GPA Tirol
Warnstreiks im Tiroler Handel haben begonnen
Die KV-Verhandlungen im Handel laufen nicht erfolgreich. Mittlerweile musste die vierte Verhandlungsrunde abgebrochen werden. Deswegen ruft die Gewerkschaft GPATirol ab dem 30. November zu Warnstreiks auf.
TIROL. Die Arbeitgeber wären nach wie vor nicht bereit, ein Angebot vorzulegen, das über der Inflationsrate von 9,2% liegt, so die Gewerkschaft GPA Tirol zu dem Handels-KV.
Notwendigkeit von deutlich höheren Einkommen
Jochen Niederl, Betriebsratsvorsitzender der Liebherr Österreich Vertriebs- und Service GmbH und Mitglied des Verhandlungsteams der Gewerkschaft GPA, betont die Notwendigkeit von deutlich höheren Einkommen:
„Besonders in Tirol brauchen wir einen Abschluss, der den Beschäftigten im Handel einen realen Ausgleich der Teuerung und damit eine Verbesserung der alltäglichen Lebensqualität bietet. Die Einkommen im Handel sind ohnehin gering, die Teilzeitquote hoch. Viele wissen nicht, wie sie angesichts der massiven Preisexplosion finanziell über die Runden kommen sollen.“
Seitens der Gewerkschaft GPA wird eine Gehaltserhöhung von 9,4% plus 15 Euro Fixbetrag gefordert. Somit also eine durchschnittliche Gehaltserhöhung von 9,97%. Die Gewerkschaft will zudem einen sozial gestaffelten Abschluss erreichen, um speziell die unteren Einkommensgruppen anzuheben.
Man ist bereit für einen fairen Abschluss zu kämpfen
Die Betriebsversammlungen der vergangenen Woche hätten deutlich gemacht, dass die Beschäftigten bereit wären, für ihren Kollektivvertrags-Abschluss zu kämpfen, so Philip Pollak, Regionalsekretär der Gewerkschaft GPA für den Handel in Tirol.
Der Zusammenhalt untereinander wäre enorm und die Solidarität groß.
"Dazu kommt, dass die von der Arbeitgeberseite angebotenen sechs Prozent Gehaltserhöhung plus Einmalzahlung angesichts der hohen Teuerung wahrhaftig ein Affront gegenüber den Beschäftigten sind!“
Deswegen wird vom 30. November bis 2. Dezember ein Warnstreik im Tiroler Handel stattfinden. Ein weiterer Verhandlungstermin ist am 5. oder 6. Dezember angesetzt.
***Update***
Warnstreiks haben am 30. November begonnen
Seit dem 30. November finden erstmalig Warnstreiks im Tiroler Handel statt. Sie werden bis zum 2. Dezember andauern – da findet eine Kundgebung vor dem Innsbrucker Einkaufszentrum Sillpark statt, während innen einige Geschäfte bestreikt werden. Im Tiroler Handel sind rund 50.000 Mitarbeiter:innen beschäftigt, der Großteil sind Frauen.
„Die Beschäftigten werden alles daransetzen, um eine gute Gehaltserhöhung über der Inflation und einen fairen Kollektivvertragsabschluss zu erhalten. Mit den jetzt stattfindenden Warnstreiks senden wir ein deutliches Signal an die Arbeitgeber: Wir lassen nicht locker, bis ein faires Angebot auf dem Verhandlungstisch liegt!“,
so Philip Pollak, Regionalsekretär der Gewerkschaft GPA für den Handel in Tirol.
Warnstreiks vor dem Sillpark
Um den Forderungen der Gewerkschaft GPA Nachdruck zu verleihen, finden am kommenden ersten Einkaufssamstag (2. Dezember) in zahlreichen Geschäften im Innsbrucker Sillpark Warnstreiks und Betriebsversammlungen statt. Währenddessen werden vor dem Sillpark zahlreiche Gewerkschaftsvertreter:innen, Handelsangestellte und Betriebsrät:innen mit einer Solidaritätskundgebung ihren Rückhalt ausdrücken. Zudem werden die Kund:innen über die aktuelle Situation informiert. Bei der Kundgebung stehen zahlreiche Gesprächspartner für Interviews zur Verfügung.
2. Dezember 2023 um 9:00 Uhr
Bushaltestelle vor dem Sillpark Shopping Center GmbH
(Museumstraße 38, 6020 Innsbruck)
Gesprächspartner:
- BetriebsrätInnen aus dem Handel
- Harald Schweighofer, Landesgeschäftsführer GPA Tirol
- Philip Wohlgemuth, ÖGB-Landesvorsitzender
- Bernhard Höferl, Aerbeiterkammer-Vorstand
- Jochen Niederl, Betriebsratsvorsitzender der Liebherr Österreich Vertriebs- und Service GmbH und Mitglied des Verhandlungsteams der Gewerkschaft GPA
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