Wiener Liedermacherin
Lisa Schmid singt Songs für die bittersüße Seele
Die Sängerin Lisa Schmid taucht mit ihrem neuen Album tief in die Wiener Seele ein. Getextet und komponiert hat sie gemeinsam mit David Poglin.
WIEN/DONAUSTADT. "Mit unserem neuen Album 'Bittersüß' haben wir versucht, dieses Gefühl der bittersüßen wienerischen Wehmut musikalisch auf den Punkt zu bringen", erklärt Lisa Schmid, leidenschaftliche Wienerin, Schauspielerin, Kabarettistin und seit 2021 auch als Liedermacherin erfolgreich.
Anders als in ihrem ersten Album sind die elf Songs in "Bittersüß", die Schmid mit David Poglin gemeinsam getextet und komponiert hat, weniger düster, poppiger, leichter, sehr poetisch, aber hintergründig. "Die Wiener Seele, also auch meine, ist eben sehr ambivalent", lacht Schmid, die von sich behauptet, musikalisch eine Spätberufene zu sein.
"Ich wollte vor vier Jahren in meinem Kabarettprogramm zumindest ein Lied einbauen und dazu Gitarre spielen können. Über einen Freund lernte ich David Poglin kennen und nahm bei ihm Gitarrenunterricht." Bald folgte das gemeinsame Lied "Unvergessen" zu den schrecklichen Ereignissen des 2. November 2020, dann ihre Wienerlied-Single "Venedig" und 2022 das erste gemeinsame Album "Nachtschwarz".
Wahres Dreamteam
"Wir haben uns musikalisch gefunden, verstehen und ergänzen uns perfekt. Letztes Jahr wussten wir noch gar nicht, dass ein neues Album entstehen wird, aber dann ging es ganz schnell", ergänzt David Poglin, der Gitarrist und das musikalische Multitalent an Schmids Seite. Gemeinsam sind die beiden das "Lisa Schmid Projekt".
"Ich habe schon immer über Gefühle geschrieben. Das Leben kann ja ordentlich Watschen austeilen. Aber auch bittere Erfahrungen können Erinnerungen an schöne Zeiten wecken. Das Schreiben und die Musik helfen mir, Frieden zu finden und daraus entsteht Schönes", erklärt Schmid.
Das Leben ist bittersüß
In "Bittersüß" vermisst sie ihre 1990er-Jahre-Sommer in Lignano, sie vermisst die (im August verstorbene) Oma und sie vermisst Wien, obwohl sie nie wirklich weggegangen ist und keinen Zweifel daran lässt, dass sie hier auch sterben möchte.
Im September erschien die erste Single-Auskopplung "Regen", eine verträumte Hymne an die Kindheit: "Domois im Beserlpark, wia ma beide no Kinda woarn. Schui homma gstanglt und hamlich graucht, in da Wiesn samma glegn, hom in Regn zuagschaut". Augen zu und man fühlt sich in die eigene Kindheit versetzt. Kurz darauf folgte die zweite Single-Auskopplung "Donaustadt". "Ich habe dort mein ganzes bisheriges Leben verbracht, ich liebe den Bezirk, ich liebe Wien, und doch ist da der Wunsch nach Freiheit, die manchmal nicht im Aufbruch, sondern im Bleiben liegt", sagt Schmid ganz philosophisch.
Molden: "Fantastische Oide"
Passiert ist in den vergangenen beiden Jahren neben dem neuen Album auch sonst viel Schönes: Zahlreiche Konzerte, gemeinsame Auftritte mit Künstlern wie dem Nino aus Wien oder Ernst Molden zum 150. Jubiläum des Zentralfriedhofes, wo sie auch mit ihrem erfolgreichen Kabarettprogramm "Ehrengrab" aufgetreten ist. Molden hat übrigens schon im Album "Nachtschwarz" als Gastmusiker mitgespielt und sagt über Schmid: "Endlich eine fantastische Oide in unserem so männerlastigen Metier".
Mehr Infos und anstehende Auftritte sowie Tickets gibt es online auf www.lisaschmid.at
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