Tiroler Wirtschaft schlägt Alarm
WK-Präs. Walser: "Die Lage bedroht unsere Existenz"

Schlagen Alarm: Manfred Hautz, Peter Seiwald, Christoph Walser, Josef Huber und Franz Jirka.
  • Schlagen Alarm: Manfred Hautz, Peter Seiwald, Christoph Walser, Josef Huber und Franz Jirka.
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Die Tiroler Wirtschaft fordert ein Reihe von Maßnahmen von der Politik, um Arbeitskräfte zu bekommen.

TIROL. Die Wirtschaft im Land schlägt Alarm: "Der Lehrlings und Arbeitskräftemangel bedroht die Existenz der Wirtschaft." So bringt es Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser auf den Punkt. Nach Corona hat sich Tirols Wirtschaft schneller erholt als befürchtet.

"Dadurch fehlen mittlerweile in fast allen Branchen und in allenTiroler Bezirken Mitarbeiter, für 70 Prozent der Tiroler Unternehmer ist der Facharbeitermangel das beherrschende Thema",

erklärt Walser. Kufsteins Bezirksobmann Manfred Hautz sieht speziell im Tourismus große Probleme. "Für ganz Tirol sind 300 Saisoniers genehmigt, wir würden aber 4.000 brauchen, dieses Kontingent muss sofort erhöht werden." Für Hautz ist es untragbar, dass Tourismusbetriebe Betten oder Leistungen nicht anbieten können, nur weil Personal fehlt. "Tirol steht vor einer tollen Wintersaison, doch ohne Personal wird es schwierg, die Gäste perfekt bedienen zu können", so Hautz.

Wart ihr schon vom Facharbeitermangel betroffen?

In Tirol Vollbeschäftigung

In Tirol gibt es derzeit 8.000 offene Stellen, davon 1.700 Lehrstellen. "Dem gegenüber stehen 472 Lehrstellensuchende, mit 3,8 Prozent Arbeitslosenquote herrscht in Tirol quasi Vollbeschäftigung", sagt Walser. "Auch die demographischen Gegebenheiten sind für den Arbeitskräftemangel mitverantwortlich. Und die Politik."
Michaela Hysek-Unterweger, Bezirksobfrau in Lienz fordert deshalb von der Politik, die Kinderbetreuung rasch neu zu adaptieren. "Damit wir interessierte Frauen wieder verstärkt in den Arbeitskreislauf bekommen."
Der Kitzbühler Bezirksobmann Peter Seiwald fordert eine sofortige Adaption der Rot-Weiß-Rot-Card. "Die Gesetze und Verordnungen entsprechen nicht mehr den modernen Anforderungen, hier gehört rasch Abhilfe geschafft."

Migranten besser einbinden

Der Imster Bezirksobmann Josef Huber sieht in der Migration durchaus Möglichkeiten, Arbeitskräfte zu lukrieren. "

Wir brauchen eine kontrollierte Zuwanderung, die Integration muss schon sehr früh beginnen, die Asylverfahren dauern zu lange und werden zu oft negativ ausgestellt."

Für Huber ist auch ein Problem, dass Firmen die angestrebten Fertigstellungen aus Personalmangel oft nicht schaffen."Das wird prekär, wenn etwa jemand eine Wohnung gekündigt hat und die neue nicht fertiggestellt werden kann. Oder ein Hotel nicht rechtzeitig zur Wintersaison in Betrieb gehen kann."

Handwerk leidet besonders

Für den Innsbrucker WK-Obmann Franz Jirka sind die Handwerksbetriebe besonders betroffen. "Durch fehlendes Personal leisten viele Mitarbeiter enorme Überstunden, Burnouts sind oft die Folge. Darum muss auf allen Ebenen die Berufsorientierung intensiviert werden. Und die Facharbeiterausbildung muss gleichwertig mit den akademischen Schulausbildungen gesehen werden."

Kollektiv meist überzahlt

Auf die Frage, ob die Kollektivverträge nicht zu niedrig angesetzt seien, sagt Präsident Walser: "Über 90 Prozent der Mitarbeiter werden bereits über den Kollektivvertrag bezahlt, die momentane Teuerungswelle wird aber zusätzlich zum gesellschaftlichen Problem werden."

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