Wohnungen in Wien
Immobilienhandel ging im ersten Halbjahr 2024 zurück

Der Wiener Wohnungsmarkt bleibt hinter den Erwartungen. | Foto: Stadt Wien/Christian Fürthner
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  • Der Wiener Wohnungsmarkt bleibt hinter den Erwartungen.
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Der Wiener Wohnungsmarkt ist stabil, enttäuscht Experten jedoch bei den Immobilientransaktionen im ersten Halbjahr. Lediglich der Markt für Häuser und Villen konnte sich in der ersten Jahreshälfte steigen. 

WIEN. Stabil, aber hinter den Erwartungen: Im ersten Halbjahr 2024 ging das Transaktionsvolumen laut "Otto Immobilien" um 7, 5 Prozent zurück. Günstigere Bestandswohnungen rücken außerdem klar in den Fokus der Käuferinnen und Käufer.

"Der Rückgang im Transaktionsvolumen bei gleichbleibender Transaktionsanzahl deutet darauf hin, dass vor allem günstigere Objekte gehandelt wurden. Käuferinnen und Käufer konzentrieren sich auf Bestandswohnungen, da es hier aktuell mehr Spielraum bei der Preisgestaltung gibt", erklärt Martin Denner, Leiter der Research-Abteilung bei "Otto Immobilien".


Hälfte unter 250.000 Euro

Die Geldflüsse bei Bestandswohnungen betrugen im ersten Halbjahr 811 Millionen Euro, was einem Minus von 4,9 Prozent gegenüber 2023 entspricht. Fast die Hälfte aller verkauften Bestandswohnungen kostete dabei weniger als EUR 250.000 - es gibt hier also einen klaren Trend hin zu günstigeren Wohnungen.

Besonders stark soll der Markt für Neubauwohnungen einbrechen | Foto: Sangreal
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Im Bauträgersegment, wo die Preise weniger flexibel sind, zeigte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum hingegen ein deutlicherer Rückgang um 12,6 Prozent auf 383 Millionen Euro. 

Villen und Häuser beliebt

Im Segment der Häuser und Villen ist die Nachfrage hingegen weiterhin hoch. Hier konnte in der ersten Jahreshälfte sogar eine Steigerung um 26 Prozent verzeichnet werden. Der Markt belief sich hier auf 235 Millionen Euro. Die Anzahl der Transaktionen ist um 15 Prozent auf 224 gestiegen, während der mittlere Kaufpreis 659.950 Euro betrug. Privatpersonen waren hier für 85 Prozent der Transaktionen verantwortlich.

Neubauwohnungen blieben im ersten Halbjahr weiterhin teuer. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt hier bei 7.279 Euro, was in etwa dem Vorjahreswert entspricht. Bei Bestandswohnungen sank er zum zweiten Mal seit der Finanzkrise 2008. Der Quadratmeterpreis fiel hier um 1,7 Prozent auf 4.457 Euro. "Die Preisstagnation in nahezu allen Segmenten ist ein klares Indiz dafür, dass der Markt eine Phase der Unsicherheit durchlebt. Es zeigt sich eine Stabilisierung auf einem niedrigeren Preisniveau, insbesondere bei Bestandswohnungen. Für Suchende kann das also ein guter Moment für einen Kauf sein", erklärt Sonja Kaspar, Wohnexpertin bei "Otto Immobilien".

Lediglich die Nachfrage nach Villen und Häusern ist gestiegen. | Foto: 3SI Immogroup | MW-Architekturfotografie
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Passend dazu soll auch die Neubautätigkeit sinken. 2024 sollen um etwa 6 Prozent weniger Wohnungen fertiggestellt werden als noch im vergangenen Jahr - 9.825 sollen es ein. Für 2025 wird ein weiterer starker Rückgang auf 5.908 erwartet. Besonders stark zurückgehen soll die Anzahl der Eigentumswohnungen von 6.390 auf 3.680, ein Minus von 42 Prozent. "Im Neubau-Bereich kann dadurch eine Angebotsknappheit entstehen, Kaufinteressenten sollten wohl nicht zu lange abwarten", erläutert Kaspar.

Prognosen traten nicht ein

Alles in allem kann man sagen, dass die Prognosen für das erste Halbjahr nicht eintraten – hier wurde eine deutliche Markterholung vorhergesagt. Fördermaßnahmen, wie etwa die Senkung der Grunderwerbssteuer, haben bislang keine spürbare Wirkung gezeigt.

"Wir beobachten, dass viele Suchende aktuell mieten statt kaufen und abwarten, wie sich der Markt entwickelt", schildert Eugen Otto, Geschäftsführer der Immobilienfirma: "Die aktuelle Zurückhaltung am Markt wird sich in den kommenden Monaten voraussichtlich fortsetzen, da die Preiserwartungen der Verkäufer und die Finanzierungsmöglichkeiten sowie die Entscheidungsfreude der Käufergruppen weiterhin stark auseinanderklaffen", ergänzt er.

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