Lebensgefahr durch Feuerzeuggas

- hochgeladen von Peter Zellinger
Gefährlich: Schnüffeln von Feuerzeuggas. Experten warnen vor den Folgen und raten Eltern zur Wachsamkeit.
WAIDHOFEN (pez). Von außen sieht der Rausch aus, als hätte man zu tief ins Glas geschaut. Nur sind manche Jugendliche in Waidhofen auf einem wesentlich gefährlicheren Trip: Feuerzeuggas.
Zwei bis dreimal in der Woche kommen Jugendliche in die Trafik von Eveline Christian und wollen Feuerzeuggas kaufen. „Oft erzählen sie, sie würden das Gas für Lötkolben in der Schule brauchen“, berichtet die Trafikantin. Sogar ganze Schachteln mit dem Gas wurden schon von Kindern und Jugendlichen nachgefragt. Kein Wunder, ist der Stoff doch billig: Etwa drei Euro kostet eine Dose und ist selbst für Jugendliche legal erhältlich. Dabei ist das Gas-Schnüffeln - meist handelt es sich um Butan - lebensgefährlich.
„Wenn vor allem Kinder dieses Gas einatmen, kann es sehr rasch zu einer Lähmung des Atemzentrums kommen, sodass die Atmung aussetzt und das Kind ersticken kann“, erklärt Primar Friedrich König, der ärztliche Standortleiter des Landesklinikums Waidhofen. In Deutschland sind im laufenden Jahr schon zwei Kinder durch den gefährlichen Trend ums Leben gekommen.
Weitere Folgen sind die Schädigung des Nervensystems, und auch Herzrhythmus-störungen sind möglich. „Da durch den Sauerstoffmangel rauschartige Zustände erlebt werden, kann es durchaus auch zur Abhängigkeit kommen“, berichtet der Arzt. Doch wie können Eltern erkennen, dass ihr Kind Feuerzeuggas schnüffelt? „Wenn das Kind vermehrt Kopfschmerzen hat und unter Übelkeit leidet oder Nasenbluten und Erbrechen ohne sonstige medizinische Ursache auftreten, ist zumindest an das Schnüffeln zu denken“, so Primar König.
Das sicherste Indiz ist jedoch der starke Eigengeruch des Gases, der sich auch auf der Kleidung bemerkbar macht.
Bei Eveline Christian beißen sich Gas-Schnüffler die Zähne aus: Sie verkauft Jugendlichen kein Feuerzeuggas mehr. „Wichtig ist, dass die Eltern auf das Problem aufmerksam gemacht werden“, sagt die Trafikantin.
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