Sportlerwahl 2020
Markus Salcher als Österreichischer Behindertensportler geehrt

- Markus Salcher wurde von den Kärntner Sportjounalisten zum Kärntner Behindertensportler 2020 gewählt und geehrt.
- Foto: LPD Kärnten/KK
- hochgeladen von Peter Tiefling
Markus Salcher kann wieder auf eine sehr erfolgreiche Schisaison zurückblicken. Mit der Gailtaler WOCHE sprach der Behindertensportler über seine Impressionen, Rennsaison und Zukunftspläne.
KLAGENFURT/TRÖPOLACH. WOCHE: Herr Salcher, herzliche Gratulation zur Wahl des Kärntner Behindertensportler 2020. Vor wenigen Tagen wurden Sie dafür im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung geehrt. Ihre Impressionen?
MARKUS SALCHER: "Es war für mich wieder ein unbeschreibliches Gefühl, das meine sportlichen Leistungen des vergangenen Jahres durch die Kärntner Journalisten abermals gewürdigt und wertgeschätzt wurden. Es ist immer wieder etwas Besonderes, diesen Journalistenpreis aus den Händen von Landeshauptmann Peter Kaiser und Sportpresse-Klubobmann Marijan Velik entgegen nehmen zu dürfen. Es war eine Feier im kleinen Kreis, aber um nichts weniger beeindruckend, wie bei meinen letzten sieben Ehrungen, die auch jede für sich schön war. Aber eben in einem großen Rahmen. Ich wünsche uns allen diese Zeit schnellstens zurück. Aber es war für mich auch ein Hochgefühl, erstmals seit September letzten Jahres wieder ein Sakko für einen feierlichen Anlass tragen zu dürfen.
Markus Salcher; erneut Österreichischer und Kärntner Behinderten-Sportler des Jahres 2020, dreifacher Weltcupsieger, zweiter im Gesamtweltcup und Weltcupsieger im Super G und Abfahrt. Wie hört sich das für Sie an?
"Das ist zwar eine großartige Aufzählung meiner Erfolge und macht ein wenig stolz. Aber die beiden Erstgenannten sind Journalistenpreise, deren Verleihung nicht selbst in der Hand habe. Daher bekommen sie von mir einen Besonderen Stellenwert. Auch die drei Weltcupsiege haben mir heuer sehr viel gegeben, wobei der Slalomsieg sportlich ganz oben steht. Mit diesem Erfolg konnte ich erstmals in meiner Karriere auf das oberste Treppchen fahren und damit die letzte Lücke schließen. Damit habe ich jetzt in allen alpinen Weltcupdisziplinen zumindest einmal gewonnen."
Vierfachsieger bei den österreichischen Meisterschaften 2021 (Riesentorlauf, Abfahrt, Super G, Kombination). Ist Ihnen dies schon einmal gelungen?
(denkt nach) "Ja, aber ich muss hierzu ergänzen, dass es heuer erstmals nach zwanzig Jahren auch wieder eine Abfahrt gegeben hat. Bei meinem ersten Vierfachsieg war der Slalom dabei."
Heuer wurde doch auch Slalom gefahren und Sie hatten die Chance auf einen Fünfachsieg. Warum sind Sie in diesem Bewerb nicht gestartet?
"Weil ich mir beim Einfahren zur Superkombi das vordere Syndesmoseband im linken Knöchel gerissen habe und vorsichtshalber den Start zurückzog. Und es war richtig. Zum Glück kann ich diese Verletzung ohne Operation ausheilen. Trage aktuell für vier Wochen eine Schiene, um dann wieder fit sein.
Fit für die kommende Saison und zwei Großereignissen. Die Alpinen Paria-Weltmeisterschaft in Lillehammer (Jänner), gefolgt von den Paralympics in Peking (März). Um die letzte Paralympics-Goldlücke schließen zu können, benötigen Sie noch Riesentorlauf-Edelmetall. Wird Markus Salcher seinen Focus vermehrt darauf legen?
"Den Focus auf den Riesen zu legen, ist nie ein Thema, weil der RTL-Schwung der Grundschwung für Abfahrt und Super G ist. Mein Blick ist auf die Speed-Disziplinen gerichtet. Hier liegt auch mein Hauptaugenmerk auf die Medaillen. Ein Edelmetall, egal welche Farbe, ist für 2022 mein erklärtes Ziel. Ich weiß aber auch, die Konkurrenz wird immer stärker und schläft nicht. Wobei für einen Podestplatz im Riesentorlauf für mich sehr siel zusammen spielen muss, dass ich um Gold, Silber oder Bronze mitreden darf."
Gehören Sie eigentlich zum besonders gefährdeten Personenkreis und werden Sie sich impfen lassen?
"Nein. Sollte mein Impftermin aber feststehen, werde ich ihn wahrnehmen. Ich bin ein Impfbefürworter, denn das Virus ist wie ein Chamäleon und man kann nie sicher sein, was auf einen zukommt."
Was werden Sie bis zum ersten Schnee machen?
"Meinem Brotberuf als Zöllner wieder nachgehen. Der umfasst administrative Tätigkeiten (Aktenbearbeitung), jetzt coronabedingt in Home-office und meinem Recht- und Wirtschaftsstudium mehr Priorität verleihen."
Schon Gedanken über ein Ende der Karriere gemacht?
"In fünf Jahren sind die Olympischen Spiele 2026 in Mailand und Cortina. Da möchte ich noch dabei sein, denn es ist geographisch sehr Nahe an meiner Heimat gelegen und es würde mich freuen, viele meiner Fans am Pistenrad begrüßen und ihnen und meinen Sponsoren nochmals Danke sagen zu dürfen."



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