Coronakrise
Langfristige Einkommenseinbußen für Haushalte
TIROL. Die vierte Auflage der durchblicker-Umfrage zeigt, dass die finanzielle Lage in den österreichischen Haushalten, trotz Öffnungsschritten, nach wie vor angespannt ist. Haushalte in Tirol, Oberösterreich und Niederösterreich sind überdurchschnittlich häufig von Einkommenseinbußen betroffen.
Wirtschaft kann noch nicht aufatmen
Die Coronazahlen sinken von Tag zu Tag, eine große Erleichterung für die ganze Bevölkerung doch besonders für die Wirtschaft. Die aktuelle durchblicker-Umfrage zeigt jedoch, dass man noch lange nicht aufatmen kann, was die wirtschaftliche Lage angeht:
Bei 35 Prozent der österreichischen Haushalte hat sich das Haushaltseinkommen coronabedingt in den letzten 15 Monaten reduziert, jeder Sechste davon hat Schwierigkeiten, seine Fixkosten zu decken. Das sind rund 6 Prozent der österreichischen Bevölkerung ab 18.
Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von durchblicker, erläutert dazu:
„Im Schnitt müssen die Haushalte mit etwa 660 Euro weniger auskommen, womit die Reduktion sogar etwas höher ausfällt als noch im März. Besonders schwierig ist die Lage für Selbstständige: 86 Prozent der betroffenen Haushalte beklagen nach wie vor ein reduziertes Einkommen.”
Langfristiges Problem
Die finanziellen Einschnitte der Coronakrise wirken sich zudem langfristig aus. 45 Prozent der Betroffenen gaben an, dass die finanziellen Einbußen länger als zwölf Monate spürbar waren.
Das hat deutliche Folgen für das Konsumverhalten. 77 Prozent der von Reduktionen Betroffenen geben aktuell an, auf bestimmte Anschaffungen zu verzichten. Vor allem gespart werden muss bei Urlaub, Kleidung und Accessoires sowie Freizeit und Hobby.
Um sich Spielraum zu verschaffen, haben fast 60 Prozent aller österreichischen Haushalte in den letzten 15 Monaten aufgrund der schlechteren finanziellen Lage ihre Fixkosten zumindest einmal optimiert bzw. gesenkt.
Kurzarbeit als Hauptursache
Beinahe bei jedem zweiten in Mitleidenschaft gezogenen Haushalt (45 Prozent) ist die Kurzarbeit Ursache für die verschlechterte Einkommenslage, 27 Prozent geben den Verlust des Arbeitsplatzes an, 19 Prozent einen Umsatzrückgang bei selbstständiger Arbeit.
Haushalte in Oberösterreich (41 Prozent), Niederösterreich (38 Prozent) und Tirol (37 Prozent) sind überdurchschnittlich häufig von Einkommenseinbußen betroffen sind.
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