Stadtentwicklung
"Wien-Plan 2035" sieht keine weiteren Neubaugebiete vor

- Planungsstadträtin Ulli Sima, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Stadtplanungssprecherin Selma Arapović präsentieren den neuen Stadtentwicklungsplan 2035. (v.l.)
- Foto: Stadt Wien/Christian Fürthner
- hochgeladen von Barbara Schuster
Der neue Stadtentwicklungsplan, der die räumliche und strukturelle Entwicklung Wiens in den kommenden zehn Jahren festlegt, hält einige Überraschungen bereit. So sind keine weiteren Neubaugebiete vorgesehen. Dafür einige Maßnahmen im Bereich Klimaanpassung, darunter etwa "Gartenstraßen".
WIEN. Der Wiener Stadtentwicklungsplan (STEP) ist ein Steuerungsinstrument und regelt seit dem Jahr 1984 die räumliche Entwicklung Wiens. Alle zehn Jahre wird der Plan überarbeitet und an die Herausforderungen der Zukunft, wie klimatische Veränderungen und Bevölkerungswachstum, angepasst. Einmal im Gemeinderat beschlossen, dient er als Arbeitsprogramm für die Magistrate.
Nach dem Stadtentwicklungsplan 2025 wurde am Donnerstag die Neuauflage für die nächsten zehn Jahre präsentiert. Von Bürgermeister Michael Ludwig, Planungsstadträtin Ulli Sima (beide SPÖ) und Neos-Klubchefin und Stadtplanungssprecherin Selma Arapović auch als "Wien-Plan" bezeichnet, erfolgte die Ausarbeitung in acht Themenschwerpunkten:
- Siedlungsentwicklung
- Grün- und Freiraum
- Öffentlicher Raum
- Mobilität
- Wirtschaft und Arbeit
- Urbane Zentren
- Planen für die soziale Stadt
- Energiewende
Fixierte Neubaugebiete ausreichend
Einer der spannendsten Punkte: Die Stadt plant keine zusätzlichen Stadtentwicklungsgebiete. Jene, die bereits fixiert sind - darunter fallen etwa Rothneusiedl, Berresgasse und Nordwestbahnhof - sollen trotz des prognostizierten Bevölkerungswachstums ausreichend sein. Zusätzlich wurden Siedlungsgrenzen und unantastbarer Grünraum definiert.

- Neben den bereits fixierten Stadtentwicklungsgebieten, wie hier Rothneusiedl, sind bis 2035 keine weiteren Neubaugebiete vorgesehen.
- Foto: Markus Spitzauer/MeinBezirk
- hochgeladen von Karl Pufler
Vorgesehen sind zudem Öffi-Achsen und sogenannte Radweg-Tangenten. Die öffentlichen Verkehrsmittel sollen demnach weiter ausgebaut werden, um die urbanen Zentren besser an die Stadtentwicklungsgebiete anzubinden. Der Ausbau der Radwege soll ebenfalls forciert werden. In den Fokus rücken zudem die Parkraumbewirtschaftung, Sharing-Konzepte, die Fußgänger-Infrastruktur und nachhaltige Logistik.
Stadt plant "Gartenstraßen"
Der Grünraum, der einerseits als Erholungsgebiete dient und andererseits wichtig für die Abkühlung der zwei Millionenstadt ist, wird mit mindestens 50 Prozent für die nächsten zehn Jahre festgeschrieben. Erstmals wurden auch Kennzahlen für Begrünungswerte wie Parks im bebauten Gebiet fixiert. Ein großer Wurf will der Stadt mit der Konzeptionierung von "Wiener Gartenstraßen" gelungen sein. Damit sind flächig entsiegelte und intensiv begrünte Aufenthaltsbereiche im Straßenraum dicht bebauter Grätzl gemeint.
„Der vorliegende Wien-Plan bildet die Grundlage für die Lebensqualität, Leistbarkeit und Produktivität in unserer Stadt", zeigte sich Bürgermeister Ludwig überzeugt. Mit der verbindlichen Vorgabe setze die Stadt nicht nur kurz- und mittelfristige Maßnahmen, sondern "langfristige Schritte, um Stabilität zu garantieren".
"Wir sichern damit die Grundlage für die nächsten Generationen", unterstrich Planungsstadträtin Sima. Man fokussiere sich "auf die wesentlichen Fragen". Der "STEP 2035" sorge für Transparenz und gebe "eine verlässliche Richtung vor, damit Wien nachhaltig wächst und lebenswert bleibt. Wien ist eine Stadt des Fortschritts - wir gestalten aktiv, statt nur zu reagieren", ergänzte Neos-Klubchefin Arapović.
Beschlussfassung im April
Entstanden ist der Plan in mehrtägigen Klausuren, Arbeitsgruppen und Workshops. Laut Stadt wurden alle relevanten Fachressorts sowie eine Vielzahl von Vertreterinnen und Vertretern aus diversen Bereichen wie Planung, Wohnbau, Wirtschaft, Wissenschaft, öffentliche Institutionen und Gebietskörperschaften einbezogen.
Schon im April soll der Wien-Plan im Gemeinderat beschlossen werden und dann für die kommenden zehn Jahre Gültigkeit haben. Kleiner Wermutstropfen für alle Interessierten: Erst nach der Beschlussfassung wird der Stadtentwicklungsplan 2035 öffentlich einsehbar sein.
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