Sexualität / Psychologie / Sexualpsychologie
Was ist Vaginismus/Scheidenkrampf
Was ist Vaginismus?
Vaginismus meint, dass Berührungen im Genitalbereich oder der Versuch, etwas in die Scheide einzuführen, Missempfindungen oder Schmerzen, Verspannungen und Verkrampfungen der Scheidenmuskulatur (besonders des äußeren Drittels der Scheide) oder des Beckenbodens auslösen können. Viele davon betroffene Frauen fühlen auch starke Ängste vor dem Scheidenkrampf, was diesen wiederum verstärken kann, da wir bei Angst unsere Muskulatur anspannen. Ein Teufelskreislauf entsteht.
Die drei Komponenten Verspannung, Schmerz und Angst treten fast immer zusammen auf.
Viele Frauen, die unter Vaginismus leiden, spüren Verspannungen und ein Gefühl von „Enge“, aber auch das Gefühl, die Scheide sei verschlossen, obwohl Lubrikation vorhanden ist. In der Regel wird nicht die Verspannung als schmerzhaft empfunden, sondern der Schmerz tritt bei dem Versuch auf, etwas in die Scheide einzuführen. Sexualpartner von Frauen mit Vaginismus geben an, dass sie beim Eindringen des Penis wie gegen eine Wand stoßen und das Eindringen unmöglich ist, auch dann, wenn der Penis steif ist.
Es gibt Frauen, die permanent unter Vaginismus leiden, bei manchen besteht er nur zeitweise. Bei starkem Auftreten kommt es oft schon bei der Vorstellung, dass etwas in sie Scheide eingeführt wird, zu starken Verkrampfungen. Geschlechtsverkehr ist dann gar nicht mehr möglich, ebenso wenig wie das Einführen des Fingers oder die Benützung von Tampons.
Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Hamburg / Salzburg
(Logotherapie und Existenzanalyse)
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