Gemeindereportage Weißenstein
Erneuerbare Energiegemeinschaften im Unteren Drautal

- Viele interessierte Bürger nahmen an der Veranstaltung in Weißenstein teil.
- Foto: KEM Unteres Drautal
- hochgeladen von Chiara Kresse
Im Juli fand im Gemeinschaftshaus Feistritz/Drau eine bedeutende Informationsveranstaltung zum Thema "Erneuerbare Energiegemeinschaften" statt.
WEIßENSTEIN. Über 100 interessierte Bürger versammelten sich, um den Vortrag von Herrn Saiwald, dem Nachhaltigkeitsbeauftragten der Raiffeisen Landesbank Kärnten, zu hören. Ziel der Veranstaltung war es, die Bevölkerung über die Grundlagen und den Aufbau von eEGs zu informieren.
Herr Saiwald stellte zudem zwei Arten von Energiegemeinschaften vor:
Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEGs): Diese Gemeinschaften ermöglichen die gemeinsame Nutzung von regional produzierter erneuerbarer Energie, beispielsweise in einer Genossenschaft durch die Raiffeisenbank Drautal. Dabei schließen sich regionale Haushalte zusammen und die gemeinsam produzierte Energie kann genutzt werden, wodurch sie Strom- und Netzkosten sparen und gleichzeitig das Klima schützen.
BürgerInnenenergiegemeinschaften (BEGs): Diese Gemeinschaften ermöglichen die gemeinsame Nutzung von erneuerbaren Energien auf überregionaler Ebene. Hierbei tritt ein neuer Marktakteur im Strommarkt auf, wenn sich mehrere Nutzerinnen und Nutzer zu einer rechnerischen Gemeinschaft zusammenschließen. Ein Beispiel wäre, dass eine Gruppe von Menschen aus unterschiedlichen Bundesländern gemeinsam in eine große PV-Anlage an einem Standort in Österreich investiert. Die dort produzierte Energie kann von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern genutzt werden, und sie profitieren auch vom Verkauf der nicht verbrauchten Energie.
Die KEM Unteres Drautal hat auch beim PV-Aufrüsten die Nase vorne. Alleine in der Gemeinde Weißenstein wurden im letzten Jahr elf neue Anlagen installiert:
Weißenstein als Genossenschaft
Für die Gemeinde Weißenstein war Bürgermeister Harald Haberle vor Ort und berichtete, dass Weißenstein bereits eine Genossenschaft gegründet hat. Diese wird in einem ersten Schritt keine weiteren Beteiligten einbeziehen, da die Gemeinde zunächst die kommunalen Gebäude mit erneuerbarem Strom versorgen möchte. Eine Erweiterung der Genossenschaft durch Gemeindebürger wird in ein paar Jahren geplant. Bürgermeister Haberle empfahl allen Interessierten vor Ort dem Beispiel der Raiffeisenbank als günstiges Modell in Bezug auf Abrechnung und Transparenz für eine eEG zu folgen. Wie es mit der Gründung der Genossenschaft einer eEG im Unteren Drautal durch die Raiffeisenbank Drautal weitergeht, wird sich im Herbst 2024 bei einer weiteren Informationsveranstaltung klären. Die Klima- und Energiemodellregion (KEM) Unteres Drautal sowie die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden werden diesen Prozess begleiten und wichtige Informationen an die Bevölkerung weiterleiten.



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