Tigerpython im Plastiksackerl ausgesetzt

- Patrick und Erwin Schlosser mit Speedy. Bei den kalten Außentemperaturen hätte der Python keine Chance gehabt.
- hochgeladen von Peter Zellinger
Exotische Schlange hätte im harschen Waldviertler Herbst keine Überlebenschance gehabt
GASTERN/HEIDENREICHSTEIN (pez). So einen Fund machen auch abgebrühte Tierschützer nicht jeden Tag: Bei Heidenreichstein wurde ein Tigerpython ausgesetzt. Angeblich wurde einem Mann aus Heidenreichstein ein Plasticksackerl an die Klinke seiner Haustüre gehängt. Der Inhalt: Ein junger Python. Der Finder informierte sofort Erwin Schlosser, Tierheimbetreiber aus Gastern. "Als ich die Schlange in einem Kübel nach Hause brachte, war sie schon ganz steif", schildert Schlosser die dramatischen Momente der Exoten-Rettung. Denn: Die Tiere vertragen die heimische Kälte nicht gut, sind sie doch eigentlich in tropischen Gebieten Südostasiens heimisch. Bei den derzeit herrschenden Temperaturen um den Gefrierpunkt hätte die Schlange wahrscheinlich nicht lange überlebt. Eilig wurde ein Terrarium herangeschafft und der schuppige Findling langsam wieder aufgepäppelt. Vergangene Woche war der Python wieder wohlauf und ringelte sich beim Bezirksblätter-Lokalaugenschein munter um den Arm von Schlossers Sohn Patrick. Auch einen Namen hat der Python schon: Speedy. Obwohl die junge Schlange ihrem Namen nicht immer gerecht wird, wie Patrick Schlosser berichtet. Nur wenn sich etwa alle zwei Tage der Hunger meldet wird Speedy richtig aktiv und versucht nach allem was sich bewegt zu schnappen. Ansonsten ist der Python lieber mit Verdauen beschäftigt und rührt sich kaum
Dabei ist Speedy noch ein Schlangen-Teenie: Etwa zwei Jahre alt ist der Python und mit derzeit etwa 130 cm noch nicht annähernd ausgewachsen. Deutlich über zwei Meter Länge sind bei Pythons keine Seltenheit. Ausgewachsene Exemplare sind durchaus in der Lage Beute in der Größe von Wildschwein-Ferkeln zu vertilgen.
Update: Tiger ist doch ein König
In unserem Artikel über Tigerpython Speedy ist uns ein Fehler unterlaufen. Wie uns eine aufmerksame Leserin mitteilte handelt es sich bei dem Exoten nicht um eine Tigerpython sondern um einen Vertreter der Gattung Python regius - einem Königspython. Experten können den Unterschied anhand des Musters erkennen. Der wesentliche Unterschied: Königspythons sind deutlich kleiner als ihre Verwandten.


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