Schauspielerin Guggi Löwinger (79) ist tot

- Am 26. Jänner 2018 stand Guggi Löwinger als Frau Schmidt in "The Sound of Music" auf der Bühne der Volksoper.
- Foto: Barbara Palffy
- hochgeladen von Thomas Netopilik
Guggi Löwinger ist in der Nacht auf den 21. April im Alter von 79 Jahren verstorben. Sie ist in 2267 Vorstellungen und in 35 verschiedenen Partien an der Volksoper aufgetreten.
WIEN. Die Schauspielerin wurde am 5. April 1939 geboren. Hier absolvierte sie ihre Schulzeit. Bereits im Alter von sechs Jahren erhielt die aus der berühmten Wiener Schauspielerdynastie stammende Künstlerin ihre erste Rolle. Ab dem neunten Lebensjahr begann sie eine Tanzausbildung bei der Ballettmeisterin und Choreographin der Volksoper Dia Luca. Mit 13 Jahren trat sie in die Schauspielschule Kraus ein und begann 1956 ein Gesangstudium bei Kammersängerin Esther Réthy.
Seit 1956 auf der Bühne
Ihr erstes Engagement trat Guggi Löwinger im September 1956 als Piccolo in dem Singspiel „Im weißen Rössl“ im Stadttheater Baden an. Es folgte eine Reihe von Hauptrollen in Operette und Schauspiel (u. a. in Fritz Kreislers „Sissy“, Dario Niccodemis „Scampolo“ und Eugène Scribes „Ein Glas Wasser“). 1957 wurde sie als „Gigi“ an das Theater Koblenz verpflichtet, wo sie gleichfalls in Operette und Schauspiel tätig war.
Von dort wurde Guggi Löwinger 1959 von Fritz Eckhardt als Lisa in „Gräfin Mariza“ an die Volksoper engagiert, der die Dramaturgie besorgte. Regie führte Géza von Bolváry. Das Debüt der Künstlerin erfolgte zur Premiere der Operettenproduktion am 15. Mai 1959. Ihre Partner waren Esther Réthy als Mariza, Rudolf Christ als Graf Tassilo und Erich Kuchar als Baron Zsupán. Eine Fülle von Fernsehspielen und Shows führte Guggi Löwinger 1961 zu einem Doppelvertrag mit der Volksoper Wien und dem Staatstheater am Gärtnerplatz in München.
1962 entschied sich die junge Soubrette zugunsten der Volksoper Wien, der sie fortan die Treue hielt. Dort gehörte sie von ihren ersten Auftritten an zu den erklärten Lieblingen des Hauses. Ihre wichtigsten Partien wurden die Mi in Franz Lehárs „Das Land des Lächelns“, Ciboletta in Johann Strauß’ „Eine Nacht in Venedig“, Pepi in Johann Strauß’ „Wiener Blut“, Mabel in Emmerich Kálmáns „Die Zirkusprinzessin“, Juliette in Franz Lehárs „Der Graf von Luxemburg“, Franzi und Fifi in Oscar Straus’ „Ein Walzertraum“, Stasi in Emmerich Kálmáns „Die Csárdásfürstin“, Mizzi in Robert Stolz’ „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“, Klärchen in Ralph Benatzkys „Im weißen Rössl“ und Mascha in Franz Lehárs „Der Zarewitsch“.
Aber auch mit Musicalpartien, wie der Bianca in Cole Porters „Kiss me, Kate“ und Eliza Doolittle in Frederick Loewes „My Fair Lady“ zeigte Guggi Löwinger ihre künstlerische Spannweite. In den letzten Jahren trat die Künstlerin u. a. als Jacqueline in Jerry Herman „La cage aux folles“, Frau Schmidt in Richard Rodgers „The Sound of Music“, Jente in Jerry Bocks „Anatevka“ und Mrs. Higgins und Mrs. Pearce in „My Fair Lady“ auf.
Die Künstlerin erhielt 1981 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst und wurde 1987 zum Ehrenmitglied der Volksoper ernannt, Für ihre Darstellung der Midili in „Die Rose von Stambul“ wurde ihr 1961 der „Goldenen Rathausmann“ der Stadt Wien verliehen.
Volksopern-Direktor Robert Meyer erschüttert
"Guggi Löwinger hat die Geschichte der Volksoper knapp sechs Jahrzehnte lang geprägt. Sie hat am 15. Mai 1959 als Lisa in „Gräfin Mariza“ debütiert und stand zuletzt am 26. Jänner 2018 als Frau Schmidt in „The Sound of Music“ auf unserer Bühne. Mit ihr stirbt ein Teil der Geschichte der Volksoper. Wir werden diese unvergessliche Künstlerin schrecklich vermissen".


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