Mit Video – Faaker See führt Hochwasser
Bis sich Pegelstand normalisiert, vergehen Wochen!

- Der Finkensteiner Bürgermeister Christian Poglitsch im Strandbad Faak am Faaker See. Die Liegewiese stand gestern noch völlig unter Wasser. Momentan stabilisiert sich die Lage, einige Häuser sind äußerst schwer betroffen.
- Foto: Alexandra Wrann
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In der Gemeinde Finkenstein am Faaker See hat das große Aufräumen begonnen. Noch ist der Pegelstand des Faaker Sees, der 100-jährliches Hochwasser führt, hoch. Bis er sich normalisiert, wird mehr als ein Monat vergehen.
FAAKER SEE. Mehr als 70 Stunden waren rund 230 Kameraden im Dauereinsatz, geschlafen wurde kaum, wenn dann abwechselnd. Feuerwehren aus dem gesamten Gebiet, bis St. Jakob im Rosental schritten zur Hilfe. "Das ging zum Glück alles schnell und unkompliziert", ist Finkensteins Bürgermeister Christian Poglitsch dankbar für die Unterstützung.
Höchstpegelstand
Mit 151 Zentimetern Pegelstand führte der Faaker See ein 100-jährliches Hochwasser (ab 140 gilt das 100-jährliche Hochwasser, Normal ist 40), an eine vergleichbare Situation kann sich der Gemeinde-Chef nicht erinnern. Alle Wohnhäuser am See standen unter Wasser, "einige werden wohl grundsaniert werden müssen", so Poglitsch. Zig Gebäude wurden geflutet, "bei einigen konnte man kaum mehr etwas retten".
Rund um die Uhr waren Kräfte beschäftigt, das Wasser aus den Häusern und von den Straßen zu bekommen.
Ohne die ansässige Firma Urschitz wäre dabei nichts gegangen, erzählt Poglitsch: "Sie rückte noch mitten in der Nacht mit Baggern an und schaufelten das Bachbett aus", erzählt er. Bis heute standen die Arbeiter im Einsatz, teils mit zehn Baggern gleichzeitig, um den Schutt und das Geröll abzutransportieren.
Bäche als Gefahr
Von der Rotschitza ging die größte Gefahr aus, "wenn der Faaker See über die Ufer tritt dann geschieht das langsam, ein Bach, der über die Ufer tritt, reißt mit. Dazu kommt das Geschiebe daher, jede Menge Sand und Geröll."
11.000 Sandsäcke
Rund 11.000 Sandsäcke a 20 Kilogramm befüllten die Einsatzkräfte, an einigen Stellen wie in der Finkensteiner Nudelfabrik konnte man die Wassermassen nicht zurück halten. Diese stand unter Wasser, die Straße war unterspült, die Fabrik war nicht erreichbar. "Inzwischen konnten wir das zum Glück wieder herstellen", so Poglitsch.
Straßen zerstört
An anderer Stelle, bei der Florianistraße sieht es weniger gut aus, die Straße wurde "völlig zerstört". Das Wasser unterspülte die viel benutzte Verbindung zu den Siedlungen. "Wir werden das alles neu machen", so Poglitsch, der die Wichtigkeit der geplanten Hochwasserprojekte betont. "Geht es nur etwas anders aus, steht der ganze Ort unter Wasser." Schlimm war es auch auf Altfinkenstein, dort löste sich eine Mure. Aufgrund der Gefahr war die Verbindung dorthin gesperrt.
Millionen-Schaden
Den immensen Schaden, der aufgrund des Hochwassers entstand, wird man zum Teil mit dem Katastrophenfonds von Bund und Land abdecken. "Mit den privaten Schäden inklusive wird das wohl in die Millionen gehen, die Gemeinde rechnet mit mehreren Hunderttausend Euro Schaden", so Poglitsch.
Noch Wochen beschäftigt
Derweil ist man mit den dringendsten Aufräum-Arbeiten – sprich Rohre und Ableitungen, sollte es wieder regnen – beschäftigt, die akuten werden noch zwei Wochen brauchen, darüber hinaus hofft man bis Weihnachten die größten Schäden beseitigt zu haben.
Bis sich der Pegelstand des Faaker Sees normalisiert hat, wird es jedoch mehr als einen Monat dauern. Vorausgesetzt, es kommt keine neue Regenfront. Warum die Situation in diesem Jahr am Faaker See so schlimm war? "Es kam massig Wasser aus den Karawanken. Das blieb alles dort hängen und kam zu uns runter", sagt Poglitsch.
Auswirkungen auf das Trinkwasser sind überdies nicht zu befürchten.
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