"Ungebremst teurer Strom"
Strompreisbremse trifft das Dreiländereck

- Die Autobahnraststation Südrast ist als großer Betrieb mit unzähligen laufenden Kosten konfrontiert. Alles wird teurer.
- Foto: Südrast Dreiländerecke GmbH
- hochgeladen von Peter Kleinrath
Auch die Südrast Dreiländerecke GmbH ist direkt davon betroffen, dass die Strompreisbremse mit dem Jahreswechsel wegfällt.
ARNOLDSTEIN. Sobald das Jahr 2024 von dannen zieht, ist die 2022 eingeführte Strompreisbremse, die eingeführt wurde, als die Preise besonders hoch waren, Geschichte. Der Staat hat die Strompreise bekanntlich bis zu einem Jahresverbrauch von 2.900 Kilowattstunden auf 10 Cent gedeckelt – zunächst bis zu einem Preis von 40 Cent pro Kilowattstunde. Das bedeutet, dass jeder, der 40 Cent pro Kilowattstunde bezahlt hat, mit 30 Cent gefördert wurde.
Erst halbiert, jetzt gestrichen
Bereits im Juli wurde diese Förderung halbiert, um mit dem Jahreswechsel nun gänzlich wegzufallen. Ab 1. Jänner 2025 werden somit auch einige ausgesetzte Abgaben wie die Energie- oder die Ökoabgabe wieder schlagend. Für Stromkundinnen und -kunden ist es ratsam, einen Blick auf ihren Tarif zu werfen, weil viele Energielieferanten die Stromkostenbremse eingepreist haben, da der Staat diese Kosten bisher getragen hat beziehungsweise bis Jahresende noch trägt.
"Weit weg von Vor-Corona"
Neben Privathaushalten und kleineren Betrieben stehen vor allem auch größere Unternehmen vor enormen Herausforderungen. "Mit der Strompreisbremse wurde auf die Teuerungswelle, die mit der Coronapandemie einhergegangen ist, reagiert. Die Jahre 2020, 2021 und 2022 waren wirklich fordernd, die Hilfsangebote notwendig. Jetzt, wo die Strompreisbremse ausläuft, möchte ich hervorheben, dass wir bei den Strompreisen weit entfernt von der Zeit vor der Pandemie sind – auch wenn sich die Preise etwas nach unten bewegt haben", betont Birgit Gschwenter, Geschäftsführerin der Südrast Dreiländerecke GmbH: "Man hat auch noch keine Ahnung, wie es mit den Netzkosten weitergehen wird. Auch da stehen für uns alle aktuell wieder Erhöhungen im Raum."

- Birgit Gschwenter, Geschäftsführerin Südrast Dreiländerecke GmbH
- Foto: Südrast Dreiländerecke GmbH
- hochgeladen von Peter Kleinrath
"Laufende Kosten enorm"
Die Autobahnraststation Südrast mit angeschlossenem Restaurant und Hotel ist als riesiger Betrieb mit unzähligen laufenden Kosten konfrontiert. Gschwentner: "Inklusive unserer Kellergebäude besteht die Südrast aus 4.300 Quadratmetern. Wir brauchen nicht nur jede Menge Strom für unser 24 Stunden pro Tag geöffnetes Hotel und unser Restaurant. Neben technischen Geräten wie Tiefkühler, Lüftung, Heizung und Klimaanlage haben wir auch eine rund um die Uhr laufende Beleuchtung. Jetzt, wenn es immer früher dunkel wird, merkt man auch, dass die Kosten in die Höhe schnellen. Wir brauchen in etwa 650.000 Kilowattstunden pro Jahr."
"Appell an Energiepolitik"
Als Unternehmerin wünscht sich Gschwentner selbstverständlich, dass die Preise wieder zurückgehen – dahin, wo sie vor Corona waren. Gschwentner: "Die Energiedienstleister machen Milliardengewinne. Das war vor der Pandemie so und ist auch heute so. Und wir Endverbraucher werden mit immer höheren Kosten konfrontiert. Die hohen Strompreise können wir nicht einfach an unsere Gäste weiterverrechnen, weil diese sonst fernbleiben!" Auch fragt sich Gschwentner, was Pandemie und Ukrainekrieg mit den Strompreisen zu tun haben: "Ich wünsche mir mehr Kooperationsbereitschaft. Wir Kundinnen und Kunden werden immer vor vollendete Tatsachen gestellt. Was tut die Politik dagegen?"


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.