Reisebus-Branche
Reisewarnungen sorgen für schlechte Aussichten
TIROL. Die kürzlich ausgesprochene Reisewarnung für Tirol seitens vieler europäischer Länder lässt auch die Reisebus-Branche ausbluten. Schon seit Anfang der Coronakrise schreiben die meisten Busbetriebe rote Zahlen, der Fuhrpark steht in der Garage. Die wenigen Reisen, die im Herbst geplant waren, sind fast überall wieder storniert.
Aussichten für nächstes Jahr "ernüchternd"
Über das düstere Stimmungsbild in der Reisebusbranche weiß auch Franz Sailer, Obmann der Tiroler Autobusbranche bescheid:
"Seit März ist der nationale und internationale Reiseverkehr fast vollends zum Erliegen gekommen und die Aussichten für nächstes Jahr sind auch ernüchternd."
Manche Unternehmen der Branche versuchen es weiterhin mit Kurzarbeit oder gehen Wege im Linien- und Schülerverkehr. Doch was aktuell wirklich wichtig wäre, wie Sailer erläutert, ist der Fixkostenzuschuss Phase 2. Dieser lässt noch auf sich warten, dabei wäre er "überlebenswichtig", denn er berücksichtigt für die Busbranche wichtige Kosten wie Abschreibung und Leasingraten.
Reisewarnungen machen es noch schlimmer
Die sowieso schon schwierige Situation wird durch die aktuellen Reisewarnung noch verschärft. Geplante Herbst-Ausflüge die nach Deutschland geführt hätten, fallen aufgrund des vorzuweisenden negativen Covid-19-Tests ins Wasser, denn der Test kostet wiederum 100 Euro, so Branchensprecher Sailer.
"Für unsere Kollegen, die sich dieses Geschäft in den letzten Wochen und Monaten mühsam wieder aufgebaut haben, eine absolute Katastrophe.“
Für Sailer ist die Reisewarnung nicht nachvollziehbar, gerade da die Zahlen in den letzten Wochen wieder gesunken sind. Jedoch kritisiert er auch die Ampelregelung der österreichischen Bundesregierung, diese hätte bisher mehr geschadet als geholfen. Auch sie trage zu den extremen Verlusten in der Reisebus-Branche bei.
Sailer fordert eine "europaweite einheitliche Lösung", dies wäre für eine Branche, die vor allem vom grenzüberschreitenden Verkehr lebt, enorm wichtig.
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