"Rote Box" Wien
Gratis Periodenprodukte werden um drei Jahre verlängert

Das Projekt Rote Box stellt kostenlose Menstruationsartikel für Wienerinnen bereit. Mittels Gutschein können diese in alle "BIPA"- Filialen abgeholt werden. | Foto: Pixabay
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  • Das Projekt Rote Box stellt kostenlose Menstruationsartikel für Wienerinnen bereit. Mittels Gutschein können diese in alle "BIPA"- Filialen abgeholt werden.
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Seit nun mehr als einem Jahr steht Wienerinnen die "Rote Box" zur Verfügung. Wer sich Menstruationsprodukte nicht leisten kann, darf auf die kostenlos bereitgestellten Artikel bei "BIPA" zurückgreifen. Durch die positive Resonanz werde dieses Projekt jetzt um drei Jahre verlängert.

WIEN. Die "Rote Box" wird bleiben. Gratis Binden und Tampons verpackt in einer kleinen farbigen Schachtel sollen Frauen und Mädchen über die "rote Zeit" im Monat hinweghelfen. Man bekommt die "Rote Box" bei Bedarf einmal im Monat in allen "BIPA"-Filialen Wiens. Dabei sollte ein Gutscheinheft vorgezeigt werden, das man bei vielen sozialen Einrichtungen der Stadt erhält. Nach der positiven Jahresbilanz zu dieser Kooperation zwischen der Stadt Wien und der Drogeriekette "BIPA" wird das Projekt um drei Jahre verlängert. 

Die "Rote Box" soll für drei weitere Jahre zur Verfügung stehen. Auf dem Bild zu sehen sind: "BIPA"-Geschäftsführer Markus Geyer, Vizebürgermeisterin Kathrin Gáal (SPÖ) und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) (v.l.). (Archivfoto) | Foto: PID/Martin Votava
  • Die "Rote Box" soll für drei weitere Jahre zur Verfügung stehen. Auf dem Bild zu sehen sind: "BIPA"-Geschäftsführer Markus Geyer, Vizebürgermeisterin Kathrin Gáal (SPÖ) und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) (v.l.). (Archivfoto)
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Viele Einwohnerinnen der Hauptstadt sind von Periodenarmut betroffen und können sich kaum hygienische Periodenprodukte leisten. Oftmals greifen sie zu spärlichen und sogar ungesunden Alternativen wie Klopapier, Plastiksackerl oder Stofffetzen. Dafür soll die "Rote Box" Abhilfe schaffen. "Die Möglichkeit für eine entsprechende Monatshygiene ist ein gesundheitliches Grundbedürfnis für alle Mädchen und Frauen und sollte eine Selbstverständlichkeit sein," so die amtierende Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gáal (SPÖ), die vor Beginn der Initiative großen Handlungsbedarf in der weiblichen Bevölkerung gesehen haben soll.

Periodenarmut bekämpfen

Im Laufe des vergangenen Jahres schlossen sich immer mehr Kooperationspartnerinnen und -partner dem Vorhaben an und die Anfragen, daran teilzunehmen, steigen weiterhin. Die Nachfrage nach Quartalsgutscheinen ebenso. Gutscheinhefte für die kostenlosen Menstruationsartikel können an mittlerweile 320 Standorten in Wien abgeholt werden. Frauenhäuser, Sozialmärkte sowie viele weitere Beratungsstellen und Einrichtungen sind Teil des Hilfsprojekts. Monatlich werden 27.000 Gutscheinhefte an menstruierende Personen ausgehändigt.

Frauenstadträtin Kathrin Gáal möchte Hilfe für Frauen und Mädchen bereitstellen, die keinen leistbaren Zugang zu Hygieneartikel hätten. Die Rote Box versuche Abhilfe zu schaffen. | Foto: Martin Votava/PID
  • Frauenstadträtin Kathrin Gáal möchte Hilfe für Frauen und Mädchen bereitstellen, die keinen leistbaren Zugang zu Hygieneartikel hätten. Die Rote Box versuche Abhilfe zu schaffen.
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Um Tabus und Schamgefühl bei bedürftigen Frauen und Mädchen zu beseitigen, legt die Stadt Wien großen Wert auf Aufklärungsarbeit in Form von künftigen Workshops. Mitfinanziert sollen diese mit den Einnahmen aus gekauften "Roten Boxen" werden. Im Rahmen einer Sponsoring-Initiative kann man die kleinen Schachteln auch käuflich ohne Gutschein erwerben. 2025 werde mit dem Sponsoring-Geld in Menstruationsworkshops an Schulen investiert, was Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) stark befürwortet. "Das Thema Menstruation vor den Vorhang holen und darüber reden", lautet seine Devise.

Insgesamt werden monatlich 27.000 Gutscheinhefte an Bedürftige überreicht. Mit denen lässt sich die Rote Box abholen.  | Foto: PID/Votava
  • Insgesamt werden monatlich 27.000 Gutscheinhefte an Bedürftige überreicht. Mit denen lässt sich die Rote Box abholen.
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Laut dem Menstruationsbericht von Gesundheit Österreich berichteten rund ein Viertel der Frauen bis 29 Jahren Frauen von vermehrt schlechten Erfahrungen mit der Regelblutung. Unter diesem Gesichtspunkt erscheine das Workshop-Angebot sowie die "Roten Boxen" umso bedeutender. Für die Frauensprecherin Dolores Bakos (NEOS) sei das Konzept der kostenlosen Periodenprodukte viel mehr als nur finanzielle Stütze für Bedürftige. Es schaffe demnach ein Bewusstsein für ein tabuisiertes Thema und stärke das Selbstbewusstsein vieler Mädchen und Frauen in Wien.

Wie erhält man die "Rote Box" nun?

Diejenigen, die Unterstützung brauchen, können sich an die unten aufgelisteten Einrichtungen wenden. Daraufhin erhält man ein Gutscheinheft für ein Quartal. Die farbigen Schachteln können anschließend in den Wiener Drogeriefilialen von "BIPA" bei den Hygieneartikeln aus dem Regal genommen werden und an der Kassa mittels Gutschein gratis erworben werden. 

An welchen Standorten bekommt man die Gutscheinhefte?

  • Sozialmärkte (bezugsberechtige Personen)
  • Frauengesundheitszentren FEM, FEM Süd und FEM-Med (Klient*innen)
  • First Love Beratungsstellen der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung (an Jugendliche bis 18 Jahre, die eine Beratung in Anspruch nehmen)
  • Jugendeinrichtungen (betreute Jugendliche)
  • Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe (Klient*innen)
  • Einrichtungen für geflüchtete Menschen (Klient*innen)
  • Einrichtungen für Menschen mit Behinderung (Klient*innen)
  • Einrichtungen für von Gewalt betroffene Frauen (Klient*innen)
  • Diverse Sozialberatungs-Einrichtungen, z.B. Grätzl-Zentren der Wohnpartner, Nachbarschaftszentren, Sozialberatungsstelle der MA 40

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Frauenstadträtin Kathrin Gáal möchte Hilfe für Frauen und Mädchen bereitstellen, die keinen leistbaren Zugang zu Hygieneartikel hätten. Die Rote Box versuche Abhilfe zu schaffen. | Foto: Martin Votava/PID
Die "Rote Box" soll für drei weitere Jahre zur Verfügung stehen. Auf dem Bild zu sehen sind: "BIPA"-Geschäftsführer Markus Geyer, Vizebürgermeisterin Kathrin Gáal (SPÖ) und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) (v.l.). (Archivfoto) | Foto: PID/Martin Votava

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