"Winter in Wien"
Neue Ausstellung des Wien Museum behandelt Klimawandel

Kuratiert wurde die neue Sonderausstellung "Winter in Wien" von Lisa Noggler-Gürtler. | Foto: Kathrin Klemm/MeinBezirk
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Wie hat sich der Winter im Laufe der Zeit in Wien verändert? Was bedeuten niedrige Temperaturen für sozial benachteiligte Menschen? Diesen und weiteren Fragen geht die neue, inklusive Ausstellung "Winter in Wien" im Wien Museum nach. Auf Besuchende warten Kunstwerke und Fotografien, aber auch Alltagsobjekte, Kuriositäten und statistische Daten.

WIEN/WIEDEN. Der Klimawandel ist in jeder Jahreszeit spürbar – vor allem aber im Winter. Denn die einst kalten, weißen und dunklen Monate sind milderen Temperaturen und einer schneelosen Zeit gewichen. Kindheitserinnerungen an tägliche Schneeballschlachten und Rodelausflüge im Prater scheinen heute weit entfernt. Genau diesen Veränderungen nimmt sich die neue Sonderausstellung "Winter in Wien" im Wien Museum an.

Mithilfe von Dokumenten, Kunstwerken, Fotografien, Alltagsobjekten und Kuriositäten wird die kalte Jahreszeit in all ihren Facetten beleuchtet. Damit will man den Kontrast zwischen der nostalgischen Vorstellung einer verschneiten Stadt und der Realität der Gegenwart schaffen.

Ausgerichtet ist die Sonderausstellung für alle Menschen, für Jung und Alt, als auch Menschen mit Beeinträchtigung. So gibt es etwa ein taktiles Bodenleitsystem für sehbehinderte Menschen oder einen kostenlosen digitalen Guide mit Texten in Deutsch, Englisch, Gebärdensprache und in einfacher Sprache.

Nostalgie trifft Klimawandel

„Mit der Ausstellung "Winter in Wien" wollen wir die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Stadt sichtbar machen", erläutert Matti Bunzl, künstlerisch-wissenschaftlicher Direktor des Wien Museums. Besonders eindrucksvoll sei dies, wenn man die Winter von früher mit denen von heute vergleiche. "So entsteht nicht nur ein Verständnis für die Kulturgeschichte der Kälte, sondern auch ein prägnantes Bild unserer prekären Zeit“, so Bunzl.

In vier Kapiteln untersucht die Schau das winterliche Wien über die Jahrhunderte. | Foto: Kathrin Klemm/MeinBezirk
  • In vier Kapiteln untersucht die Schau das winterliche Wien über die Jahrhunderte.
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Auf diese Weise wolle man nicht nur den Klimawandel thematisieren, sondern auch Menschen in prekären sozialen und ökonomischen Verhältnissen. Laut Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) muss ist es auch "ein Blick, der sich auf soziale Realitäten werfen muss und klarmachen muss, was Winter in unterschiedlichen Zeiten dieser Stadtgesellschaft auch für unterschiedliche Klassen bedeutet hat, wie existenzgefährdend, wie bedrohlich das für viele war." Und auch heute noch sei die kalte Jahreszeit für gewisse Menschen schwer – insbesondere jene ohne Obdach.

Schließlich soll die Ausstellung einen Raum für Reflexion und Diskussion bieten. Denn es sei wichtig, Nostalgie zuzulassen und sich an den Winter in Wien zu erinnern: "Einen Winter, der von schneereichen Tagen, eisigen Temperaturen und fröhlichem Wintersport geprägt war", erläutert Lisa Noggler-Gürtler, Kuratorin im Wien Museum. "Genauso wichtig ist es aber, die rasante Veränderung durch den Klimawandel sichtbar zu machen. Beidem wird in der Ausstellung viel Raum gegeben.“

Der Winter in vier Kapiteln

In vier Kapiteln – weiße Pracht, kalte Stadt, eisiges Vergnügen und dunkle Jahreszeit – untersucht die Ausstellung das winterliche Wien über die Jahrhunderte: Sie erzählt von Freud und Leid der Jahreszeit, von saisonalen Attraktionen bis zu den gravierenden Unterschieden zwischen Arm und Reich im Er- und Überleben der Kälte.

1927 versprach die erste Indoor-Skihalle den Wienerinnen und Wienern ein eisiges Vergnügen.  | Foto: Kathrin Klemm/MeinBezirk
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Zwei Jahre lang hat das Team rund um Noggler-Gürtler an "Winter in Wien gearbeitet. Herangezogen wurde die große Sammlung des Wien Museums. In der Datenbank gibt es zu den Themen Kälte, Eis, Schnee, Winterraum, Schnee, Rodeln, Eislaufen ganze 30.000 Objekte. 
"Von denen haben wir 4.000 genau angeschaut und haben uns ungefähr 600 ausgesucht", so die Kuratorin. 

Ergänzt werden die Objekte von Fakten aus der Meteorologie – unterstützt durch Geosphere Austria (ehemals ZAMG). Auch dadurch zeigen sich Veränderungen im Laufe der Zeit: Vom Beginn systematischer Messungen im Jahr 1873 bis 1990 gab es nur ein Jahr, in dem die höchste im Jänner gemessene Temperatur über 15 Grad lag. Von 1991 bis 2024 waren es zehn.

Zur Ausstellung

"Winter in Wien" ist von 14. November bis 16. März im Wien Museum (4., Karlsplatz 8) zu sehen.  Geöffnet ist Dienstag, Mittwoch und Freitag, 9–18 Uhr, Donnerstag, 9–21 Uhr, sowie Samstag und Sonntag, 10–18 Uhr. Am 25. Dezember sowie 1. und 5. Jänner bleiben die Türen geschlossen.

Der Eintritt kostet 12 Euro pro Person, ermäßigt 10 Euro. Für alle unter 19 Jahren sowie jeden ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt frei. Mehr Informationen gibt es unter www.wienmuseum.at nachzulesen.

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