So bleiben Sie g'sund
Gesundheitsmythen auf dem Prüfstand
Im vierten Teil unserer Serie "So bleiben Sie g'sund" widmen wir uns kuriosen bzw. hartnäckigen Gesundheitsmythen. Dazu baten wir Allgemeinmedizinerin Vanessa Kreuter aus Groß Siegharts um Hilfe.
BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Es gibt Mythen über die Gesundheit, die fast jeder kennt - doch was ist an ihnen dran?
Ein Achterl pro Tag: Tut nix
Während einige Studien mögliche gesundheitliche Vorteile in geringem Weinkonsum
sehen, betonen Gesundheitsrichtlinien, dass jeglicher Alkoholkonsum mit Vorsicht
behandelt werden sollte. Ein Glas Wein pro Tag schadet zwar nicht – es verbessert Ihre
Gesundheit aber auch nicht! Etwa jeder zehnte erwachsene Österreicher trinkt regelmäßig so viel Alkohol, dass seine Gesundheit gefährdet ist. Und fünf Prozent aller Österreicher sind alkoholabhängig.
Schokolade macht glücklich
Schokolade wird als glücklich machend bezeichnet, da sie chemische Verbindungen wie
Phenylethylamin enthält, die die Freisetzung von „Glückshormonen“ (Endorphine, sowie
Tryptophan) beeinflusst. Zudem spielen persönliche positive Erfahrungen und der
Zuckergehalt eine Rolle, die vorübergehend positive Gefühle und Energie vermitteln
können.
Milch mit Honig und Du schläfst im Nu
Die Kombination von Milch und Honig wird oft als beruhigend empfunden, da Milch
Tryptophan enthält, welches die Produktion von schlafförderndem Melatonin unterstützen
kann, während die Kohlenhydrate im Honig die Aufnahme von Tryptophan im Gehirn
verbessern und somit zur Entspannung beitragen können. Zumeist spielen wie bei
Schokolade jedoch auch positive Erinnerungen an das Getränk zu dessen Wirkung mit.
Die Aussage "Einmal Fieberblase, immer Fieberblase" bedeutet, dass nach einer
Erstinfektion mit dem Herpes-simplex-Virus, Ausbrüche von Lippenherpes in der Zukunft
möglich sind. Das Virus verbleibt im Körper und kann in Zeiten von Stress oder Krankheit
erneut aktiviert werden, wobei die Häufigkeit und Intensität der Ausbrüche von Person zu
Person sehr unterschiedlich sind.
Jedes Kind kann schlafen lernen
Es gibt eigene Bücher, die erklären, dass durch gezielte Erziehungstechniken und
Schlafgewohnheiten Kinder befähigt werden können, besser zu schlafen. Das Wichtigste
ist jedoch, dass die individuellen Bedürfnisse, Persönlichkeiten und Umstände jedes
Kindes einzigartig sind, und es keine universelle Lösung für alle Schlafprobleme geben
kann.
Fenchel hilft den Babyjungs beim Bauchzwicken
Fenchel wird manchmal als Hausmittel zur Linderung von Bauchschmerzen bei Kindern
verwendet, da seine ätherischen Öle als krampflösend gelten und Gasbildung reduzieren
könnten. Neueste Studien raten davon ab, da das enthaltende Estragol in sehr hohen
Dosen die Entstehung von Krebs (vor allem in der Leber) begünstigen kann. Deshalb
empfiehlt die EMA (Europ. Arzneimittelagentur), Arzneimittel oder Tees auf der Basis von
süßem Fenchel erst ab einem Alter von vier Jahren zu geben.
Nächste Woche zeigen wir, was unsere Gemeinden alles für unsere Gesundheit leisten.
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