Franz Kuprian
Großer Festakt für einen Baumeister der Gemeinde Ranggen
![Jubilar Franz Kuprian und Gattin Lisi mit den Gratulanten beim Geburtstags-Festakt. | Foto: privat](https://media04.meinbezirk.at/article/2025/01/31/6/43683816_L.jpg?1738447044)
- Jubilar Franz Kuprian und Gattin Lisi mit den Gratulanten beim Geburtstags-Festakt.
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Alt-Bürgermeister Franz Kuprian feierte in Ranggen seinen 90. Geburtstag. Viele Gratulanten stellten sich bei der großen "Jubiläumsfeier" ein!
RANGGEN. "Wir alle haben uns heute versammelt, um dir zu gratulieren, mit dir zu feiern, aber vor allem, um dir DANKE zu sagen für so vieles, was du für unser Dorf geleistet hast!" Mit diesen Worten leitete Bürgermeister Markus Baumann seine Geburtstagsrede ein. Der Ortschef stand vor einer schwierigen Aufgabe, galt es doch, die unzähligen Verdienste eines großen Manes der Gemeinde Ranggen in angemessener Zeit zu würdigen.
Auf den Tag genau
... feierte Franz Kuprian seinen 90. Geburtstag. Um alle Gratulanten unterzubringen, wurde der Mehrzwecksaal geöffnet. Nicht nur die Vertreter der Gemeinde Ranggen und die Abordnungen der Vereine waren angetreten. LH-Stellvertreter Josef Geisler, Bezirkshauptfrau Kathrin Eberle und viele weitere Persönlichkeiten waren zugegen, um den Jubilar zu würdigen. Landesrätin Cornelia Hagele gratulierte zu einem späteren Zeitpunkt persönlich.
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Bauer mit Leib und Seele
Die Kindheit war von den Jahren des 1. Weltkriegs geprägt. "Wahrscheinlich waren auch diese Zeit und die Erfahrungen ein Grund dafür, dass du ein Leben lang sparsam und genügsam gelebt hast und trotzdem zufrieden warst. Ein Jammern oder nörgeln hat es bei dir nie gegeben!", so Bgm. Baumann. Von frühester Kindheit an arbeitete Franz Kuprian am elterlichen Hof mit und war fest verwurzelt mit der Landwirtschaft. Bgm. Baumann: "Diese Zeit hat dich zu dem gemacht, was du ein Leben lang warst, ein Bauer mit Leib und Seele."
Gemeindepolitik
Auch die Gemeindepolitik wurde dem Jubilar in die Wiege gelegt. Sein Großvater und sein Vater waren Bürgermeister der Gemeinde Ranggen. Die Übernahme des Obmannamtes der Jungbauernschaft war der Anfang einer fast lebenslangen Funktionstätigkeit im Dorf. 24 Jahre Ortsbauern-Obmannschaft und 15 Jahre Obmann der Weggemeinschaft sind ein weiterer Beleg für wertvolles Wirken. Der Laudator fasste es mit eindrucksvollen Worten zusammen: "In dieser Zeit wurde unser Bergweg in drei Ausbaustufen bis zum Rangger Albl ausgebaut. Und das in Eigenregie, ohne großer öffentlicher Hilfe! Die ca. 50 Waldbesitzer und Bauern haben sogenannte Wechsel/Schuldscheine unterschreiben müssen. Und das in einer Zeit, in der Geld knapp war und für die meisten grad so zum Überleben reichte. Da hat es einen Obmann gebraucht, den die Menschen vertraut haben und der warst du! Bis heute wird unser Wirtschaftswald und Schutzwald über diesen Weg bewirtschaftet. Nebenbei warst du auch noch Obmann der Milchgenossenschaft – weils grad in Oan gangen isch!"
![Nicht nur viele Gratulanten, sondern auch die Abordnungen der Vereine waren erschienen. | Foto: privat](https://media04.meinbezirk.at/article/2025/01/31/0/43683810_L.jpg?1738447112)
- Nicht nur viele Gratulanten, sondern auch die Abordnungen der Vereine waren erschienen.
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Bürgermeisteramt
Man möge es dem Berichterstatter nachsehen, dass die mehrere Seiten umfassende "Festrede" des Bürgermeisters etwas gekürzt werden muss. Franz Kuprian war 24 Jahre im Gemeinderat, davon zwölf Jahre als Gemeinderat, vier Jahre als Vizebürgermeister und acht Jahre als Bürgermeister im Amt. Der Volksschulzubau mit Mehrzwecksaal samt Foyer, der Bau des Kindergartens, die Fertigstellung des Schmiedilerhauses mit Eigentumswohnungen und die Räumlichkeiten, in denen sich das Gemeindeamt jetzt befindet - das ist nur ein kurzer Auszug aus der Erfolgsbilanz, in der Franz Kuprian viele Kapitel geschrieben hat.
Familienmensch
Bei all dem. was er geleistet hat, könnte man meinen, dass ein Familienleben auf der Strecke geblieben ist. Das Gegenteil war der Fall. Mit Unterstützung seiner Frau Lisi sowie der Kinder wurde der Hof vergrößert und zu einem modernen Landwirtschaftsbetrieb weiterentwickelt. Auch hier wurden die Ideen in vorbildlicher Weise umgesetzt.
Eine besondere Geschichte
Der Bericht wäre nicht vollständig, ohne das Wirken des Jubilars in der Pfarre zu erwähnen. Die Renovierungen der Sakristei, des Turms sowie der gesamten Kirche wurden von Franz Kuprian in die Wege geleitet – und dazu gibt es eine besondere Episode.
Im Zuge einer großen Renovierung bestand der Künstler und Restaurator darauf, dass er und seine Frau während der Arbeiten auch in Ranggen wohnen konnte Franz Kuprian und seine Lisi räumten kurzerhand das eigene Zimmer und sorgten solcherart für die Unterbringung. Bgm. Markus Baumann fand dafür die einzig richtige Bezeichnung: "Sowas kann sich heutzutage wohl niemand mehr vorstellen!"
Schlusswort
"Dir war immer der Dorffriede wichtiger, als das eigene Rechthaben und du hast in so einen Fall, lieber geschwiegen, zum Wohle der Gemeinde! Dazu kann ich nur sagen: Die Gabe des manchmal Guatseinlassens zählt wohl zu den wichtigsten Eigenschaften eines Bürgermeisters! Und über diese Gabe hast du verfügt! Du warst ein Bürgermeister und ein Baumeister unserer Gemeinde! Ich habe die ehrenvolle Aufgabe, dir im Namen der Gemeinde Ranggen und stellvertretend für die ganze Dorfbefölkerung DANKE zu sagen!"
Weitere Infos über die Gemeinde Ranggen: https://www.ranggen.at/
Weitere Berichte: https://www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge
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