Gesundheit
Zahnmedizinerinnen und -mediziner braucht das Land

- In Tirol fehlen aktuell 54 Zahnärztinnen und -ärzte. Damit schneidet das Land im Österreichvergleich am schlechtesten ab.
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- hochgeladen von Lucia Königer
Die Arbeiterkammer Tirol schlägt Alarm: Um die Zahngesundheit der Tirolerinnen und Tiroler steht es nicht gut. Zumindest was die Versorgungslage angeht. Im Land fehlen 54 Zahnmedizinerinnen und -mediziner.
TIROL. Die Zahl der Wahlärztinnen und -ärzte steigt stetig an, in vielen Fachbereichen herrscht ein akuter Mangel an leistbarer Versorgung. Viele Leute überlegen es sich zweimal, ob sie denn wirklich zum Facharzt gehen und einen Haufen Geld zahlen, denn ein Kassenarzt ist oft nicht in der Nähe.
54 Zahnärztinnen und -ärzte fehlen
In Tirol fehlen aktuell 54 Zahnärztinnen und -ärzte. Damit schneidet das Land im Österreichvergleich am schlechtesten ab. Für AK Präsident Erwin Zangerl eine untragbare Situation: Er fordert den Ausbau der bestehenden ÖGK-Zahnambulatorien in Tirol, die Schaffung neuer Zentren sowie mehr Studien- bzw. Ausbildungsplätze für Zahnmedizin.
Patientinnen und Patienten, die einen Facharzt benötigen, kennen den Spießrutenlauf, wenn es um einen Behandlungstermin geht. Mittlerweile ist es sogar schwierig, bei einem Wahlarzt einen Termin zu ergattern, von Kassenärztinnen und -ärzten ganz zu schweigen. Besonders problematisch ist die Situation derzeit im Bereich der Zahnmedizin. Hier fehlen in Tirol aktuell 54 Zahnärztinnen und -ärzten, allein in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel sind es 26 unbesetzte Stellen. Das neue Zahnambulatorium in Kitzbühel, das im ersten Halbjahr 2025 in Betrieb gehen soll, ist zwar ein Lichtblick, ebenso wie der zweite Zahnarztstuhl in Reutte, den die ÖGK installiert hat – trotz allem steht das in keinem Verhältnis zu den Patient:innenzahlen.
„Es braucht einen niederschwelligen Zugang zum Gesundheitssystem, auch im Bereich der Zahnmedizin. Das heißt, der Ausbau von Zahnambulatorien muss weitergehen und das zügig“,
fordert AK Präsident Zangerl.

- Mittlerweile ist es sogar schwierig, bei einem Wahlarzt einen Termin zu ergattern, von Kassenärztinnen und -ärzten ganz zu schweigen.
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Ausbildungssituation muss sich ändern
Auch bei der Ausbildungssituation müsse sich einiges ändern, so Zangerl. Es brauche mehr Studienplätze für Zahnmedizin und eine Inländerquote beim Zugang zum Studium.
„Es ist lobenswert, dass wir für halb Europa Ärzte ausbilden, aber optimale Gesundheitsversorgung ist ein Grundrecht, das auch für die Tirolerinnen und Tiroler gilt. Deshalb braucht es hier politische Lösungen, wie Absolventinnen im Land gehalten bzw. mehr Inländer:innen ausgebildet werden“,
so Zangerl.
Doch auch die Ausbildungsstellen an der Innsbrucker Uniklinik sollten evaluiert und dem aktuellen Zahnärztemangel angepasst werden.
„Wie bei der Pflege müssen wir an vielen Schrauben drehen, um das Gesundheitssystem auf Vordermann zu bringen. Und alle Beteiligten sollten vor allem ein Ziel vor Augen haben: Die niederschwellige und umfassende Versorgung der Bevölkerung“,
sagt Zangerl. Zangerl fordert die zuständige Landesrätin Cornelia Hagele in diesem Zusammenhang auf, zu evaluieren, wie viele Ausbildungsstellen es an der Zahnmedizin vor 15 Jahren gab und wie viele es heute sind. Denn durch diese Ursachenforschung, so Zangerl, würde man ein gutes Stück weiterkommen.
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