Hauptbahnhof Wien
Wichtigste Zugdrehscheibe Österreichs wird zehn Jahre alt

Der Hauptbahnhof Wien zu seiner Eröffnung am 10. Oktober 2014.  | Foto: Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk.com
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  • Der Hauptbahnhof Wien zu seiner Eröffnung am 10. Oktober 2014.
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Am 10. Oktober 2014 wurden der Hauptbahnhof Wien und die zugehörige BahnhofCity offiziell eröffnet. Schon lange davor kommen dort jedoch Fahrgäste von A nach B, ob von nah oder fern. MeinBezirk blickt auf zehn Jahre Hauptbahnhof und eine noch viel längere Wiener Bahnhofsgeschichte zurück.

von Michael Marbacher, Verena Kriechbaum und Johannes Reiterits

WIEN. Ein Wien ohne Hauptbahnhof ist heute nicht mehr wegzudenken. Die Verbindungen mit einer U-Bahn, drei Straßenbahnlinien, sechs S-Bahnen und zahlreichen Anschlüssen zu europäischen Hauptstädten, machen den Wiener "Hbf" zu einer der wichtigsten Verkehrsdrehscheiben Österreichs und Europas. Laut aktuellster Erhebung werden hier 1.084 Züge pro Tag bedient. 123.842 Ein- und Aussteigende werden im Durchschnitt täglich gezählt. Ein absoluter Spitzenwert in Österreich.

Der allseits beliebte Hauptbahnhof feiert am Donnerstag, 10. Oktober 2024, seinen zehnten Geburtstag. Die tatsächliche Geschichte des Bahnhofs reicht allerdings noch weiter als zehn Jahre in die Vergangenheit. Genauso wie es einen Westbahnhof im Westen gibt, gab es auch einen Südbahnhof im Süden von Wien und sogar einen Ostbahnhof gleich in der Nachbarschaft.

Bahnhof verstehen

Die ersten Bahnhöfe auf dem Areal des heutigen Hauptbahnhofs waren der Gloggnitzer Bahnhof (1841 eröffnet) und der Raaber Bahnhof (1845 eröffnet). Während ersterer mit seinen Verbindungen in den Süden bald umgangssprachlich "Südbahnhof" genannt wurde, nannte man den Raaber Bahnhof dann "Ostbahnhof". Beides waren Kopfbahnhöfe.

Der Südbahnhof (vorne rechts) und der Ostbahnhof (im Hintergrund) koexistierten bis zur Beschädigung im Zweiten Weltkrieg. | Foto: Martin Gerlach sen./Wien Museum
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1867 wurde der Raaber Bahnhof durch einen etwas größeren Bahnhof ersetzt, der dann tatsächlich die Bezeichnung Ostbahnhof erhielt. 1869 wurde auch der Gloggnitzer Bahnhof erneuert und offiziell Südbahnhof genannt. Die beiden Bahnhöfe koexistierten bis in den Zweiten Weltkrieg hinein. Nach der Zerstörung der beiden Drehscheiben entschloss man sich, die beiden Bahnhöfe zu einem gemeinsamen, größeren Knotenpunkt zu vereinen. Beim Namen zeigte man sich weniger kreativ: Südbahnhof. Wenn man so will, wurde der Ostbahnhof von seinem Nachbar mehr oder weniger "geschluckt". 

Der "neue" Südbahnhof im Eröffnungsjahr 1961. | Foto: Votava / brandstaetter images / picturedesk.com
  • Der "neue" Südbahnhof im Eröffnungsjahr 1961.
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Dieser insgesamt dritte Wiener Südbahnhof nach den Plänen von Heinrich Hrdlicka und wurde zwischen 1955 und 1961 also als Endpunkt der Ostbahn und Südbahn errichtet. Es gab allerdings lange Fußwege zu den Öffis, was ihn unbeliebt machte. Zudem handelte es sich erneut um einen Kopfbahnhof, Lokomotiven mussten daher aufwendig rangiert werden. 1995 wurde schließlich beschlossen, den Südbahnhof zum Hauptbahnhof umzugestalten. Diesem Beschluss gingen nicht nur lange Diskussionen, sondern auch bereits ein Architekturwettbewerb voran. 

BahnhofCity entsteht

Im Jahr 2003 wurde von Bund, Stadt Wien und ÖBB eine Absichtserklärung unterzeichnet, das Projekt Durchgangsbahnhof zu realisieren. Die Planung für einen ganzen neuen Stadtteil startete daraufhin. Die Südbahn ab dem Südbahnhof war noch bis zum 12. Dezember 2009 aktiv, wurde dann großteils geschlossen und abgetragen. Die Abrissarbeiten markierten damit den Baustart für den heutigen Hauptbahnhof.

Im Jänner 2010 wurde die Halle des Südbahnhofs am Wiedner Gürtel abgerissen. | Foto: ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com
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Ziemlich genau drei Jahre später, am 9. Dezember 2012, wurde der oberirdische Teil des in Betrieb genommen. Der Teilbetrieb umfasste vier Bahnsteiggleise und ein Durchfahrtsgleis.

Baukosten über 1 Milliarde Euro 

Am 10. Oktober 2014 war es dann so weit und der neue Bahnhof wurde gemeinsam mit der BahnhofCity eröffnet. Abgeschlossen waren die Bauarbeiten damit aber noch nicht. Insgesamt betrug die Bauzeit sechs Jahre. Bis Dezember 2015 dauerte es, bis der Hauptbahnhof zu der Verkehrsdrehscheibe wurde, die er heute ist. Seither fahren auch alle ÖBB-Fernverkehrszüge zum Hauptbahnhof. Statt der zuvor budgetierten Kosten von 987 Millionen Euro kostete die Errichtung des heutigen Bahnhofs 1,009 Milliarden Euro.


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