Glasfaserausbau, Landesförderungen
Ultraschnelles Internet - teuer, aber notwendig
Die Tiroler Landesregierung hat diese Woche beschlossen, die Bundesförderungen für den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur in Landgemeinden um 4,8 Millionen Euro zu ergänzen.
TIROL. Die zusätzlichen Mittel stammen aus der Anschlussförderung des Landes, die es ermöglicht, bis zu 15 Prozent der förderbaren Projektkosten zu finanzieren. Dank dieser Unterstützung entsteht ein Gesamtprojektvolumen von rund 38,2 Millionen Euro, das auf Antrag von Landesrat Mario Gerber beschlossen wurde.
Landeshauptmann Anton Mattle betonte die wachsende Bedeutung von schnellem Internet in den Landgebieten.
Mir ist wichtig, dass die Menschen im Land dieselben Chancen haben, wie in der Stadt. Hierfür braucht es insbesondere eine gute Anbindung an das Internet. Mit der laufenden Breitbandoffensive sollen Betriebe und die Bevölkerung flächendeckend mit zukunftsfähiger Breitband-Infrastruktur versorgt werden. Der Ausbau schreitet laufend voran und immer mehr Tirolerinnen und Tiroler können von ultraschnellem Internet profitieren. Die Gemeinden sind hierbei wichtige Partner. (Landeshauptman Tirol Anton Mattle)
Sonst klärte der Landeshauptmann auf, dass leistungsfähige Internetanschlüsse für Privatpersonen und Unternehmen immer wichtiger werden. Sie sind entscheidend für die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Herkömmliche Anschlüsse reichen oft nicht aus, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Daher ist ein flächendeckender Glasfaserausbau notwendig, um allen Menschen in Tirol schnellen und zuverlässigen Internetzugang zu ermöglichen.
Tirols Erfolgsgeschichte im Breitbandausbau
Im Jahr 2013 wurde mit dem Breitband-Masterplan des Landes der Grundstein für das erfolgreiche „Tiroler Modell“ zum Ausbau von Breitbandnetzen gelegt, informiert der Pressedienst des Landes Tirol. Bis heute beteiligen sich 194 von insgesamt 277 Tiroler Gemeinden sowie 21 Planungsverbände an der Breitbandoffensive. Mit Unterstützung von Bund und Land bauen sie gemeindeeigene Glasfasernetze auf.
In den ersten beiden Förderaufrufen erhielten 74 Projekte von Tiroler Gemeinden Förderzusagen des Bundes. Damit konnten Investitionen in Höhe von 86,5 Millionen Euro angestoßen werden. Der Bund stellte dafür 52,9 Millionen Euro bereit, während das Land eine Anschlussförderung von 9,7 Millionen Euro gewährte.
Laut dem Land Tirol, deckt der Glasfaserausbau in den beteiligten 194 Gemeinden durchschnittlich 60 Prozent des Gemeindegebiets ab. In den übrigen 83 Gemeinden, die keine gemeindeeigenen Glasfasernetze haben, wird der Ausbau entweder von privaten Netzbetreibern vorangetrieben oder aktuell noch nicht durchgeführt.
Bemerkenswert ist, dass in Gemeinden mit gemeindeeigenen Glasfasernetzen die Nutzung derzeit bei rund 45 Prozent liegt. Das ist fast doppelt so hoch wie in Gemeinden, die ausschließlich auf private Netze setzen.
Höhe Breitband-Ausbaukosten im Land
Die Topografie Tirols macht den Breitbandausbau in ländlichen Regionen teurer, erklärt das Land Tirol in seiner Presseaussendung. Besonders gilt dies für entlegene Haushalte. Etwa drei Viertel der Tiroler Bevölkerung lebt in peripheren Gebieten. Die Breitbandserviceagentur Tirol ist für die Planung, Errichtung und den Betrieb der Glasfasernetze in den Tiroler Gemeinden zuständig. Laut dieser Organisation benötigen ländliche Gebiete längere Strecken für den Glasfaserausbau. Pro Haushalt sind meist weniger Anschlüsse möglich als in städtischen Mehrparteienhäusern. Zudem seien gemeindeeigene Netze ein wichtiger Baustein, um die Chancengleichheit sicherzustellen und das Stadt-Land-Gefälle bei der Glasfaserversorgung zu reduzieren.
Die Gemeinden sind unverzichtbare Partner in Sachen Breitbandausbau. Um die Finanzierungslücke zu reduzieren und die Gemeinden bei der Umsetzung von Glasfaserprojekten weiter zu unterstützen, sind Förderungen des Bundes sowie des Landes wesentlich. Nichtsdestotrotz ist neben dem Ausbau durch die Gemeinden auch der privatwirtschaftliche Ausbau durch Netzbetreibende wichtig, um den flächendeckenden Breitbandausbau in unserem Land weiter voranzutreiben. Schließlich profitieren vom schnellen und stabilen Internet alle in Tirol – sowohl die Bevölkerung als auch der Arbeit- und Wirtschaftsstandort. (Landesrat Mario Gerber)
Die Tiroler Landesregierung hat 2023 den Breitband-Masterplan bis 2028 fortgeschrieben. Bis dahin sollen 75 Prozent der Adressen im Dauersiedlungsraum Glasfaser nutzen können, der Nutzungsgrad soll auf 60 Prozent steigen.
Schnelles Internet wird in Gemeinden weiter forciert
„refurbished“ Modem = ein Monat kostenloses Internet
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