Reportage über Spitzbergen
Herbert Erregger "trifft" die Eisbären
Vor drei Jahren begleitete Reporter Herbert Erregger den "Yukon Quest" in Kanada. Heuer zieht es ihn im Februar nach Spitzbergen, wo nur 2.000 Menschen, aber mehr als 3.000 Eisbären leben. In ein paar Jahrzehnten dürfte es Spitzbergen in der heutigen Form allerdings nicht mehr geben.
VOITSBERG. Eisbären sind auf Svalbard - auf Deutsch "Kühle Küste" - häufiger einzutreffen als Menschen. Für eine neue Reportage zieht es den Weltenbummler und Reporter Herbert Erregger im Februar weit nach Norden. "Dort, wo es extrem kalt ist, wo ein eiskalter Wind weht und wo die Eisbären die Herrscher sind. Sie sind die gefährlichsten und größten Raubtiere dieser Erde", so Erregger, der dorthin reist, wo das Nordlicht leichtet und so die Menschen sagen, in diesem Licht tanzen die Seelen-Geister der Nordens.
Hundeschlitten mit Huskys
"Ich reise in eine Einsamkeit, die Angst machen kann." Auf Hundeschlitten mit Huskys wird der Weststeirer mit seiner Film- und Fotoausrüstung unterwegs sein. "Man sollte auch immer ein Gewehr dabei haben, ansonsten überlebt man nicht immer, denn einem Eisbären zu begegnen, ist kein Spaß." Auf der Insel Spitzbergen ist es nicht mehr weit zum Nordpol, die Sonne geht dreieinhalb Monate lang nie auf.
Rund drei Stunden Flugzeit dauert es von Oslo über den Polarkreis nördlich hinaus. Selbst nach dem Nordkap wartet noch eine mehr als einstündige Anreise. "Und sterben ist auf Spitzbergen sowieso verboten, da aufgrund der Kälte nichts verrottet" so Erregger. Spitzenbergen sei die Krone der norwegischen Arktis und dort liegt vermutlich der wertvollste Schatz der Welt. Denn hier wurde vor gut zehn Jahren der Weltsaatgut-Tresor eröffnet. Inzwischen lagert hier eine Million Nutzplanzensamen als Teil unserer Zukunftsversicherung.
Abenteuer in der Arktis
Spitzbergen ist ein abgelegener, unwirtlicher Flecken Erde. "Ideal für mein Projekt, bei dem ein bisschen Indiana Jones mitschwingt und ein bisschen Raumschiff Enterprise", so Erregger. "Ein Bunker im ewigen Eis mit einem Archiv der Hoffnung. Eine Million Samenproben aus 240 Ländern, die größte Agrar-Artenvielfalt der Welt lagert hier.
Auf Spitzbergen wohnt auch das Nordlicht, grüne, rote und violette Lichter tanzen über dem Himmel. Für Erregger faszinierend und unheimlich zugleich. "Heutzutage lassen sich die Lichter wissenschaftlich erklären, aber früher hat man einander vom Leben nach dem Tod und von gefährlichen Monstern erzählt, die man als Lichter am Winterhimmel gesehen hat. Selbst heute geht es uns nicht anders als den Ureinwohnern Amerikas. Unter den geheimnisvollen Lichtern zu stehen und himmelwärts zu schauen, fühlt sich noch immer an wie ein spirituelles Erlebnis", so Erregger abschließend.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.