Steigende Energiekosten 2025
Zangerl und Mattle verlangen faire Lösungen
Das Jahr 2025 bringt erneut Belastungen bei den Energiekosten. Hauptursachen sind das Auslaufen von Strompreisbremse und Stromkostenergänzungszuschuss sowie steigende Netznutzungsentgelte. Zusätzlich kehrt die erneuerbare Förderpauschale und der erneuerbare Förderbeitrag zurück, während die Elektrizitätsabgabe erhöht wird. Angesichts dieser Entwicklungen fordert die AK Tirol Maßnahmen von der Bundesregierung.
TIROL. „Die Bevölkerung darf nicht erneut belastet werden“, kritisiert AK-Präsident Erwin Zangerl. Auch Landeshauptmann Anton Mattle kündigt an, das Thema Netzkosten bei der kommenden Landeshauptleutekonferenz auf die Agenda zu setzen. Die Erhöhung der Netznutzungsentgelte ist auf Investitionen in die Netzinfrastruktur zurückzuführen. Laut E-Control belaufen sich die Kosten auf rund zwei Milliarden Euro pro Jahr. Der Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere Photovoltaik, erfordert eine stärkere Netzintegration. Diese Kosten werden größtenteils von den Stromkunden getragen. Zusätzlich laufen Ende 2024 die kostendämpfenden Maßnahmen der Bundesregierung aus. Das betrifft sowohl die Senkung der Elektrizitätsabgabe als auch die Aussetzung der erneuerbaren Förderbeiträge. „In Summe wird die Stromrechnung wieder steigen“, warnt Zangerl. Die Folge wäre eine erneute Preisspirale, die auch die Inflation anheizen könnte.
Landeshauptmann Mattle fordert faire Kostenverteilung
Landeshauptmann Anton Mattle fordert gemeinsam mit Zangerl Maßnahmen zur Abfederung der Netzkosten. „Es gilt, das Regelwerk der Netzgebühren zu überarbeiten und eine Lösung im Sinne der Menschen zu finden. Die Kosten für die Energiewende müssen fair aufgeteilt werden und dürfen nicht zulasten der Tiroler gehen“, betont Mattle.
Reform der Netzgebühren gefordert
Zangerl fordert die Beibehaltung der Elektrizitätsabgabe auf dem aktuellen Niveau und die dauerhafte Aussetzung der erneuerbaren Förderpauschale. Diese Maßnahmen könnten Haushalte spürbar entlasten: Ein Durchschnittshaushalt würde etwa 140 Euro, ein Tiroler Vier-Personen-Haushalt rund 180 Euro und Haushalte mit Wärmepumpen bis zu 300 Euro einsparen. Zusätzlich fordert die AK Tirol die Fortsetzung des Netzkostenzuschusses für einkommensschwache Haushalte. „Dieser Zuschuss hat bewiesen, dass er eine treffsichere und wirksame Entlastungsmaßnahme ist“, erklärt Zangerl.
Ungleichverteilung der Netzkosten
Besonders kritisiert wird die derzeitige Verteilung der Netzkosten. Energieerzeuger tragen lediglich 6 % der Kosten, während private Haushalte 43 % übernehmen, obwohl sie nur etwa ein Viertel des Stromverbrauchs ausmachen. „Eine faire Verteilung der Kosten ist unumgänglich“, fordert Zangerl. Energiehändler, Stromproduzenten und Großverbraucher müssten stärker beteiligt werden. Andernfalls müsse der Bund einspringen. „Eine klimaneutrale Zukunft kann nur gelingen, wenn alle ihren Beitrag leisten“, betont Zangerl abschließend.
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