Die Impfmoral ist hoch

- Im Bezirk Voitsberg ist die Grundimmunisierung hoch, die Weststeirer liegen im vorderen Drittel.
- Foto: WAVM
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"Mein Kind nicht zu impfen, wäre, als würde ich beim Auto den Airbag rausschrauben", erklärt Sabine Frank, warum sie ihre beiden Kinder gegen alles geimpft hat, as "vorgesehen und empfohlen" wird. Ihr gegenüber tehen jährlich dennoch tausende eltern, die ihren Kindern die Spritzen "versehren", da sich sich vor unberechenbaren Impfschäden fürchten.
Die Wissenschaftliche Akademie für Vorsorgemedizin ist in der Steiermark für die von BUnd, Land und Sozialversicherungsträgern finanzierte Gratisimpfaktion für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre verantwortlich. Für die WOCHE wurden die aktuellsten Impfdaten erhoben. Durch die Gratisimpfaktionen, von der alle neugeborenen Steirer von Geburt an profitieren, werden die gefährlichsten und häufigsten Krankheiten abgedeckt - theoretisch. Denn in der Praxis sind Krankheiten, die schon als ausgerottet galten, mangels Impfdisziplin wieder im Vormarsch. 2014 gab es steiermarkweit fünf gemeldete Fälle von Masern und 134 Fälle von Keuchhusten.
Im Bezirk Voitsberg ist Amtsärztin Dr. Rosemarie Gößler mit der Impfdisziplin ziemlich zufrieden. "Mehr könnte es immer sein, aber die kostenlosen Impfungen in der Schule kommen gut an. Wir bemühen uns, alle Kinder und deren Eltern zu erreichen. Wir schauen uns die Impfpässe an und machen auf Lücken aufmerksam. Und wir impfen nur Kinder, die absolut gesund sind und bieten Eltern an, mit ihren Kindern zu einem späteren Zeitpunkt in die BH zu kommen", so Gößler. "Wir liegen im Bezirk Voitsberg steiermark sicher im obersten Drittel."
Sorgen bereitet Gößler der Rückgang bei den Grippe- und FSME-Impfungen. "Gerade FSME ist für unseren Bezirk ganz wichtig, aber in ganz Österreich sind die Zecken verseucht." Eine große Nachfrage gibt es nach dem Hepatitis-Impfstoff für Reisende und der Vierfach-Impfung Dipfhterie-Keuchhusten-Tetanus-Kinderlähmung. Allerdings gibt es hier einen Engpass an Impfstoffen, man kommt mit der Produktion nicht nach. "In der BH ist die Impfung wesentlich günstiger als bei Ärzten, aber derzeit haben wir gewisse Impfstoffe nicht zur Verfügung", bedauert Gößler.
Steiermarkweit ist die Situation beim Schutz von Meningokokken alarmierend, nur 40% der steirischen Schüler nahm die im 12. Lebensjahr kostenfreie Impfung in Anspruch. Dabei ist die Gefährlichkeit dieser Bakterien besorgniserregend. "Die sind wirklich heimtückisch. Vor ein paar Jahren starb bei uns ein junger Mann innerhalb weniger Stunden. Hier klären wir die zwölfjährigen Schüler auch auf, dass sie diese Gefahr nicht unterschätzen sollten", sagt Gößler.


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