Woche gegen Betrug
Aktionswoche auch in Tirol: Sensibilisierung und Info

Um auf die Gefahren von Betrugsmaschen aufmerksam zu machen, hat der Bund eine österreichweite Aktionswoche "Woche gegen Betrug" gestartet, die kürzlich in einer Pressekonferenz vorgestellt wurde.  | Foto: BMI-Karl Schober
2Bilder
  • Um auf die Gefahren von Betrugsmaschen aufmerksam zu machen, hat der Bund eine österreichweite Aktionswoche "Woche gegen Betrug" gestartet, die kürzlich in einer Pressekonferenz vorgestellt wurde.
  • Foto: BMI-Karl Schober
  • hochgeladen von Lucia Königer

„Die finanziellen Schäden für die Opfer sind meist enorm und die psychische Belastung sehr hoch", wie Katja Tersch, Leiterin des Landeskriminalamts Tirol, im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche "Woche gegen Betrug" festhält. In dieser Woche legt das Bundeskriminalamt den Fokus auf die Sensibilisierung gegen Betrugshandlungen. Allein im letzten Jahr belief sich der Schaden durch Betrugshandlungen in Österreich auf 700 Millionen Euro.

TIROL. Die Kriminalstatistiken zeigen einen deutlichen Anstieg der Betrugsfälle, während andere Delikte weniger werden. Um auf die Gefahren von Betrugsmaschen aufmerksam zu machen, hat der Bund eine österreichweite Aktionswoche "Woche gegen Betrug" gestartet, die kürzlich in einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Vor den unterschiedlichen Betrugsformen schützt man sich am besten mit Wissen und Information 

Themenschwerpunkt und Info über die sozialen Medien

Für die Aktionswoche wird es diverse Themenschwerpunkte geben und die sozialen Medien werden zur Aufklärung der Bevölkerung genutzt. Hierfür wird jeden Tag ein spezieller Betrugsmodus im Fokus stehen. Neben diesen Informationen ist auch die Mithilfe der Bevölkerung ein zentraler Erfolgsfaktor, denn die Gespräche im Familien- und Bekanntenkreis können viele Straftaten im Keim verhindern.
Betrug im Internet stellt eine besondere Herausforderung dar, da die Täter international und oft vom Ausland aus operieren. Entsprechend kompliziert sind die Ermittlungen für die Polizei. Das Innenministerium und das Bundeskriminalamt setzen daher eine Vielzahl an Maßnahmen gegen Betrug.

„Internetbetrug kann jeden treffen. Daher ist es so entscheidend und wichtig, dass wir die Bevölkerung aufklären, damit es erst gar nicht zu einem Schaden kommt“,

betonte Innenminister Gerhard Karner bei der Auftaktveranstaltung am 7. August 2023.

Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamtes betonte, dass vor allem die Verlagerung der Straftaten in den digitalen Raum auffällt. Deswegen habe man "massiv investiert" und das Know-how erweitert, die Ressourcen ausgebaut und Strukturen neu aufgestellt.

Für die Aktionswoche wird es diverse Themenschwerpunkte geben und die sozialen Medien werden zur Aufklärung der Bevölkerung genutzt. v.l.: Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamtes, Innenminister Gerhard Karner, Katja Tersch, Leiterin des Landeskriminalamts Tirol. | Foto: BMI-Karl Schober
  • Für die Aktionswoche wird es diverse Themenschwerpunkte geben und die sozialen Medien werden zur Aufklärung der Bevölkerung genutzt. v.l.: Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamtes, Innenminister Gerhard Karner, Katja Tersch, Leiterin des Landeskriminalamts Tirol.
  • Foto: BMI-Karl Schober
  • hochgeladen von Lucia Königer

Auch Katja Tersch, Leiterin des Landeskriminalamts Tirol, kommentiert:

„Die finanziellen Schäden für die Opfer sind meist enorm und die psychische Belastung sehr hoch. Die Opfer sollen sich aber nicht schämen, sondern sich bei der Polizei melden, denn die Täter agieren höchstprofessionell und Betrug ist meist kein Einzeldelikt.“

Die Kriminaldienstreform hat ebenfalls einen Schwerpunkt auf der Bekämpfung der Internetkriminalität, so wird etwa in den Regionen eine Cyber-Cobra verankert. Auch die Abteilung Internetkriminalität im Bundeskriminalamt wird ausgebaut, um die Polizistinnen und Polizisten in den Regionen zu unterstützen. Bis Jahresende 2023 wird die Kriminaldienstreform abgeschlossen und die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Cybercrime Competence Center (C4) von 90 auf 120 Personen aufgestockt werden.

Betrugshandlungen rund 10 Prozent aller angezeigten Straftaten

Fast 50 Prozent der 2022 begangenen Betrugsdelikte in Österreich (insgesamt 27.600) liefen über das Internet, die sozialen Meiden oder Messengerdienste ab. Damit stellt die Deliktsform des Betrugs mittlerweile ein Zehntel aller angezeigten Kriminalfälle in Österreich, Tendenz steigend. Allein 2022 betrug der in Österreich gemeldete finanzielle Schaden knapp 700 Millionen Euro, von einer enormen Dunkelziffer ist hierbei auszugehen.

Erst am Wochenende vom 5. und 6. August 2023 berichtete das Bundeskriminalamt von einem Fall von Anlagenbetrug. Bei „Juicy Fields“ handelt es sich um ein Unternehmen, das seit Anfang 2020 hohe Renditen durch Investitionen in Anbau und Verkauf von medizinischem Cannabis versprochen hatte. Bis dato sind allein in Österreich über 5.000 Opfer bekannt, mit einer bisherigen Schadenssumme von 19 Millionen Euro in Österreich und mehr als 400 Millionen Euro europaweit.

Zu den Maßnahmen gegen die Internetkriminalität und Internetbetrug zählt auch die Arbeit des Bundeskriminalamts mit den Handelsakademien in Horn und Tamsweg. Sie legen den Schulschwerpunkt auf Internetsicherheit. In der Polizeigrundausbildung gibt es zudem neue Module zu Internetkriminalität, außerdem wird die Fortbildung der Kriminalbeamtinnen und -beamten weiterentwickelt und modernisiert.

Ähnliche Beiträge auf MeinBezirk.at:

Versuchter Betrug mit gefälschter Interpol-Mail
Betrüger wollen an Netflix-Zugangsdaten

Mehr News aus Tirol: Nachrichten Tirol

Um auf die Gefahren von Betrugsmaschen aufmerksam zu machen, hat der Bund eine österreichweite Aktionswoche "Woche gegen Betrug" gestartet, die kürzlich in einer Pressekonferenz vorgestellt wurde.  | Foto: BMI-Karl Schober
Für die Aktionswoche wird es diverse Themenschwerpunkte geben und die sozialen Medien werden zur Aufklärung der Bevölkerung genutzt. v.l.: Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamtes, Innenminister Gerhard Karner, Katja Tersch, Leiterin des Landeskriminalamts Tirol. | Foto: BMI-Karl Schober
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.