Rasche erste Hilfe
Neuer Defribillator für Waidhofen/Ybbs installiert

- Dipl. Päd. Fritz Lengauer - Dir-Stv. HAK, Mag. Leonhard Fischhuber, Dipl. Päd. Herwig Rohringer - Dir. Wirtschafts- und Musikmittelschule, Dr. Birgit Huber - Schulärz-tin, Fachbereichsleiter Rettungsdienst Thomas Frühwirt, Mag. Christian Sitz - Dir. BRG, Mag. Brigitte Steininger - Dir. HAK, Mag. Wolfgang Dürauer - Elternverein HAK, Rotkreuz-Geschäftsführer Christian Hackl.
- Foto: RKNÖ/Bohlheim
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Mit jeder Minute, die ohne Defibrillation vergeht, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent. Schnelle Hilfe kann Leben retten!
WAIDHOFEN/YBBS. Der schnelle und gezielte Einsatz eines Defibrillators in Verbindung mit Herzdruckmassage durch Ersthelfer erhöht die Überlebenschancen bei einem Herzstillstand erheblich. Der 14. „Laiendefi“ im Waidhofner Stadtgebiet wurde nun im Bereich des Parkplatzes des Waidhofner Henry Ladens (Am Graben 22) installiert. Er steht rund um die Uhr der Öffentlichkeit, insbesondere im Umfeld des Schulzentrums und des Hohen Marktes, zur Verfügung.
Schulgemeinschaft finanziert Defibrillator
Auf Initiative von Schulärztin Dr. Birgit Huber wurde die Anschaffung eines Defibrillators vorangetrieben. „Wir befinden uns hier in einem sehr belebten Gebiet. Neben den Schulen gibt es in unmittelbarer Nähe auch Lebensmittelgeschäfte, das Kino und die Post“, beschreibt Dr. Huber die zentrale Lage der Bildungseinrichtungen.
„Ursprünglich war geplant, das Gerät in einer der Schulen zu montieren. Dies wäre jedoch an die Öffnungszeiten der jeweiligen Einrichtung gebunden gewesen, was uns vor einige Herausforderungen gestellt hätte“, so Huber weiter.

- Ein Defibrillator ist ein Gerät, mit dem eine sog. Defibrillation durchgeführt werden kann. Der Begriff Defibrillation bedeutet sinngemäß Entflimmerung. Hierbei wird mittels geeigneter großflächiger Elektroden elektrischer Strom an den Herzmuskel abgegeben.
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In Abstimmung mit Thomas Frühwirt, Fachbereichsleiter Rettungsdienst des Roten Kreuzes Waidhofen/Ybbs, wurde daher beschlossen, das Gerät zentral und öffentlich zugänglich zu montieren. Der Standort auf dem Parkplatz des Waidhofner Henry Ladens wurde gewählt, da er sich in unmittelbarer Nähe der Bildungseinrichtungen befindet. „Der große Vorteil ist, dass das Gerät einerseits von den Schulen schnell erreichbar ist und andererseits der gesamten Öffentlichkeit für Notfälle zur Verfügung steht“, erklärt Thomas Frühwirt.
Der Defibrillator, der in einer beheizten und klimatisierten Wandhalterung untergebracht ist, wurde zu gleichen Teilen von der Wirtschafts- und Musikmittelschule, der Handelsakademie sowie dem Bundesrealgymnasium Waidhofen/Ybbs finanziert – jeweils mit Unterstützung der Elternvereine.
Lebensretter im Einsatz
Wie schnell man im realen Leben einen Defibrillator benötigt, kann Leonhard Fischhuber, Pädagoge und Leiter des Absolventenvereins am Bundesrealgymnasium Waidhofen/Ybbs, aus eigener Erfahrung berichten: „Vor gut zehn Jahren ist an meiner ehemaligen Schule in Salzburg ein Kollege zusammengebrochen und konnte durch Ersthelfer erfolgreich reanimiert werden. Im vergangenen Jahr, kurz vor Weihnachten, erlitt mein Vater am Eislaufplatz einen Herzstillstand und wurde 20 Minuten lang reanimiert. Beide Male hatten wir einen Defibrillator in unmittelbarer Nähe und im Einsatz – und beide Male konnten die Personen ins Leben zurückgeholt werden.“
Laien-Defibrillator „Nummer 14“ für Waidhofen/Ybbs
Der neue Laiendefibrillator wird auch in das „Definetzwerk“ eingepflegt – ein österreichweites Verzeichnis aller öffentlich zugänglichen Defibrillatoren. Es steht jeder Notrufleitstelle in Österreich zur Verfügung, sodass Ersthelfer im Ernstfall schnell über den Standort informiert werden können. „Nicht nur die Bereitstellung des Geräts, sondern auch die Bekanntgabe des Standorts im Verzeichnis ist entscheidend. So kann der Notruf sofort den oft lebensrettenden Hinweis geben“, erklärt Thomas Frühwirt.

- Ein Defibrillator verbessert die Chancen einer erfolgreichen Herz-Lungen-Wiederbelebung, kann sie aber nicht ersetzen.
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Das „Definetzwerk“ (www.definetzwerk.at) wurde gemeinsam von PULS (Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes) und 144 Notruf NÖ ins Leben gerufen und in Niederösterreich mit dem Roten Kreuz als lokalem Partner umgesetzt. Mittlerweile erstreckt sich das Netzwerk über ganz Österreich, mit mehreren tausend verzeichneten Geräten.
Was ist ein Defibrillator?
Ein Atem-Kreislauf-Stillstand kann jeden treffen. Bereits nach drei Minuten ohne Sauerstoffzufuhr entwickeln sich Hirnschäden. Um die Überlebenschancen zu erhöhen, müssen Angehörige, Arbeitskollegen oder Passanten sofort handeln. Die wichtigsten Maßnahmen sind das rasche Absetzen des Notrufs sowie eine unterbrechungsfreie Herzdruckmassage.
Ein Defibrillator kann die lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung, die zum Kreislaufstillstand führt, durch einen kontrollierten Stromstoß unterbrechen und das Herz quasi „neu starten“. Das Gerät ersetzt jedoch nicht die Herzdruckmassage. Mit jeder Minute, die ohne Defibrillation vergeht, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent.
Die Handhabung ist denkbar einfach: Der Defibrillator muss lediglich eingeschaltet werden, und den (Sprach-)Anweisungen des Geräts sind zu folgen.
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