Nach Prestigeprojekten
Erneut Millionenpleite in der Wiener Baubranche

- Die AY-KA Bau GmbH hat unter anderem auch bei der Baustelle beim Parlament wichtige Arbeiten erledigt. Am Mittwoch folgt die Insolvenz.
- Foto: Andreas Tischler / picturedesk.com
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Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Firma AY-KA Bau GmbH in die Insolvenz geraten ist. Der Betrieb führte bis dato wichtige Bautätigkeiten an namhaften Immobilien im gesamten Stadtgebiet durch. Bis zu acht Millionen Euro an Schulden haben sich angehäuft.
WIEN/LANDSTRASSE. Die AY-KA Bau GmbH war ein verlässlicher Partner aus der Baubranche für viele Institutionen. Im Portfolio befinden sich laut eigenen Aussagen 1.000 Projekte. Darunter etwa Entkernungs- bzw. Abbrucharbeiten rund um den Parlamentsumbau oder das ÖBB Business Competence Center in der Lassallestraße. Laut der Website hat man aber auch um vier Millionen Euro das Finanzministerium generalsaniert. Baumeisterarbeiten wurden jedoch auch am Hotel am Parkring genauso wie für die Angewandte oder die Uni Wien durchgeführt.
Am Mittwoch beginnt für den Betrieb aus dem 3. Bezirk jedoch ein neues, nicht sehr erfreuliches Kapitel. Nach Antrag wurde am Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverantwortung eröffnet. Das berichtet Venka Stojnic vom Österreichischen Verband Creditreform.

- Unter anderem führte man die Generalsanierung des Finanzministeriums in der Johannesgasse durch.
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Auslaufen von Kredit
Das Unternehmen beschäftigt derzeit 86 Dienstnehmer, davon 62 Arbeiter und 24 Angestellte. Laut Eigenantrag bestehen Gesamtverbindlichkeiten zwischen 7,5 Millionen und 8 Millionen Euro. Demnach liegt die Ursache der Insolvenz im Auslaufen eines staatlich besicherten Kredits des Austria Wirtschaftsservices. Dadurch fehlt es an dringend notwendigen Betriebsmitteln.

- Der schwer angeschlagene Baukonzern soll gerettet werden. (Symbolfoto)
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Den Gläubigern wird eine 20-prozentige Sanierungsquote, zahlbar innerhalb von zwei Jahren, angeboten. Das Unternehmen soll also nicht geschlossen, sondern gerettet werden. Durch die Sanierung ohne Eigenverwaltung wird jedoch auch ein Masseverwalter durch das Handelsgericht Wien eingesetzt, der über das Vermögen jetzt verfügt und einstweilen die Geschicke des Unternehmens leitet. In dem Fall ist der Rechtsanwalt Günther Hödl, der bis zur Entschuldung übernehmen soll.
Gläubiger haben jetzt bis zum 3. Dezember Zeit, allfällige Forderungen einzubringen. Einer Sanierungsplantagsatzung ist für den 21. Jänner 2025 geplant.
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