Wohnbaumilliarde
Mehr Wohnungen, Sanierungsoffensive und Zinsstützung in Tirol

- Das Tiroler Wohn- und Eigentumspaket wurde im Landhaus präsentiert.
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Die im Rahmen der bundesweiten Wohnbaumilliarde zur Verfügung stehenden Mittel ermöglichen ein Plus von 530 leistbaren Wohnungen, die Aufwertung der Sanierungsoffensive um 15 Millionen Euro und die Zinsstützung um 1,5 Prozent bei Krediten.
TIROL. Tirol setzt die vom Bund initiierte Offensive für bezahlbares Wohnen mit einem 84 Millionen Euro umfassenden Wohn- und Eigentumspaket um. Durch zusätzliche Mittel für die Wohnraumförderung, das Aussetzen von Nebengebühren beim Erwerb des ersten Eigenheims und steuerliche Anreize will die Bundesregierung bezahlbaren Wohnraum schaffen und die Bauwirtschaft stärken.
"Jeder junge Mensch muss die Perspektive haben, sich Eigentum zu schaffen. Nur so werden wir die Leistungsbereitschaft in unserem Land aufrechterhalten können. Wir wollen jungen Tirolerinnen und Tirolern ihren starken Wunsch nach den eigenen vier Wänden ermöglichen. Das Wohn- und Eigentumspaket des Bundes bringt für Tirol insgesamt 84 Millionen Euro, die wir vor allem in leistbares Eigentum für die Fleißigen investieren wollen." LH Anton Mattle
"Nun legen wir ein Wohn- und Eigentumspaket vor, das unter anderem Zinsunterstützungen für Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer, mehr Mittel für Eigentums- und Mietkaufwohnungen sowie rund 15 Millionen Euro für Sanierungsmaßnahmen bringt“, freut sich LH Anton Mattle. Das Ganze verdeutlicht der zuständige Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer, auf dessen Initiative begleitend zum Tiroler Wohn- und Eigentumspaket auch die Wohnbauförderungsrichtlinien und Wohnhaussanierungsrichtlinien angepasst wurden: "Die Tiroler Wohnbauförderung ist ein Vorzeigemodell. Mit den neuen Adaptierungen ist es uns gelungen, dass künftig noch mehr Menschen von den Förderungen profitieren können." Dornauer informiert auch über aktuelle Zahlen rund um den geförderten Wohnbau. So wurde im Jahr 2024 bis jetzt 917 vom Land Tirol geförderte Wohnungen errichtet. 9.600 Sanierungsansuchen mit einem Bauvolumen von 170 Millionen Euro wurden von der Verwaltung abgearbeitet. Im Rahmen der Photovoltaikförderung wurden 4.150 Ansuchen behandelt. Unterstützung für das Tiroler Paket kommt vom Sprecher der gemeinnützigen Wohnbauträger in Tirol, Franz Mariacher: "Damit können wir insbesondere die Sanierungsmaßnahmen bei unseren Mietwohnhäusern schneller vorantreiben. Im Bereich des Wohnbaus haben wir die Talsohle hinter uns und die Gemeinnützigen werden alles daran setzen, die Maßnahmen des Landes zu unterstützen und das übergeordnete Ziel, nämlich mehr leistbaren Wohnraum und vor allem leistbares Eigentum, zu verfolgen. Wir werden unsere ganze Kraft einsetzen, um die Wohnbauleistung zu steigern. Denn jeder zusätzliche Euro im Bereich des Neubaus sowie der Sanierung bringt circa eine dreifache Wertschöpfung“, erklärt Mariacher.

- LH Anton Mattle hob die Bedeutung des vorliegenden Pakets hervor und bezog sich einmal mehr auf die durch die KIM-Verordnung entstandenen Herausforderungen.
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Zinsstütze in Höhe von 1,5 Prozent
Konkret werden im Rahmen der Wohnbauförderungskriterien zusätzliche Zinsunterstützungen in Höhe von 1,5 Prozent der Kreditsumme für die Schaffung von Eigentum aufgelegt. Der Bund ermöglicht im Rahmen seines Pakets den TirolerInnen Zinsunterstützungen für ein begrenztes Gesamtkreditvolumen von 42,37 Millionen Euro bis 2028. „Wir wollen bei der Schaffung von Eigentum keine Obergrenze einziehen. Deshalb nimmt das Land Tirol auch selbst Geld in die Hand und ermöglicht bis zum 31. März 2025 allen, die eine Eigentumswohnung oder ein Eigenheim mit Kredit finanzieren wollen und unter die Wohnbauförderungskriterien fallen, eine zusätzliche Zinsstütze in Höhe von 1,5 Prozent“, erklärt Mattle. Eine Antragstellung ist für natürliche Personen, für den Ersterwerb einer Eigentumswohnung oder für die Schaffung eines Eigenheimes, von 1. September 2024 bis zum 31. März 2025 unter Einhaltung der Wohnbauförderungskriterien möglich. Die FördernehmerInnen schließen ihre Kredite bei einer Bank ab und bekommen nach Antragstellung im Rahmen der Wohnbauförderung bis 2028 jährlich eine Unterstützung von 1,5 Prozent der Kreditsumme (Mindestkreditsumme 50.000 Euro; Kreditsumme unbegrenzt, Förderung bis zu einer maximalen Kreditsumme von 200.000 Euro). Bei einer Kreditsumme von 200.000 Euro ergibt dies zusätzlich zur Wohnbauförderung einen Zinszuschuss in Höhe von 3.000 Euro pro Jahr und insgesamt 12.000 Euro bis 2028.

- Zusätzlicher geförderter Wohnraum, Tirol als Spitzenreiter in Sachen Sanierungen und ein 7-Punkte-Wohnpaket: LHStv Georg Dornauer verwies auf Maßnahmen und Projekte, die in Tirol das leistbare Wohnen
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530 zusätzliche Wohnungen
Um den Wohnbau anzukurbeln, stellt der Bund in Tirol zusätzlich rund 66 Millionen Euro an Förderungsmitteln zur Verfügung. Damit sollen zusätzlich zum „natürlichen Wohnungswachstum“ (im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen zwei Jahre) bis 2026 zusätzlich rund 530 Wohnungen entstehen – 50 Prozent in Form von Eigentums- oder Mietkauf- und 50 Prozent in Form von Mietwohnungen. Die Abwicklung erfolgt im Rahmen der Wohnbauförderung. Für eine Sanierungsoffensive stehen in Tirol bis 2026 zusätzlich zu den im Bundesländervergleich bereits sehr hohen budgetierten Landesmitteln fast 15 Millionen Euro an frischen Mitteln zur Verfügung. Damit sollen thermische Sanierungsmaßnahmen für Mietwohnungen von gemeinnützigen Wohnbauträgern, die Qualitätsverbesserung von Wohnraum sowie das Energiesparen vorangetrieben werden.

- Franz Mariacher, Sprecher der gemeinnützigen Wohnbauträger in Tirol, unterstützt das heute präsentierte Paket der Tiroler Landesregierung.
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Kritik an der KIM-Verordnung
Aufmerksam macht die Tiroler Landesspitze auch auf den Handwerkerbonus. Privatpersonen erhalten eine Förderung für durchgeführte Arbeitsleistungen rund um den privaten Wohn- und Lebensbereich – wie etwa Renovierungsarbeiten oder Erweiterungen. Ab 15. Juli 2024 bietet der „Handwerkerbonus Plus“ 20 Prozent der Arbeitskosten bis zu einer Förderhöhe von 2.000 Euro zurückzubekommen (mehr dazu unter handwerkerbonus.gv.at). Aus Tirol werden die Bundesregierung und die Finanzmarktaufsicht aber in Sachen Finanzierung von Eigentum weiterhin in die Pflicht genommen. „Die KIM-Verordnung ist und bleibt ein Hemmschuh für Wohnungseigentum. Sie gehört in dieser Form ehestmöglich abgeschafft. Ansonsten werden alle Bestrebungen, die wir in Richtung leistbares Eigentum setzen, im Sand verlaufen. Der Traum junger Tirolerinnen und Tiroler zerplatzt am Bankschalter, weil die Finanzmarktaufsicht die Banken geißelt, obwohl die Ausfälle bei privaten Wohnbaukrediten in Tirol in den vergangenen Jahren im Promillebereich lagen“, finden LH Mattle und LHStv Dornauer unisono eindeutige Worte. Bei den ausgesetzten Nebengebühren für das erste Eigenheim, die die Bundesregierung befristet für zwei Jahre beschlossen hat, fordert Tirol eine dauerhafte Abschaffung.
Mehr zum Thema Wohnen auf MeinBezirk finden Sie hier

- Gemeinsame Pressekonferenz zu den Schwerpunkten leistbarer Wohnraum, Sanierungsoffensive und Zinsstützung
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