine Untersuchung ist beim ersten Besuch zwar möglich, aber nicht unbedingt in allen Fällen erforderlich. Oft ist es den jungen Patientinnen lieber, zunächst ausreichend Zeit zu haben, um gerade aktuelle persönliche Themen zu besprechen und Fragen stellen zu können. Viele junge Frauen haben Angst vor dem ersten Frauenarztbesuch und es hilft oft, zuerst einmal die medizinischen Instrumente anschauen zu dürfen, eventuell nur einen Ultraschall über die Bauchdecke durchführen zu lassen, um den eigenen Körper besser kennenzulernen und zu erfahren, dass der Besuch beim Frauenarzt völlig harmlos und schmerzfrei ist. Auch die Untersuchung der Brust bzw. das Anleiten zum regelmäßigen Abtasten der eigenen Brust ist ein wichtiger Teil der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung und sollte bereits in jungen Jahren zu einer Selbstverständlichkeit werden. Selbstverständlich werden auch weitere Aspekte wie Verhütungsmöglichkeiten oder auch die Wichtigkeit der HPV Impfung ausführlich besprochen. Nach einem entspannten Erstbesuch, der auch gerne in Begleitung einer Vertrauensperson erfolgen kann, fällt es vielen Mädchen dann zukünftig viel leichter, bei medizinischen Problemen angstfrei die Ordination und Ärztin ihres Vertrauens aufzusuchen."
Hemmungen bei männliche Ärzte
Ich denke, dass für die meisten erwachsenen Patientinnen vielmehr die Kompetenz der Ärztin oder des Arztes als deren Geschlecht entscheidend ist, ob sie sich gut betreut fühlen. Besonders sehr junge Mädchen haben jedoch oft Hemmungen über frauenspezifische Themen mit einem männlichen Arzt zu sprechen, und suchen deshalb manchmal lieber eine Frauenärztin auf. Generell gilt aber wie in allen medizinischen Bereichen, dass vor allem ausreichend Zeit und Einfühlungsvermögen für eine gute Arzt-Patientenbeziehung entscheidend sind, wobei es sicher auch einige Themenbereiche wie z.B. Beschwerden der Wechseljahre gibt, die manche Frauen leichter und lieber mit einer weiblichen Gynäkologin besprechen wollen.
Brustkrebs frühzeitig erkennen
Neben der jährlichen gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung, die unter anderem sowohl den PAP- Abstrich des Gebärmutterhalses, Ultraschall als auch das Abtasten der Brust beinhalten sollte, ist auch die Mammographie ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge für Frauen. Die Frauenärztin berät die Patientinnen, ab wann bzw. in welchen Fällen eine Röntgenuntersuchung und/oder Brustultraschalluntersuchung der Brust sinnvoll ist. Das ist einerseits von der Familiengeschichte als auch dem Tastbefund abhängig, wobei in Österreich eine Mammographievorsorgeuntersuchung jeder Frau ab dem 45. Lebensjahr empfohlen wird, um Brustkrebs möglichst frühzeitig erkennen zu können.
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