Tag gegen Menschenhandel
Menschenhandel kommt auch in Österreich vor

- Rund 30 Millionen Menschen in fast allen Staaten der Welt sind laut Schätzungen internationaler Organisationen von Menschenhandel betroffen. Am 30. Juli findet der Internationale Tag gegen Menschenhandel statt, der auf dieses Verbrechen, das sich vielfach im Verborgenen abspielt, aufmerksam macht.
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Der Tag gegen Menschenhandel findet am 30. Juli statt und will auf diese grausame Thematik aufmerksam machen, denn auch in Österreich gibt es leider Fälle von Menschenhandel.
TIROL. Sexuelle Ausbeutung, Arbeitsausbeutung oder Kinderhandel: Rund 30 Millionen Menschen in fast allen Staaten der Welt sind laut Schätzungen internationaler Organisationen von Menschenhandel betroffen. Am 30. Juli findet der Internationale Tag gegen Menschenhandel statt, der auf dieses Verbrechen, das sich vielfach im Verborgenen abspielt, aufmerksam macht.
Task Force Menschenhandel
In Tirol ist die Abteilung Staatsbürgerschaft des Landes mit der Koordination aller Aktivitäten zur Bekämpfung des Menschenhandels beauftragt. Die Tiroler Koordinierungsstelle wirkt in der österreichweiten Task Force Menschenhandel mit. Darüber hinaus koordiniert und organisiert sie regelmäßig Schulungen – vor Kurzem für die TeilnehmerInnen des im Vorjahr neu eingeführten Traineeprogramms für die Sozialarbeit an den Bezirkshauptmannschaften.
„Menschenhandel ist eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung. In Österreich betrifft sie vor allem Frauen in Form von Arbeitsausbeutung in Haushalt und Pflege, sexueller Ausbeutung oder Ausbeutung in der Bettelei sowie Kinder. Um gegen Menschenhandel vorzugehen, muss auf allen Ebenen und in enger Zusammenarbeit zwischen allen involvierten Systempartnerinnen und Systempartnern in Tirol sowie auf Länder- und Bundesebene angesetzt werden: mit Maßnahmen, die Menschenhandel im Vorfeld unterbinden sowie einem umfassenden Hilfs- und Unterstützungsangebot für Betroffene. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Aufklärung und Sensibilisierung – der breiten Öffentlichkeit und natürlich insbesondere der Fachpersonen, die entsprechend geschult werden müssen“,
betont LRinEva Pawlata.

- „Eine zentrale Rolle spielt Aufklärung und Sensibilisierung – der breiten Öffentlichkeit und natürlich insbesondere der Fachpersonen, die entsprechend geschult werden müssen“, betont LRin Pawlata.
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Hinschauen und Verdachtsfälle melden
So kann es etwa im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, in dem die Trainees im Rahmen des Programms arbeiten, jederzeit Berührungspunkte mit Betroffenen geben. Im Rahmen einer Schulung lernten die TeilnehmerInnen unter anderem, welche Anzeichen als Alarmsignale für das Vorliegen von Menschenhandel gelten und bei welchen Fachstellen Verdachtsfälle gemeldet werden können.
Speziell bei Kindern können solche Indikatoren etwa sein, dass ein Kind immer wieder allein an öffentlichen Plätzen angetroffen wird, keine Angaben über sich bzw. Angehörige machen will oder in Begleitung von Erwachsenen sichtlich eingeschüchtert wirkt.
Doch auch für die Zivilgesellschaft gilt: hinschauen und bei Verdacht die Behörden informieren. Die Menschenhandels-Hotline im Bundeskriminalamt (+43 677 61 34 34 34) nimmt rund um die Uhr Hinweise betreffend Menschenhandel entgegen. Wer selbst von Ausbeutung betroffen ist oder den Verdacht hat, dass jemand Hilfe benötigt, kann sich außerdem anonym, unverbindlich und kostenlos an Opferschutzeinrichtungen wie IBF – Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel (+43 1 796 92 98) oder MEN VIA (+43 699 17 48 21 86) wenden.
Neuer Aktionsplan auf Bundesebene
Die österreichweite Task Force zur Bekämpfung des Menschenhandels wurde 2004 eingerichtet. Dort sind relevante Bundesministerien, Bundesländer, Sozialpartner sowie spezialisierte Nichtregierungsorganisationen vertreten. Hauptaufgabe der Task Force ist die Ausarbeitung und Umsetzung Nationaler Aktionspläne zur Bekämpfung des Menschenhandels. Im März dieses Jahres wurde der mittlerweile siebte Nationale Aktionsplan zur Bekämpfung des Menschenhandels (NAP) für die Jahre 2024 bis 2027 vorgelegt.
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