"Wünschen uns die Aktion zurück"
Kesseltausch ohne Förderung zu teuer

- Installateure und deren Kunden wünschen sich die Bundesförderung zurück. Auch die Industrie bleibt auf Waren sitzen.
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Die Förderungsaktion "Raus aus Öl und Gas" wurde beendet. Unsere Installateure wünschen sie sich ebenso zurück wie deren Kunden und die Industrie.
VILLACH, VILLACH LAND. Die geförderte Sanierungsoffensive mit "Sanierungsbonus" und "Raus aus Öl und Gas" 2023/24 wurde mit großem Erfolg beendet. Über eine Fortsetzung wird wohl die neue Bundesregierung entscheiden, sobald diese steht. Aus dem Büro von Landesrätin Gaby Schaunig (SPÖ) erfährt MeinBezirk, dass in Kärnten die Förderung "Raus aus fossilen Brennstoffen" aufrecht bleibt, die Richtlinie eine Gültigkeit bis Ende 2025 hat. Bislang war es eine Anschlussförderung an die Förderung des Bundes. Nachdem nun der Bund – vorerst – nichts mehr ausschüttet, kann die Landesförderung (maximal 6.000 Euro, Anm.) unabhängig von einer Bundesförderung beantragt werden.

- Brigitte Zöchling, Zöchling GmbH aus Villach
- Foto: Zore-Lur
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"Wollen Förderung zurück"
Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Förderlandschaft des Bundes künftig gestaltet. Feststeht, dass sich unsere heimischen Installateure und deren Kunden die Bundesförderung zurückwünschen. "Unsere Kunden warten jetzt ab. Wir brauchen schließlich eine neue Regierung, damit sich überhaupt etwas tun kann. Die Förderung ist ganz wesentlich, weil sich die Leute damit leichter mit der Umstellung tun. Vor ungefähr zwei Jahren mussten wir Leute weitervermitteln, weil wir aus dem letzten Loch gepfiffen haben. Heutzutage sind wir froh über jeden Anruf", gewährt Brigitte Zöchling von der Installateur Zöchling GmbH aus Villach einen Einblick in den aktuellen Berufsalltag: "Eine neue Kesselanlage für ein Einfamilienhaus kostet zwischen 30.000 und 60.000 Euro. Ich kann absolut nachvollziehen, dass die Leute auf eine neue Förderperiode warten!" Zwar kümmert sich die Zöchling GmbH auch um Rohrbrüche und Badezimmersanierungen: "Aber auch die Badezimmer-Förderung ist zurückgegangen. Diese gibt es in der bekannten Art und Weise einfach nicht mehr."
"Langer Rattenschwanz"
Nicht nur die Installateure sind aus genannten Gründen mit harten Zeiten konfrontiert. "Auch die Industrie. Die Lager sind voll, man muss die Ware loswerden. Im März/April steht die jährliche Preisumstellung an. Kurios ist, dass einige Wärmepumpenhersteller heuer billiger werden, damit sie ihre Produkte loswerden", betont Zöchling: "Bei Kleidern gibt es den Abverkauf beziehungsweise Sonderabverkauf, damit Kunden doch noch zugreifen. Wenn ich keine Pelletanlage oder Wärmepumpe verkaufe, kann sie der Elektriker nicht anschließen, der Holzbetrieb kann keine Sockel verbauen und so weiter. In unserer Branche sitzen wir alle in einem Boot. Wie unsere geschätzten Kunden hoffe auch ich, dass eine neue Bundesregierung zeitnah tätig wird!"


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