Fleischermeister
Familienbetrieb mit Herz und Wurst

- Die erste Radatz-Filiale wurde vor 57 Jahren in der Karolinengasse im 4. Bezirk eröffnet.
- Foto: Radatz
- hochgeladen von Nicole Gretz-Blanckenstein
Seit 57 Jahren gibt es den Wiener Fleischermeister Radatz. Die Geschichte eines Familienbetriebs.
WIEN. Zu Mittag in der Radatz-Filiale in der Erlaaer Straße 187. Es herrscht ein Kommen und Gehen. Die einen verspeisen genüsslich ihr Mittagessen gleich vor Ort, die anderen lassen sich ihren Tagesteller einpacken. Von Karotten-Ingwer-Suppe über Zwiebelrostbraten bis hin zu Krautfleckerln – das Tagesmenü bietet für jeden etwas. "Willkommen in unserer Hausfiliale", begrüßt einen Franz Radatz jun., befindet sie sich doch direkt neben der Firmenzentrale.

Der Familienbetrieb ist in den 57 Jahren seines Bestehens zu einem Fleischerei-Imperium gewachsen. Begonnen hat alles in der Karolinengasse im 4. Bezirk. ,Dort eröffnete Franz Radatz sen. mit 25 sein erstes Fleischfachgeschäft. "Das war gerade mal eine Auslagenscheibe mit Tür daneben. Dann kamen die Einfahrt und der Produktionsbetrieb", verrät Radatz jun., der damals noch ein kleines Kind war. Er liebte es, im Geschäft seiner Eltern zu sein: "Dort habe ich immer meine Wurstsemmel mit Gurkerl und Senf bekommen. Von wegen Kleinkinder mögen nur mildes Essen. Salami, Wurst, Senf, Gurkerl – das war und ist mein Geschmack."
Die ganze Familie packt an
Während Mama und Papa Radatz im Geschäft standen, passte die Großmutter auf die Kinder auf. "Meine Oma war eine ausgezeichnete Köchin, die auch hier in Liesing ein Gasthaus gehabt hat. In der ersten Zeit hat sie für die Mitarbeiter gekocht", erinnert sich Radatz jun. Bereits im Jahr 1963 fing man damit an, Greißler mit Wurstspezialitäten zu beliefern, das Unternehmen wuchs stetig.

Bald begann auch Franz Radatz jun., mitzuarbeiten: "Mitte der 1970er, als das Computer-Zeitalter hereingebrochen ist, hat mich das sehr interessiert. Das war dann quasi auch mein Bereich im Unternehmen." Bereits 1975 belieferte Radatz die Supermarkt-Kette Billa, 1988 gab es die ersten Mittagsmenüs in der Filiale am Karmelitermarkt.
Von Salami bis Blutwurst
Zehn Jahre später wurde ein Kindheitstraum von Franz Radatz jun. wahr: Das Unternehmen kaufte Stastnik auf und produzierte endlich auch Salami, die Lieblingswurst des Unternehmers. Während die Auswahl immer größer und die Kreationen wie Blutwurst mit Marille immer ausgefallener werden, sind Klassiker wie Knacker, Extrawurst und Käsekrainer nach wie vor heiß begehrt.
Heute hat das Unternehmen 800 Mitarbeiter, die teilweise bereits in dritter Generation für den Wiener Fleischermeister tätig sind. "Das ist ein wundervolles Kompliment. Es zeigt, dass die Mitarbeiter zufrieden sind. Wir sind eine große Familie", freut sich Radatz jun.
Rezept: Die perfekte Käsekrainer
Die Käsekrainer besteht aus leicht geräuchertem, grobem Schweinefleischbrät und Emmentaler. Dieser Wurst ist sogar ein eigener Tag gewidmet: Am 30. April wird jedes Jahr die beliebteste Grillwurst gefeiert.

Franz Radatz jun. hat der bz verraten, wie man sie richtig zubereitet:
Zuerst wird gestupft: Gemeint ist, dass die Käsekrainer auf allen Seiten mehrmals eingestochen wrd. Dann bepinselt man die Wurst mit etwas Öl, denn das macht die Haut noch knuspriger. Egal, ob in der Pfanne oder auf dem Grill: Das Geheimnis einer perfekten Käsekrainer ist das langsame Anbraten. Dabei sollte man sie mehrmals wenden und noch bis zu dreimal stupfen. Zum Schluss muss man sich noch einmal in Geduld üben. Denn nur wer die Käsekrainer noch drei Minuten in der Pfanne rasten lässt, kann die Wurst mit dem typischen "Käsefußerl" genießen.




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