Finanzen

Wie sieht es mit den Zinsen für 2024 aus?

Im letzten Quartal 2023 gab es erhebliche Veränderungen auf den Zinsmärkten. Doch wie sieht es im neuen Jahr aus? Die WK Tirol gibt einen Überblick über die aktuelle Entwicklung.

TIROL. Christoph Kirchmair, der stellvertretende Fachgruppenobmann der Sparte Finanzdienstleister der WK Tirol, möchte einen Überblick zu den aktuellen Entwicklungen und deren Auswirkungen geben.

Anomalie bei den Zinssätzen

Für gewöhnlich steigen die Zinssätze mit zunehmender Laufzeit. Allerdings gibt es aktuell einen Anomalie bei den Zinssätzen: die langfristigen Fixzinsbindungen wären so günstig wie nie zuvor. Vor einem Jahr war ein variabel verzinstes Darlehen mit 3,389 % im Durchschnitt teurer als ein zehnjähriger Fixzinssatz von 4,023 %. Innerhalb von nur drei Monaten hat sich dies nun umgekehrt. 

Somit würden Kreditnehmer, die eine langfristige Fixzinsbindung wählen, von einem niedrigen Zinsvorteil profitieren, so die WK Tirol. Der Unterschied beläuft sich in einem Rechenbeispiel der Wirtschaftskammer allerdings auf 37,89 Euro monatlich, wenn man einen Immobilienkredit in Höhe von 100.000 Euro, mit 25 Jahren Laufzeit und 10-jähriger Fixzinsbindung aufnimmt. Man kann sich im Jahr also 454,68 Euro sparen.

Wie wird sich die Situation entwickeln?

Viele Indikatoren würden darauf hinweisen, dass sich EZB-Leitzinsen bis mindestens zur zweiten Jahreshälfte 2024 unverändert halten.
Der Zinssatz für langjährige Bindungen könnte Ende 2024 deutlich über dem aktuellen Niveau liegen, so die ExpertInnen der WKO, die empfehlen die derzeit günstige Phase zu nutzen.
Die Marktteilnehmer erwarten, dass die Zinsen rasch sinken werden. Das hält man bei der WKO allerdings für sehr optimistisch und bevorzugt weiterhin langfristige Fixzinssätze. Diese hätten sich im Vergleich zu variablen Zinssätzen sehr günstig entwickelt.

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