AK Tirol
Aus für Ausbildungskosten, dafür faire Entlohnung
TIROL. Es geht wieder um das Thema Pflege bei der Arbeiterkammer Tirol. Um diese Berufe attraktiver zu machen, müsse man an vielen Schrauben drehen. So sollen endlich die Ausbildungskosten wegfallen, dafür eine faire Entlohnung hinzu kommen.
Umdenken und bessere Rahmenbedingungen
Es fängt schon bei der Ausbildung an, wenn man die Rahmenbedingungen für die Pflegeberufe verbessern möchte, weiß AK Tirol Präsident Zangerl. Einmal mehr sorgt die geplante „Pflegelehre“ für Diskussionen, daneben sind aber auch die derzeit geltenden Entschädigungen bei der Ausbildung zur Pflegeassistenz bzw. Pflegefachassistenz und die Frage der Studiengebühren bei der Ausbildung zum diplomierten Personal Anlass für reichlich Gesprächsstoff.
Zangerl sieht in der Pflege und hier gerade im Ausbildungsbereich eine große Bedeutung für die Zukunft, die Pandemie war schon mal ein kleiner Vorgeschmack.
„Mit einem Taschengeld als Verdienst während der Ausbildung wird das nicht mehr gehen. Alle Ausbildungen im Pflegebereich werden ordentlich entlohnt werden müssen“,
so das Fazit des Arbeiterkammer Tirol Präsidenten. Er fordert klare Ausbildungsrichtlinien und eine entsprechende Lehrlingsentschädigung, wie etwa in den technischen Lehrberufen. Wie in anderen Lehrberufen fordert die AK auch bei der Pflegelehre konkrete Ausbildungspläne sowie Ausbildungsbetreuer, die den Auszubildenden zur Seite stehen.
„Es muss auch klar sein, dass Lehrlinge, Praktikanten oder andere Personen, die sich in Ausbildung befinden, nicht als Kompensation für fehlendes Personal herhalten dürfen“,
mahnt Zangerl.
Ausbildung finanzieren?
Gerade bei Um- und Quereinsteigern stellt sich die Frage, wie sie ihre Ausbildung finanzieren sollen. Die Förderlandschaft sei in der Pflegeausbildung rar gesät, so die AK Tirol. Im Falle der einjährigen Vollzeit-Ausbildung zur Pflegeassistenz eignet sich die Bildungskarenz, falls man diese mit dem aktuellen Dienstgeber vereinbaren kann. Für die zweijährige Ausbildung zur Pflegefachassistenz kann bei Erfüllung aller Voraussetzungen das AMS-Fachkräftestipendium ein Lösungsansatz sein, um die Lebenshaltungskosten während der Zeit der Ausbildung finanzieren zu können. Die Situation ist jedoch schwierig, gerade beim Diplom-Studium. Hier ist es für engagierte Personen über 35 durch den Wegfall des Fachkräftestipendiums nicht mehr möglich, den Beruf zu wechseln.
Deshalb fordert AK Präsident Zangerl eine Anpassung der Fördermaßnahmen in allen Bereichen. Sonst würde man schon bei der Ausbildung alle Wege für eine attraktive Pflegearbeit in Tirol verbauen.
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