Nahostkonflikt
Aktivisten stören Event mit Minister im Wiener Burgtheater
Wie aus mehreren Postings in den sozialen Netzwerken nachzuvollziehen ist, störten Demonstrierende am Sonntag eine Veranstaltung im Burgtheater. Bei der Debatte "Europa im Diskurs" war unter anderem Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) zu Gast.
WIEN/INNERE STADT. Das Burgtheater ist nicht nur Schauplatz für Kunst und Kultur, sondern auch für viele Debatten. So lädt man seit mittlerweile zehn Jahren zur Veranstaltung "Europa im Diskurs - Debating Europe." Mit hochkarätigen Wissenschaftlern, der Politik und Prominenten möchte man regelmäßig wichtige Themen unserer Zeit vor den Vorhang holen.
So sollte es auch am Sonntag, 21. Jänner 2024, sein. Geladen hat man in der jüngsten Ausgabe zum Thema "Nahostkonflikt". Besetzt wurde die Bühne mit Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP), der Journalistin und Nahost-Expertin Gudrun Harrer, der Politikberaterin Dahlia Scheindlin und der Politikwissenschaftlerin Rula Hardal. Diskutiert wurde unter anderem darüber, wie eine Lösung in dem seit Oktober aufgeflammten Nahostkonflikt möglich ist.
Recht viel Platz für Diskussionen ließ man den Redenden jedoch nicht. Zumindest vom Zuschauerrang aus nicht. Wie Videos und Postings zeigen, kam es zu einem Zwischenfall während der Veranstaltung. So hatten sich offensichtlich Aktivistinnen und Aktivisten unter das Publikum der kostenlosen Veranstaltung gemischt. Sie sorgten für Aufruhr an dem Tag.
Möglicher Polizeieinsatz
Auf einem auf Instagram erschienenen Video ist etwa eine Frau zu sehen, die ein Spruchband in die Höhe hält. Darauf zu lesen ist "Kriegsverbrechen ist kein Existenzrecht". Dazu hört man im Video die Frau zur Bühne rufen: "There is nothing to discuss here. This is a massacre, this is a genocide!" (Zu Deutsch: "Hier gibt es nichts zu diskutieren. Das ist ein Massaker, das ist ein Genozid").
Die Frau ist nicht alleine im Publikum. Mehrere Rufe anderer Aktivisten ertönen von verschiedenen Ecken des Saales. "You support killing our people" ("Sie unterstützen das Töten unserer Menschen"), schreit etwa ein Mann in Richtung Schallenberg und Co. Auch Palästina-Flaggen sind zu sehen.
Zum Ende des Videos sieht man Uniformierte einschreiten und zumindest einen Teil der Aktivisten abführen. MeinBezirk.at hat bei der Polizei nachgefragt, ob man den Vorfall bestätigen kann. Der Behördensprecher Markus Dittrich tut dies: "Acht Personen störten gegen 11.30 Uhr durch Rufe sowie mit Plakaten und Fahnen eine Veranstaltung im Burgtheater. Die Störer wurden durch den Ordnungsdienst im Sinne des Hausrechts hinausgeleitet. Polizeiliche Maßnahmen waren nicht erforderlich."
Beim Burgtheater hieß es am Montag, dass man die Veranstaltung bis zum Ende durchziehen konnte. Auch, wenn nicht alle Aktivisten sofort den Saal verließen. "Es verblieben vier Zuschauer*innen im Saal, die immer wieder lautstark ihre Meinung kundtaten. Sie verließen zwischendurch zeitweise teilweise den Saal, um sich selbst zu beruhigen, und standen unter Beobachtung von Mitarbeiter*innen und der Polizei. Mit Ende der Veranstaltung fingen auch sie an, im Saal mit Rufen und Flaggen zu demonstrieren", erklärt die Theater-Sprecherin Sabine Rüter.
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